Naturkatastrophen am 11.12.21: Tornados Kentucky

In den USA richteten 30 Tornados große Zerstörungen an. Auf der Nordhalbkugel gibt es extreme Temperaturunterschiede.

USA: Tornados in Kentucky

Im mittleren Osten der USA wüteten in der letzten Nacht ca. 30 Tornados, die im Zuge von schweren Unwettern entstanden. Medien berichten von der längsten Schneise der Verwüstung, die in den USA jemals von Tornados verursacht wurde. Es wurden 6 Bundesstaaten heimgesucht, doch den Bundesstaat Kentucky traf es am schlimmsten: in Illinois stürzte das Dach eines Amazon-Verteilerzentrums teilweise ein. Allein hier werden zwischen 70 bis 100 Todesopfer befürchtet.

Bestätigt wurden bisher 50 Tote und Dutzende Verletzte. Sie stammen aus der Gemeinde Mayfield, die praktisch dem Erdboden gleichgemacht wurde. Der Gouverneur von Kentucky -Andy Beshear- spricht von den dunkelsten Stunden des Bundesstaates und rief den Notstand aus. Michael Dossett, der Leiter des Katastrophenschutzes, sagte in einem CNN-Interview: „Mayfield im Landkreis Graves wird zum Ground Zero werden. Die Stadt hat es am härtesten getroffen. Es gibt massive Verwüstungen.“

In einem der stärksten Tornados wurden Windgeschwindigkeiten von 322 km/h gemessen. Damit konnte er als mittelstarker F3-Tornado eingestuft werden, der an der Grenze zu einem F4-Twister stand. Die Unwetter entstanden aufgrund einer ungewöhnlichen Dezember-Hitzewelle. Einige Wettermodelle sagen für nächste Woche sogar Temperaturen von 30-35 Grad Celsius voraus. Die Vermutung liegt nahe, dass der anthropogene Klimawandel das Extremwetter verstärkt.

Enorme Temperaturunterschiede auf der Nordhalbkugel

Auf der Nordhalbkugel gibt es derzeit extreme Temperaturunterschiede, die durch einen stark mäandrierenden Jetstream verursacht werden. Dadurch entstehen Omega-Wetterlagen, die es einerseits ermöglichen, dass polare Kaltluftfronten bis weit in den Süden vordringen, andererseits kann Luft aus den äquatorialen Tropen bis weit nach Norden vorstoßen. So wurde am 6. Dezember in Schweden -43.8 Grad Celsius gemessen. Es war der kälteste Dezembertag sein 1983. Aus Moskau wurden starke Schneefälle gemeldet. Weiter westlich, über dem Nordatlantik, herrschen noch Plustemperaturen vor.

Erdbeben-News 11.12.21: Chile

Der stärkste Erdstoß der letzten 24 Stunden manifestierte sich in Chile. Unter der Hekla auf Island gab es 2 schwache Erdstöße.

Chile: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 11.12.2021 | Zeit: 14:54:19 UTC | Lokation: 29.56 S ; 71.14 W | Tiefe: 47 km | Mw 5,7

Der Norden Chiles wurde von einem moderaten bis starken Erdbeben der Moment-Magnitude 5,7 gerockt. In 47 km Tiefe lag das Hypozentrum. Das Epizentrum wurde 48 km nord-nord-östlich von Coquimbo lokalisiert. Es gab mehrere Nachbeben. Im Bereich von Chile gab es in den letzten Wochen zahleiche Erdbeben. Die Spannungen entlang der pazifischen Subduktionszone sind groß.

Indonesien: Erdbeben MW 5,6

Datum: 11.12.2021 | Zeit: 15:29:48 UTC | Lokation: 7.07 S ; 128.75 E | Tiefe: 30 km | Mw 5,6

In der indonesischen Banda-See bebte es mit einer Magnitude von 5,6. Das Hypozentrum befand sich in 30 km Tiefe. Das Epizentrum lag 252 km nordöstlich von Lospalos. In der Nähe des Epizentrums befinden sich mehrere Vulkaninseln.

Sulawesi: Erdbeben Mw 5,0

Datum: 10.12.2021 | Zeit: 17:33:32 UTC | Lokation: 27.54 N ; 56.17 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,6

Vor der Küste von Sulawesi manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 5,0. Sein Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 160 km und damit weit unten in der Asthenosphäre. Das Epizentrum lag 64 km südlich von Gorontalo. Auch das Gesicht von Sulawesi ist durch den Vulkanismus geprägt. Hier befinden sich aktive Vulkane wie Soputan und Lokon.

