Naturkatastrophen: Kollabiert der Golfstrom?

Schlechte Nachrichten gibt es dieser Tage genug und in dieser Kategorie fällt auch das Ergebnis einer Studie des Klimaforschers Niklas Boers vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Das Untersuchungsobjekt der Studie war die Atlantische Umwälzströmung (Atlantic Meridional Overturning Circulation, AMOC), die ein wichtiger Teil des sogenannten Golfstroms darstellt. Die AMOC verlängert den Golfstrom, der vor der Küste Nordamerikas verläuft, bis nach Europa. Somit ist die AMOC ein wichtiger europäischer Wettermotor und mitverantwortlich für das warm-gemäßigte Klima des Kontinents. Seit längerem ist bekannt, dass sich die Atlantischen Meeresströmungen abschwächen, was am Eintrag von Süßwasser infolge der polaren Eisschmelze geschieht. Niklas Boers untersuchte Paläoklimadaten und startete neue Computersimulationen. Sie bestätigten, dass sich die Atlantische Umwälzströmung stärker abschwächte als bisher vermutet, und dass weiterer Süßwassereintrag das System zum Kippen bringen wird. Aus den Paläoklimadaten ist bekannt, dass die AMOC neben dem aktuellen starken Zustand, einen weitaus Schwächeren einnehmen kann. Sollte die Meeresströmung zu diesem schwachen Zustand wechseln, wäre das für Jahrtausende irreversibel. Bisher schwächte sich die Meeresströumung um ca. 15% ab.

„Die Ergebnisse (der Studie) stützen die Einschätzung, dass der Rückgang der AMOC nicht nur eine Fluktuation oder eine lineare Reaktion auf steigende Temperaturen ist, sondern wahrscheinlich das Herannahen einer kritischen Schwelle bedeutet, jenseits derer das Zirkulationssystem zusammenbrechen könnte“, sagt Boers in einer Pressemeldung des PIK. Welche Auswirkungen das auf das Klima in Europa hat ist Schwerpunkt weiterer Forschungen. Bisher gibt es sehr unterschiedliche Prognosen zu dem, was ein Kippen des Systems an Folgen mit sich bringen würde. So glauben einige Forscher, dass es auf der Nordhalbkugel zu weniger Stürmen kommen könnte. Die Winter würden mehr Schnee bringen, dafür aber weniger Eis in den Polarregionen. Andere Forscher sind der Meinung, dass  sich über dem Nordatlantik eine Kälteblase bilden könnte und dass die Extremwetterereignisse in Nordamerika und Europa zunehmen werden.

Kollaps des Golfstroms verursacht Naturkatastrophe für die marine Lebewelt

Die Folgen für die Lebewelt des Ozeans werden auf jeden Fall enorm sein, denn die AMOC transportiert nicht nur Wasser, sondern verteilt auch Nährstoffe, wie das Plankton. Es kommt mit den kalten Tiefenwässern aus dem Norden und stellt die Lebensgrundlage vieler Wasserbewohner dar. Gelangen nun weniger Nährstoffe in südlicheren Breiten, stünde das marine Ökosystem vor einer gigantischen Naturkatastrophe, die sich letztendlich auch auf den Menschen auswirken wird.

Vulkan-News 06.08.2021: Fagradalsfjall, Ebeko

Der Fagradalsfjall eruptiert wieder sichtbar. Die russischen Vulkane Ebeko und Karysmky eruptierte Vulkanasche, ebenso der Japaner Suwanose-jima.

Fagradalsfjall mit Lavaströmen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Nach fast drei Tagen ohne sichtbare Aktivität, sieht man auf den LiveCams nun wieder wallende Lava im Krater. Bereits gestern Nachmittag begann der Lavapegel im Krater zu steigen und am Abend kam es dann zum Überlauf eines Lavastroms, der sich unterhalb des Abflusskanals in mehrere Arme aufteilt. Ein Teil der Lava fließt Richtung Süden, der Rest in Richtung Meradalir-Tal. Die Lava emittierte heute Nacht eine sehr hohe thermische Strahlung. MIROVA registrierte eine Leistung von 3545 MW, was sehr nahe an den Spitzenwerten vom Mai liegt. Der Tremor ist wieder gestiegen. Der Anstieg erfolgte langsamer, als bei den vorangegangenen Pulsen. Im Krater kam es zu einem partiellen Kollaps einer Wand.

