Darüber, dass sich am Vumbre Vieja neue Schlote öffneten, habe ich bereits heute Morgen berichtet. Doch nun gibt es erste Aufnahmen, die das Ausmaß der Veränderungen zeigen. Es bildeten sich nicht nur mehrere effusive Schlote, sondern auch ein neuer Krater im Nordosten des Kegels, in dem 2 Schlote Lavafontänen fördern. Ein Lavastrom fließt praktisch einmal um die Kraterrückseite herum und sammelt dabei Lava ein, die aus mehreren neuen Vents strömt.
Ein starkes Erdbeben Erschütterte Peru. In Zentralitalien gab es eine Serie schwacher Erdbeben.
Peru: Erdbeben Mw 7,5
Datum: 28.11.2021 | Zeit: 10:52:13 UTC | Lokation: 4.45 S ; 76.82 W | Tiefe: 110 km | Mw 7,5
In Peru manifestierte sich ein sehr starkes Erdbeben der Magnitude 7,5. Der Erdbebenherd lag 110 km tief. Das Epizentrum wurde 45 km nord-nord-westlich von Barranca lokalisiert. Der Erdstoß ereignete sich um 10:52 UCT. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, es könnte aber welche gegeben haben, auch wenn die Tiefe des Hypozentrums das Schlimmste vermieden haben könnte.
Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen aus Orten, die sich mehr als 250 km entfernt vom Epizentrum befanden.
Update: Nun gibt es Berichte, nach denen es mindestens 1 Todesopfer und 10 Verletzte gegeben hat. 580 Gebäude sollen beschädigt worden sein. Zudem gab es Straßenschäden.
Iran: Erdbeben Mb 4,8
Datum: 28.11.2021 | Zeit: 01:38:09 UTC | Lokation: 33.39 N ; 58.80 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,8
Im Osten des Irans bebte es mit einer Magnitude von 4,8. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 10 km verortet. Das Epizentrum befand sich 52 km süd-süd-westlich von Qā’en.
Italien: Erdbeben bei L’Aquila
Datum: 27.11.2021 | Zeit: 05:22:12 UTC | Lokation: 42.50 N ; 13.26 E | Tiefe: 15 km | Ml 2,4
In der zentralitalienischen Erdbebenregion gab es in den letzten Tagen wieder mehrere schwache Erdbeben, so dass zu befürchten ist, dass sich entlang der Verwerfungszonen neue Spannungen aufgebaut haben. Seit gestern wurden 6 Erschütterungen mit Magnituden im 2-er Bereich registriert. Das Stärkste brachte es auf eine Lokalmagnitude von 2,4. Das Hypozentrum lag 14 km tief. Das Epizentrum wurde 8 km nordwestlich von Pizzoli festgestellt.
Vor 5 Jahren wurden in Zentralitalien mehrere Orte bei Nocira zerstört, als eine Erdbebenserie die Region erschütterte.
Am Cumbre Vieja öffneten sich neue Schlote. Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel wurde leichte Inflation detektiert. Am Stromboli versiegte der Lavastrom.
Auf der Nordflanke des Kegels bildeten sich kleine Eruptionsspalten. Auf der LiveCam (siehe Bild unten) erkennt man unten links Lavaaustritte. Wie die Fumarolen schon seit Wochen andeuteten, gibt es dort eine Schwächezone im Kegel. Aus einem nicht einsehbaren Schlot im Osten des Kegels trat zur Dämmerung eine Lavafontäne aus und fütterte einen Lavastrom, der sich über eine steile Kannte ergoss. Der Tremor machte zu dieser Zeit einen Sprung nach oben und schuf einen neuen Peak. Genauso zog die Bodenhebung weiter an. Heute Morgen beträgt sie an der Station LP3 11 cm. Es ist damit zu rechnen, dass die Förderrate demnächst wieder steigt und weitere Häuser zerstört werden. Gestern wurden ca. 73 Erdbeben detektiert. Heute sind es bereits mehr als 50. Es sieht so aus, als würde wieder mehr Magma aus größerer Tiefe aufsteigen, was den allgemeinen Trend der Aktivitätssteigerung bestätigt.
Island: Erdbeben und Bodenhebung
Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch
Unter der isländischen Halbinsel Reykjanes gab es weitere Schwarmbeben. Die meisten Erschütterungen manifestierten sich in dem Gebiet Fagradalsfjall-Keilir. Obwohl die Eruption dort erst einmal zu Ende zu sein scheint, detektierte IMO wieder eine leichte Bodenhebung von 1-2 cm. Der Schwerpunkt der Deformation befindet sich nördlich des Vulkans Keilir. Man rechnet nicht mit einem kurzfristigen Ausbruch, doch sollte der Trend weiter anhalten, dann könnte sich in einiger Zeit wieder eine neue Eruption in dem Areal ereignen.
Der Lavastrom auf Stromboli stellte seine Tätigkeit ein. Dennoch scheint aus einem Schlot am Kraterrand weiter Lavaspattering stattzufinden. Das LGS meldet für gestern 425 thermische Durchgänge, die mit strombolianischer Tätigkeit in Verbindung gebracht werden. Die restlichen Werte sind unauffällig. Die Seismizität im Osten des Tyrrhenischen Meeres ist in den letzten Wochen auffällig hoch. Auch wenn es keinen wissenschaftlichen Beleg für einen Zusammenhang zwischen den seismischen- und vulkanologischen Prozessen gibt, so liegt doch die Vermutung nahe, dass es hier eine Wechselwirkung geben kann.