Iran: Erdbeben Mb 4,6

Datum: 10.12.2021 | Zeit: 18:39:19 UTC | Lokation: 0.04 S ; 123.01 E | Tiefe: 160 km |Mw 5,0

Im Süden des Irans gab es erneut ein moderates Erdbeben. Es hatte eine Raumwellen-Magnitude von 4,6 und ein Hypozentrum, dass 10 km tief lag. Das Epizentrum wurde 41 km nord-nord-westlich von Bandar Abbas verortet. In den letzten Wochen hatte es am Persischen Golf öfters gebebt.

Island: 2 Erdbeben auf der Hekla

Datum: 11.12.2021 | Zeit: 05:31:09 UTC | Lokation: 63.990 ; 19.680 | Tiefe: 0,7 km |Ml 1,2

Der isländisch Vulkan Hekla wurde heute von 2 schwachen Erdbeben erschüttert. Sie hatten die Magnituden 1,2 und 1,0 und lagen somit noch im Bereich der Mikroseismizität. Im weitern Umkreis des Vulkans gab es insgesamt 12 Beben. Der Vulkan gilt als geladen und könnte bald eruptierten.

Vulkan-News 11.12.21: Stromboli, Merapi

Am Cumbre Vieja fließen Lavaströme Richtung Küste. Der Dom im Gipfel des Vulkans Merapi ist weiter gewachsen. Der Stromboli emittierte viel Kohlendioxid.

Cumbre Vieja: Lava fließt weiter

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Auf La Palma ist der Cumbre Vieja weiter aktiv und Lavaströme erreichen den Bereich an der Küstenklippe. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit 1400 MW Leistung. Gestern Abend wurden 2600 MW erreicht. Das VAAC registriert Vulkanasche in 2400 m Höhe. Auf der LiveCam ist nur eine vergleichsweise dünne Emissionswolke zu sehen, die vom Wind schnell verweht wird. Während sich der Tremor praktisch unverändert auf niedrigem Niveau seitwärts bewegt, zog die Seismik gestern etwas an. Das IGN meldet für gestern 44 Beben, der höchste Wert der letzten Tage.

Wie immer ist es schwer zuverlässige Prognosen abzugeben. Der Vulkanausbruch scheint auf vergleichsweise niedrigem Niveau stabil zu sein. Betrachtet man seinen gesamten Verlauf, dann erkennt man einen generell rückläufigen Trend. Seit mehreren Tagen gab es keine Hochphasen mehr, die von schnell aufsteigenden Magma verursacht wurden. Die Bodenhebung ist ebenfalls recht stabil, mit nur einer leichten Abnahme. Es befindet sich noch Magma im Untergrund und die Eruption könnte noch eine Weile so weitergehen.

Merapi: Lavadom gewachsen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi ist die Seismizität zwar niedrig, dennoch scheint der Lavadom weiter zu wachsen. Der regionale Chef des BPPTKG, Hanik Humaida sagte in einem Interview, dass der Dom im Zentralkrater ein Volumen von mehr als 3 Millionen Kubikmeter erreicht hat. In der letzten Woche legte er um 52.000 Kubikmeter zu. Auch der Dom am Südwestrand des Kraters wächst langsam weiter und hat ein Volumen von 1.614.000 Kubikmeter. Humaida empfiehlt, dass das Sandschürfen am Fuß des Vulkans eingestellt wird, da man mit Pyroklastischen Strömen rechnen muss. Bereits am Mittwoch ging eine der gefürchteten Glutwolken ab. Heute wurden innerhalb von 6 Stunden 27 Abgänge von Schuttlawinen beobachtet. 10 Hybriderdbeben wurden detektiert.

Stromboli: Hohe Kohlendioxid-Ausstoß

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Das Wetter auf Stromboli ist schlecht und so sind nur bedingt visuelle Beobachtungen möglich. Dafür haben wir aber die Messwerte, die vom LGS und INGV zur Verfügung gestellt werden. Gestern wurde ein hoher Kohlendioxid-Ausstoß gemeldet: von dem Treibhausgas wurden am Tag mehr als 2700 Tonnen ausgestoßen. Kohlendioxid erreicht als erstes die Oberfläche und signalisiert, dass sich in der Tiefe Magma befindet, dass aufsteigen könnte. Zudem schrieb das LGS in seinem täglichen Update, dass der Tremor hoch sei, was ich anhand der Grafik aber nicht ablesen kann. Hoch war auch die Anzahl thermischer Durchgänge von denen 475 registriert wurden. Es ist sehr gut möglich, dass es demnächst einen Lavastrom geben wird.