Es wurden auch neue Daten zur Eruption veröffentlicht, die das Geschehen Ende Juli wiedergeben: Die Förderrate lag bei 11,3 Kubikmeter pro Sekunde. Insgesamt wurden 109 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Sie bedeckten ein Areal von 4,3 Quadratkilometern. Die Daten wurden von der Universität auf Island veröffentlicht.

Verlässliche Prognosen über den weiteren Verlauf der Eruption lassen sich nicht anstellen, so bleibt es spannend auf Island.

Ebeko mit Aschewolke

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilenvulkan Ebeko liegt auf der Insel Paramushir und eruptierte vorgestern wieder eine Aschewolke. Sie stieg bis auf 3000 m Höhe auf und wurde vom Wind in Richtung Südosten verfrachtet.

Karymsky mit Eruptionsserie

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka (Russland) gab es weitere Vulkanausbrüche vom Karymsky. Das VAAC veröffentlichte gestern 7 Vona-Warnungen über Aschewolken. Sie stiegen bis zu 3300 m hoch auf und drifteten in südlicher Richtung. Es sieht so aus, als würde der Vulkan wieder regelmäßiger eruptieren, was vulkanbegeisterte Kamtschatka-Reisende freuen dürfte. Allerdings ist der Karymsky nur mit einem teuren Hubschrauberflug erreichbar.

Suwanose-jima in guter Form

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der japanische Inselvulkan Suwanose-jima eruptierte seit gestern 5 Mal Aschewolken, die vom VAAC gemeldet wurden. Die Asche stieg bis zu 2700 m hoch auf und wurde in Richtung Südwesten geweht. Die Seismizität fluktuiert. Anfang des Monats wurden am Tag über 70 vulkanotektonische Beben registriert, gestern waren es noch 22 Erschütterungen.

Erdbeben-News 05.08.21: Island, Vogtland

Das stärkste Erdbeben der letzten 48 Stunden manifestierte sich in Taiwan, gefolgt von einem Erdbeben bei den Nikobaren. Im Deutsch-Tschechischen Grenzgebiet gab es ein schwaches Erdbeben.

Taiwan: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 04.08.2021 | Zeit: 21:50:46 UTC | Lokation: 24.81 N ; 122.39 E | Tiefe: 10 km | Mw 5.8

Gestern ereignete sich vor der Nordostküste von Taiwan ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 10 km detektiert. Das Epizentrum befand sich 65 km Östlich von Yilan. Im Norden Taiwans gibt es tatsächlich einen als aktiv eingestuften Vulkan: die Tatun Vulkangruppe.

Nikobaren: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 04.08.2021 | Zeit: 17:57:40 UTC | Lokation: 8.79 N ; 94.09 E | Tiefe: 10 km | Mw 5.5

Das indische Archipel der Nikobaren wurde von einem weiteren Erdstoß erschüttert. Er hatte die Magnitude 5,5 und ein Erdbebenherd in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 352 km südöstlich von Port Blair lokalisiert. Obwohl die Inselgruppe politisch zu Indien gehört, liegt sie geografisch gesehen westlich von Sumatra.

Island: Seismizität hoch

Datum: 04.08.2021 | Zeit: 02:12:18UTC | Lokation: 66.479 ; -17.514 | Tiefe: 10 km | Mb 3,0

In mehreren Vulkanregionen Islands gab es heute Erdbeben. Besonders betroffen war der Norden der Insel, wo es u.a. am Vulkan Hverfjall am Myvatn bebte. Die meisten Erschütterungen gab es im Bereich der Tjörnes-Fracture-Zone. Hier lag auch das stärkste Beben mit einer Magnitude von 3,0. Weiterhin gab es einige Erschütterungen am Vulkansystem Bardarbunga-Grimsvötn und unter der Gletscherzunge Skaftafell. Auf der Reykjanes-Halbinsel ereignetes sich einige Erdstöße an der Südwestspitze der Halbinsel. Entlang des Magmatischen Ganges blieb es recht ruhig. Der Tremor sit niedrig und in den letzten 2 Tagen gab es keine sichtbare Aktivität am Fagradalsfjall.

