Der Fagradalsfjall pausiert seit fast einer Woche. Am Grimsvötn ereignete sich ein weiterer Gletscherlauf.
Fagradalsfjall ändert Verhalten
Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch
Seit Donnerstag letzter Woche pausiert der isländische Vulkan Fagradalsfjall ungewöhnlich lang. Ob der Landfall der Geonauten den Vulkan zum Pausieren veranlasste, oder ob sich etwas im Aufstiegsmechanismus des Magmas änderte, blieb bisher ungeklärt. Fest steht, dass sichtbare Aktivität seitdem ausblieb. Einzig am Dienstagmorgen wurde kurzfristig Lava im Krater gesichtet, allerdings, ohne dass sie überlief. Der Tremor fluktuiert auf niedrigem Niveau und zeigte gestern einige Peaks im Frequenzband 2-4 Hz. Diese Frequenzen spiegelten zu Beginn der eruptive Phase die Aktivität der Lavafontänen wieder. Über die Peaks wurde in Sozialen Medien viel spekuliert und ihre Ursache ist bis jetzt mysteriös: spiegelten sie Explosionen tief unten im Fördersystem wieder, oder wurden sie von Menschen verursacht? Professor Thorvaldur Thordarson von der Universität Island ist der Meinung, dass noch Magma im System steht. In einem Interview mit der Zeitung MBL erklärte er, dass irgendetwas den Aufstieg des Magmas blockiert. Noch sei es zu früh das Ende der Eruption zu deklarieren. Die Geonauten Martin und Marc halten noch bis Samstag Nacht die Stellung auf Island.
Grimsvötn: Gletscherlauf der Skafta
Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch
Die Geonauten erlebten eine herbe Enttäuschung in Bezug auf einen inaktiven Vulkan, konnten aber den Gletscherlauf der Skafta dokumentieren. Nachdem bereits in der letzten Woche das westliche Gletscherwasser-Reservoire unter dem Vatnajökull auslief, folgte in dieser Woche das östliche Reservoire. Der Höhepunkt des Gletscherlaufs wurde Dienstagabend erreicht. Die Pegel von Skafta und umliegender Flüsse, schwollen deutlich an und förderten gut 500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Das Wasser roch leicht nach Schwefelwasserstoff. Die Flussläufe konnten die Wassermassen noch bändigen und große Überflutungen blieben aus. Bei dem Wasser des Gletscherlaufs handelte es sich um Schmelzwasser, dass durch den subglazialen Vulkan Grimsvötn entstand: seine Wärme schmolz das Eis, dass sich in den beiden Reservoiren ansammelte.
Gestern verbrachten wir auch einige Zeit im Bereich des Vulkans Katla, der unter dem Gletscher Myrdalsjökull liegt. Das Wasser der Gletscherflüsse hier roch wesentlich stärker nach Schwefelwasserstoff als am Grimsvötn.