Vogtland: Erdbeben im Deutsch-Tschechischen Grenzgebiet

Datum: 05.08.2021 | Zeit: 04:03:57 UTC | Lokation: 12.52 E 50.17 N | Tiefe: 5 km | Ml 2,6

Heute Morgen ereignete sich im Deutsch-Tschechischen Grenzgebiet ein Erdstoß der Magnitude 2,6. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 14 km nordöstlich von Cheb lokalisiert.

Das Erdbeben manifestierte sich im Naturschutzgebiet Soos, in dem es zahlreiche Mofetten gibt. Sie stoßen Kohlendioxid magmatischen Ursprungs aus. In der Region kommen Erdbeben oft in Schwärmen vor.

Vulkan-News 05.08.21: Pacaya, Popocatepetl, Merapi

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya wurden 3 Aschewolken detektiert. Der Popocatepetl steigerte seine Aktivität. Der Merapi erzeugte weitere Pyroklastische Ströme.

Pacaya mit neuer Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Ascheeruption

Nachdem es in den letzten 4 Monaten recht ruhig um den Pacaya geworden ist, meldet CONRED nun eine Wiederaufnahme der Aktivität. Gestern wurden 3 explosive Eruptionen beobachtet, in deren Folge Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3500 m aufgestiegen war. Das VAAC meldete heute eine vergleichbare Aschewolke. Außerdem veränderte sich der McKenney-Krater stark, wie Luftaufnahmen von Forschern der Universität von Bistrol belegen: wo einst ein Intrakraterkegel wuchs, der als Hornito angefangen hatte, klafft heute ein gut 100 m tiefer Krater. Ein weiterer Beleg dafür, dass wir an Vulkanen „Geologie im Zeitraffer“ erleben.

Popocatepetl steigert sich

Datum: 04.04.2021 | Lokation: Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch | Eruption:  Vulcanianisch

In Mexiko ist es der Popocatepetl, der seine Aktivität steigerte und vermehrt Asche eruptierte. CENAPRED registrierte gestern 1 moderate Explosion, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von m aufstieg. Es wurden 51 Exhalationen von Asche-Dampf-Wolken beobachtet und 509 Minuten Tremor aufgezeichnet. Hinzu kam ein vulkanotektonisches Erdbeben. Am Vortag wurden 2 Eruptionen gemeldet und 2 vulkanotektonische Beben registriert. Ferner gab es 41 Minuten lang Tremor. Es scheint sich wieder mehr Magma im Untergrund zu bewegen und man kann mit weiteren Eruptionen rechnen.

Nyiragongo: Aschewolke gesichtet

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Asche-Emission

Am Vulkan Nyiragongo wurde gestern eine Aschewolke gesichtet. Mitarbeiter des Vulkanologischen Observatoriums in Goma berichteten darüber. Nach dem Auslaufen des Lavasees im Mai, wurden sporadisch thermische Anomalien im Krater registriert. Es scheint also noch Magma im Fördersystem zu zirkulieren.

Merapi eruptiert 6 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Heute meldete das VSI, dass am Merapi 6 Pyroklastische Ströme abgingen. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 33 mm und einer Höchstdauer von 188 Sekunden. Damit dürften einige Ströme etwas stärker gewesen sein, als es gestern der Fall war. Die Seismizität bleibt hoch und die Dome erhalten Nachschub an frischer Lava. In der ersten Tageshälfte wurden 241 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Dazu kamen 97 Signale von Schuttlawinen. Es ist mit weiteren Abgängen zu rechnen.

Naturkatastrophen-News 04.08.21: Waldbrände und Tornados

Im Mittelmeerraum lodern weiterhin zahlreiche Waldbrände. eine Feuerwalze traf den Norden von Athen. In China gab es Tornados.

Griechenland: Waldbrand bei Athen

Die nördlich von Athen lodernden Waldbrände gerieten außer Kontrolle und ein wahrer Feuersturm wälzte sich durch die Vororte der Millionenmetropole. Mindesten 76 Wohnhäuser und 23 Gewerbebetriebe brannten ab, zudem wurden 146 Fahrzeuge zerstört. Menschen kamen nicht zu Schaden, da sie frühzeitig gewarnt wurden und flüchten konnten. Es waren ca. 520 Feuerwehrleute im Einsatz.

Auch in der Türkei brennt es weiterhin. Wie auch in Italien, so gingen viele der Brände auf Brandstiftung zurück. Auf einem Video ist zu sehen, wie Hochzeitsgäste ein Feuerwerk starteten und damit einen Brand auslösten. Ort des Geschehens war Izmir. Die Brände in den türkischen Urlaubsregionen sind auch aus dem Weltraum aus zu sehen.

Der Südosten Europas leidet seit Tagen unter einer extremen Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 44 Grad. Regen ist Mangelware. Ganz anders verhielt es sich dagegen in China, dass in den letzten Wochen gegen eine enorme Hochwasserkatastrophe kämpfte. Das war aber nicht das einzige Problem in China.

China: Tornados richteten große Schäden an

Nach einer katastrophalen Tornadoserie, die vor 3 Wochen eine ganze Region im Osten Chinas verwüstete, kam es zu einem weiteren Tornado, über den ich bisher nicht berichtete. Er manifestierte sich am 21. Juli im Norden der Provinz Hebei und forderte 2 Menschenleben. Er wütete im Ort Baoding City und hinterließ eine Schneise der Zerstörung. 10 Tage zuvor wirbelten 10 Tornados die Provinz Shandong durch und verletzten zahlreiche Menschen schwer. Mindestens 3 Tornados waren sehr stark und wurden mit Kategorie F3- F4 eingestuft. Ein Tornado zog mitten durch das Stadtgebiet von Shenxian und richtete große Schäden an.

Inzwischen wurde auch die Opferzahl der Überschwemmungen, die Zentralchina vor 2 Wochen trafen, nach oben korrigiert. Nach offiziellen Zahlen starben 302 Menschen. Es waren die stärksten Mosun-Regenfälle seit 1000 Jahren, wenigstens titelte so der „Indian Express“.

Vulkan-News 04.08.21: Merapi, Shiveluch

Am Merapi gab es einen Pyroklastischen Strom. Der Shiveluch ist sehr aktiv. Die Seismizität am Montagne Pelée war erhöht. Am Erta Alé gibt es in beiden Kratern Aktivität.

Merapi erzeugt Pyroklastischen Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi auf Java ging heute Morgen ein Pyroklastischer Strom ab. Das zugehörige seismische Signal hatte eine Maximalamplitude von 16 mm und dauerte 141 Sekunden. Demnach handelte es sich um einen kleineren Vertreter seiner Art, was auch durch visuelle Beobachtungen bestätigt werden konnte. Seine Gleitstrecke betrug gut 1400 m. Die Seismizität erreichte einen neuen 3-Monats Rekordwert: Insgesamt wurden gestern fast 700 seismische Signale registriert. Darunter befanden sich gut 520 hybride- und vulkanotektonische Erdbeben. Diese Erschütterungen werden für gewöhnlich von Magmenbewegungen im Untergrund hervorgerufen. Die Dome wachsen, bzw. werden in Kürze einen neuen Magmaschub erhalten.

Shiveluch sehr aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka steigerte der Shiveluch seine Aktivität weiter. Seit gestern brachte das VAAC 9 Warnungen vor Aschewolken heraus. Sie stiegen bis auf 3400 m Höhe auf und drifteten überwiegend in südöstlicher Richtung. MIROVA verzeichnete gestern eine hohe Thermalstrahlung mit 345 MW Leistung. Bereits auf Sentinel-Aufnahmen von letzter Woche erkennt man mehrere Hotspots im Dombereich. Auch hier erhält der Dom einen deutlichen Wachstumsschub und die Aschewolken könnten mit Abgängen Pyroklastischer Ströme assoziiert sein.

Erta Alé mit 2 Hotspots

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Apropos Sentinel-Aufnahmen: auf einem 2 Tage alten Satellitenbild erkennt man 2 Hotspots in der Caldera des äthiopischen Vulkans Erta Alé: eine kleinere Anomalie liegt im Südkrater, eine Größere erkennt man im Nordkrater. Wahrscheinlich steht Lava in den Schloten. Es könnten sekundäre Lavaseen entstanden sein. Bisher sieht es mir nicht so aus, als ob sich im Südkrater ein neuer permanenter Lavasee etabliert hätte.

Montagne Pelée: Seismizität erhöht

Staat: Frankreich | Lokation: 14.82 -61.17 | Eruption: Fumarolisch

In der letzten Juliwoche registrierten die Seismometer auf Martinique 77 schwache Erschütterungen. Sie hatten alle Magnituden kleiner als 0,5 und zählten somit zur Mikroseismik. Nichtsdestotrotz deuten die Beben darauf hin, dass sich in geringen Tiefen Magmatische Fluide bewegen. In diesem Fall wird es sich bei den Fluiden noch nicht um Magma handeln, sondern um Gase und ggf. Tiefenwässer. Dafür spricht auch, dass man vor der Küste der Insel neue unterseeische Fumarolen entdeckt hat. (Quelle: martinique.franceantilles.fr)

Erdbeben-News 03.08.21: Nikobaren, Nisyros

Das bislang stärkste Erdbebend es Tagen ereignete sich bei den Nikobaren. In Indonesien bebte es mit Mw 5,8. Die Erdbebenserie bei Nisyros setzt sich fort.

Nikobaren: Erdbeben Mw 6,1

Datum: 03.08.2021 | Zeit: 03:42:35 UTC | Lokation: 8.94 N ; 94.02 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,1

Bei den zu Indien gehörenden Nikobaren manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 334 km südöstlich von Port Blair (Indien) verortet. Es gab ein starkes Nachbeben Mw 5,8. Zum Archipel von Andaman und Nikobar gehört auch der Inselvulkan Barren Island. Er liegt gut 400 km vom Erdbebengebiet entfernt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Beben einen Vulkanausbruch triggern könnten. Auf der Insel Baratang gibt es aktive Schlammsprudel.

Indonesien: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 02.08.2021 | Zeit: 22:48:50 UTC | Lokation: 3.07 S ; 100.28 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra wurde ein Erdbeben der Magnitude 5,8 detektiert. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 236 km südlich von Padang. An der Westküste Zentralsumatras liegt der aktive Vulkan Marapi (nicht zu verwechseln mit dem Merapi auf Java), dessen Alarmstatus auf „gelb“ steht.

Griechenland: Erdbeben Ml 5,1 bei Nisyros

Datum: 03.08.2021 | Zeit: 12:38:19 UTC | Lokation: 36.35 N ; 26.99 E | Tiefe: 53 km | Ml 5,1

Südwestlich der griechischen Vulkaninsel Nisyros ereigneten sich weitere Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 5,1 und ein Hypozentrum in 53 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 44 km südöstlich von Kéfalos lokalisiert. Ein Blick auf die Karte enthüllt, dass die griechischen Inselwelt von unzähligen Erdbeben heimgesucht wurde. Mich würde es nicht wundern, wenn wir demnächst ein starkes Erdbeben dort sehen würden.

Mayotte: Erdstoß Ml 4,1

Datum: 03.08.2021 | Zeit: 01:36:13 UTC | Lokation: 12.78 S ; 45.57 E | Tiefe: 39 km | Ml 4,1

Vor der Insel Mayotte (Indischer Ozean) bebte es mit einer Magnitude von 4,1. Der Erdbebenherd lag 39 km tief. Das Epizentrum wurde 37 km östlich von Mamoudzou lokalisiert. In den letzten Monaten ist es in der Region recht ruhig geworden. Vor 2 Jahre gab es dort häufig Erdbeben, die mit einem großen submarinen Vulkanausbruch in Verbindung gebracht wurden.

Vulkan-Nachrichten 03.08.21: Fagradalsfjall, Shiveluch

Am Fagradalsfjall geht die Aktivität in gewohnter Manier weiter. Am Merapi ist die Seismizität hoch. Von Shiveluch und Ulawun gingen Aschewolken aus.

Fagradalsfjall mit neuem Puls

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern zeigte sich unser isländischer Dauerbrenner wieder von seiner aktiven Seite und produzierte einen neuen Lavapuls. Wie gehabt gab es wallende Lava im Krater und einen Lavastrom, der durch den Kanal Richtung Meradalir abfloss. Dabei floss die Lava auch über den Rand des Kanals in Richtung Süden, was schon länger nicht mehr beobachtet wurde. Parallel zur gesteigerten Aktivität gab es erhöhten Tremor, der dann am Abend steil abfiel. Aktuell ist die Tendenz wieder steigend und der Vulkan scheint sich auf den nächsten Puls vorzubereiten.

Merapi: Seismizität hoch

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Seit einigen Tagen ist die Seismizität am Merapi hoch. Im Beobachtungszeitraum zwischen 06:00 und 12:00 Uhr (Lokalzeit) wurden 45 Abgänge von Schuttlawinen registriert. 6 seismische Signale stammten von starken Entgasungen. 83 Erschütterungen wurden durch Hybriderdbeben erzeugt und 15 waren vulkanotektonischer Natur. Das Histogramm zeigt, dass die Aktivität der vergangenen Tage auf vergleichbarem Niveau lag. Dementsprechend stark dürfte der Magmanachschub sein, der Richtung Gipfelkrater, nebst seinen beiden Lavadomen strebt.

Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Der Dom am Shiveluch ist recht groß geworden, wenn er auch langsam zu wachsen scheint. Seit gestern brachte das VAAC 3 VONA-Warnungen heraus, nach denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3700 m aufstieg und gen Süden driftete. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahung mit 85 MW Leistung. Ob es sich um explosiv generierte Aschewolken handelte, oder ob sie mit Abgängen Pyroklastischer Ströme assoziiert waren ist unklar.

Ulawun eruptiert Vulkanasche

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.05, 151.33 | Eruption: Ascheeruption

In Papua Neuguinea ist es der Ulawun, der Aschewolken emittiert. Das VAAC registrierte hier Vulkanasche in einer Höhe von 3100 m. Sie wurde vom Wind in südlicher Richtung verfrachtet. Der Ulawun erzeugt seit einigen Tagen sporadisch Aschewolken.

Naturkatastrophen-News 02.08.21: Extremwetter Italien

Extremwetter hält Teile der Welt weiter in Atem: Auf Grönland schmilzt das Eis schneller denn je. In Sibirien, der Türkei und Süditalien gibt es massive Waldbrände und in Norditalien kam es zu Unwettern.

Italien: Extreme Wetterlagen schaffen Naturkatastrophen

In Italien herrscht ein starkes Nord-Süd-Gefälle und das nicht nur in Bezug auf die Vermögensverteilung: Am Wochenende loderten im Süden mehr als 800 Waldbrände, während der Norden von starken Unwettern mit Hagel heimgesucht wurde. Besondern schlimm traf es den Süden Tirols, wo es um Bozen starke Gewitter gab. Bilder zeigen tennisballgroßen Hagel. Vielerorts wurden Straßen überflutet und Keller liefen voll. Landwirte beklagten ebenfalls große Schäden und Ernteausfälle. Es entstand Sachschaden in Millionenhöhe.

Im Süden des Landes -und besonders auf Sizilien- wurden mehr als 800 Busch- und Waldbrände festgestellt. Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz. Besonders schlimm traf es wohl die Gegend um Catania. Die Stadt liegt zwischen Ätna und der Küste. Die Flammen machten selbst vor den Sonnenschirmen am Strand keinen Halt. Die meisten Brände gehen auf Brandstiftung zurück, wobei eine Hitzewelle die Brände begünstigt.

Waldbrände Türkei

Noch schlimmer als Sizilien traf es viele Urlaubsregionen an der türkischen Mittelmeerküste. Bereits in der letzten Woche kamen die Flammen den Urlaubsorten gefährlich nahe, am Wochenende brannten zahlreiche Häuser ab. Einige Küstenorte waren über dem Landweg nicht mehr erreichbar und Menschen müssen im Notfall per Boot evakuiert werden. Es sind die schlimmsten Waldbrände seit mehr als einem Jahrzehnt.

Waldbrände werden auch aus zahlreichen anderen Staaten außerhalb Europas gemeldet, z.B. aus dem russischen Sibirien. In der Region Yakutsk brennt es lichterloh und mehr als 2000 Feuerwehrleute befinden sich im verzweifeltem Kampf gegen die Flammen.

Eis der Arktis schmilzt schneller

Ein weiterer Ausdruck des extremen Wetters und des Klimawandels ist das rapide Schmelzen des polaren Eises. Die Eisschmelze beschleunigt sich immer weiter und wenn es in diesem Tempo weitergeht, rechnen Wissenschaftler mit einem globalen Anstieg des Meeresspiegels um 18 cm bis zum Jahr 2100. Täglich schmelzen bis zu 8 Milliarden Tonnen Eis. Im Nordosten Grönlands wurde am Donnerstag ein neuer Temperaturrekord aufgestellt: 23,3 Grad Celsius. Wärmer war es auf Grönland noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung.