Erdwärme lässt Eis der Antarktis schneller schmelzen

Die Polarstern am Gletscher in der Pine Island Bucht. Foto: Thomas Ronge

Der polare Eisschild ist dabei abzuschmelzen und verursacht so einen erheblichen Meeresspiegelanstieg. Erst heute war wieder zu lesen, dass es erstmalig seit Beginn der Wetteraufzeichnung auf Grönland in Hochlagen geregnet hat. Ein weiteres Indiz für den rapiden Temperaturanstieg in der Arktis, der sehr wahrscheinlich anthropogenen Ursprungs ist. Aber auch in der Antarktis beschleunigt sich die Eisschmelze. Hier fanden Forscher heraus, dass ein Teil der Eisschmelze geothermalen Ursprungs ist. Die Gletscher Thwaites und Pope ziehen sich besonders schnell zurück. Um Modelle erstellen zu können, wie sich der Meeresspiegelanstieg in naher Zukunft gestalten wird, wurde nun eine Studie zum geothermalen Wärmefluss der Westantarktis durchgeführt. Die Studie der Forscher Ricarda Dziadek, Fausto Ferraccioli und Karsten Gohl basierte dabei auf einer Curie-Tiefenanalyse. Mittels geomagnetischen Untersuchungen wurde der geothermische Wärmeflusses im Amundsenmeer untersucht. Man kam zu dem Ergebnis, dass die Eisschmelze stark an die Dynamik der Lithosphäre gekoppelt ist.

Vulkane unter dem Eis der Antarktis

Erst vor 4 Jahren entdeckte man unter dem Westantarktischem Eisschild eines der größten Vulkangebiete der Erde: dort schlummern 138 Vulkane, von denen einige fast so hoch wie der Ätna sind. Der Vulkanismus ist mit einem kontinentalen Riftsystem assoziiert, ähnlich dem Ostafrikanischen Riftvalley. Nach der Entdeckung der Feuerberge, die mithilfe von Radarmessungen unter dem Eis aufgespürt worden waren, war unklar, ob wenigstens einige der Vulkane aktiv sind. Diese Frage lässt sich auch nach der neuen Studie nicht schlüssig beantworten.

Gletscher mit Fußbodenheizung

Die Erstautorin der Studie kommt zu dem Schluss, „dass dort, wo die Erdkruste nur 17 bis 25 Kilometer dick ist, geothermale Wärmeströme von bis zu 150 Milliwatt pro Quadratmeter auftreten. Das entspricht Werten, wie sie in Gebieten des Oberrheintalgrabens und des ostafrikanischen Grabenbruchs gemessen werden“, so die AWI-Geophysikerin Dr. Ricarda Dziadek. Beide Gebiete sind für ihre vulkanische Vergangenheit und Gegenwart bekannt.

Auch wenn die neue Studie keinen aktiven Vulkanismus unter dem Eis der Westantarktis nachweisen kann, so kann man nun genauere Modelle zum Abschmelzen der Gletscher und dem damit einhergehenden Meeresspiegelanstieg erstellen. Bisher geht die Prognose des Weltklimarates von einem Anstieg um 110 cm bis zum Ende des Jahrhunderts aus. Der Geologe Peter D. Ward prognostiziert einen Anstieg von 150 cm. Wir dürfen gespannt sein, ob neue Modelle auf einen noch stärkeren Meeresspiegelanstieg kommen werden. Die Frage, wie sich der Meeresspiegelanstieg auf Inselvulkane auswiken wird ist legitim. Einige Forscher vermutetn, dass der zusätzliche Wasserdurck eine erhöhte Eruptivität von Inselvulkanen bedingen wird.

Generell wird die Dramatik des globalen Meeresspiegel-Anstiegs unterschätzt. Er kommt einer eigenständigen Naturkatastrophe gleich, von der praktisch alle Küstenmetropolen betroffen sind. Während man davon ausgehen kann, dass man versuchen wird bedeutende Metropolen durch immer höhere Dämme und Wehranlagen zu schützen, dürften viele Inseln und unzählige Dörfer vom Globus verschwinden.

Gletscher mit Fußbodenheizung kenne ich aus Island. Praktisch unter jedem größeren Gletscher dort gibt es einen Zentralvulkan, der für eine erhöhte Geothermie verantwortlich ist. Aber auch unter kleineren Gletschern gibt es Fumarolen und heiße Quellen. (Quelle: nature.com)

Erdbeben-News 23.08.21: South Sandwich Insel

South Sandwich Insel: Erdbeben Mw 7,0

Datum: 22.08.2021 | Zeit: 21:33:20 UTC | Lokation: 60.32 S ; 24.99 W | Tiefe: 10 km | Mw 7,0

Die Erdbebenregion östlich der antarktischen South Sandwich Insel kommt nicht zur Ruhe. Gestern Abend ereignete sich ein weites starkes Erdbeben mit einer Magnitude von 7,0. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 10 km. Das Beben wurde 2227 km östlich der Falkland Inseln lokalisiert. Dieses Erdbeben war zwar das Stärkste gestern, doch bei weitem nicht das Einzige: Das EMSC registrierte 9 weiter Erdstöße. Ein Beben war nur unwesentlich schwächer und brachte es auf Mw 6,9.

Indonesien: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 23.08.2021 | Zeit: 08:40:20 UTC | Lokation: 11.24 S ; 119.03 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,9

Südlich der Sumba-Region ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 4,9. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 222 km südlich von Waingapu festgestellt.

Kreta: Erdstoß Mb 4,7

Datum: 23.08.2021 | Zeit: 07:19:35 UTC | Lokation: 34.19 N ; 26.15 E | Tiefe: 30 km | Mb 4,7

Heute Morgen manifestierte sich südlich von Kreta ein Beben der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum lag 30 km tief. Das Epizentrum befand sich 99 km südlich von Ierápetra. Die Erschütterung ereignete sich an der Subduktionszone der kontinentalen Naht zwischen Europa und Afrika.

Taiwan: Erdbeben Mb 4,7

Datum: 23.08.2021 | Zeit: 23 10:56:38 UTC | Lokation: 24.73 N ; 122.32 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,7

Vor der Nordostküste Taiwans kam es zu einem moderaten Erdbebend er Magnitude 4,7. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag 57 km östlich von Yilan. Hier gab es in letzter Zeit mehrere Erdstöße. In relativer Nähe liegt das aktive Vulkangebiet des Landes.

Kermadec-Islands-Region: Erdbeben Mb 4,7

Datum: 23.08.2021 | Zeit: 08:57:57 UTC | Lokation: 30.34 S ; 176.44 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,7

Und noch ein Erdbeben der Magnitude 4,7 gibt es zu melden. Es ereignete sich in 10 km Tiefe am Tonga-Graben. Das Epizentrum wurde 1013 km südlich ‘O von Tonga verortet. Trotzdem wird das Beben den Kermadec-Inseln zugerechnet, die politsch betrachtet zu Neusseland gehören.

Vulkane am 23.08.21: Ätna, Fagradalsfjall, Merapi

Der Ätna ist strombolianisch aktiv und eruptiert aus allen Gipfelkratern. Am Fagradalsfjall kam es zum Redout und am Merapi gingen Schuttlawinen ab. Der Taal dampft.

Ätna mit Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Während ein weiterer Paroxysmus am Ätna auf sich warten lässt, registrieren die Infraschall-Sensoren der Vulkanologen weiterhin viele starke strombolianische Eruptionen. So berichtet das LGS von 913 Ereignisse, mit einem (sehr hohen) maximalen Schalldruck von 2,87 Pa. Einen hohen, maximalen Schalldruck von 1,12 Pa hatten 738 Ereignisse. Die Richtungsbestimmung der Explosionsgeräusche ergab, dass die meisten Eruptionen aus dem Zentralkrater kamen. Aber auch der Nordost- und der Südostkrater waren involviert. Leider fehlen visuelle Bestätigungen der Vorgänge, so dass man sich auf die Daten verlassen muss. Satellitenfotos bestätigen thermische Anomalien in verschiedenen Schloten in der Bocca Nuova, der Voragine und dem Nordostkrater. Die Wärmeabstrahlung aus dem Südostkrater ist diffus. Es sieht so aus, als würde sich die Aktivität wieder hin zu permanenten Gipfeleruptionen verschieben, so wie wir sie vor der Serie mit Paroxysmen erlebten. Nichtsdestotrotz kann es zu weiteren Paroxysmen kommen.

Fagradalsfjall mit Redout

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Heute Nacht kam es am Fagradalsfjall zu einem „red out“ in den Nebelwolken. Vermutlich floss recht viel Lava bis an den Fuß des Hügels, auf dem die Webcam steht. Nachdem der Vulkan tagsüber pausierte, stieg am Abend die Aktivtät an. Der Tremor ist ähnlich hoch wie bei der vorangegangenen Episode und nimmt aktuell wieder ab. Drohnenaufnahmen vom Samstag zeigen, dass die Lava nicht nur in Richtung Natthagi floss, sondern auch das Meradalir-Tal erreichte.

Merapi mit Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Gestern war wieder ein sehr geschäftiger Tag am Merapi, zumindest, was die Produktion von Schuttlawinen betraf: das VSI meldete 338 Abgänge. Die Lawinen erzeugten seismische Signale mit Maximal-Amplituden von 46 mm und 167 Sekunden Dauer. MIROVA  registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 96 MW Leistung. Es wurden nur 4 hybride- und ein vulkanotektonisches Erdbeben aufgezeichnet.

Taal stößt sehr viel Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am Taal steigerte sich gestern erneut der Schwefeldioxid-Ausstoß und sprang auf die 15.000-er Marke. Eine Dampfwolke stieg bis zu 3000 m hoch auf. Die Seismizität reduzierte sich deutlich: es wurden 27 Erschütterungen vulkanischen Ursprungs detektiert.

Naturkatastrophen am 22.08.21: Hurrikane und Starkregen

Am Wochenende machten gleich 2 Hurrikane von sich reden, die in Mexiko und den USA einfielen und Zerstörungen anrichteten. Sie hörten auf die Namen Grace und Henri.

Hurrikan Grace erreichte Mexiko

Im Golf von Mexiko hatte Hurrikan Grace gleich zweimal einen Landfall. Zuerst traf er am Donnerstag als Tropensturm die Halbinsel Yucatan, die bei Touristen sehr beliebt ist. Es kam zu Stromausfällen und Überflutungen. Der starke Wind deckte Häuser ab. Über dem Golf von Mexiko gewann Grace an Kraft und wurde zum Hurrikane hochgestuft. An der Ostküste traf er erneut auf Land und richtete große Schäden an. Starkregen löste Erdrutsche aus und 8 Menschen fanden den Tod. Auch auf seinem Weg über Mexiko richtete der Tropensturm Chaos an: es kam zu Flug- und Stromausfällen. In Mexiko-City wurde Katastrophenalarm gegeben.

Hurrikan Henri traf den Bundesstaat New York

Die Küste des US-Bundesstaates New York wurde von Hurrikan Henri heimgesucht. Allerdings wurde der Wirbelsturm kurz vor dem Landfall auf Rhode Island zum Tropensturm herabgestuft und die ganz große Katastrohe blieb bis jetzt aus. Trotzdem wurden Warnungen aufrecht gehalten, denn der Sturm brachte starke Winde und Starkregen mit sich. Über 6 Meter hohe Wellen brandeten gegen die Küste und Windböen erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 127 km/h. Es kam zu Stromausfällen. Man rechnet mit Überschwemmungen, die bis nach Massachusetts reichen könnten.

Demokratische Republik Kongo: Sturzflut nach Starkregen

In den Regionen Bukavu und Nordkivu wütete vor 3 Tagen ein starkes Unwetter. Eine Sturzflut am Fluss Nyakariba führte zu starken Überschwemmungen. Die Wassermassen rissen mindestens 2 Personen in den Tod. Häuser und Straßen wurden zerstört und es kam zu Stromausfällen. Bereits im Frühjahr kam es in der Region zu starken Unwettern die zahlreiche Menschen vertrieben.

Vulkan-News 22.08.21: Fagradalsfjall, Ol Doinyo Lengai

Am Fagradalsfjall ändern die Lavaströme ihre Richtung. Der Ol Doinyo Lengai ist weiter aktiv. Der Taal stößt weiter viel Dampf aus. Fuego, Shiveluch und Nevado del Ruiz eruptierten Aschewolken.

Fagradalsfjall: Lava fließt Richtung Natthagi-Tal

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Beim gestrigen Lava-Puls floss relativ viel Lava in Richtung Südosten und erreichte sogar den Steilhang des Natthagi-Tals. Der Tremor kletterte auf etwas höhere Werte als sonst. Zudem verkleinert sich die Krateröffnung nach und nach und die Lavafontänen werden daher höher. Heute Morgen pausiert der Vulkan und wartet auf einen neuen Lavaschub. Sollte der Ausbruch noch Monate-Jahre dauern, dann ist damit zu rechnen, dass sich die Morphologie weiterhin ändert. Die Lavaströme könnten dann sogar den Ort Grindavik bedrohen. Auf dem Weg dorthin errichtet man bereits Dämme, die die Lava aufhalten sollen.

Die Seismizität auf Reykjanes konzentriert sich auf die Südwestspitze der Halbinsel. Am Magmatischen Gang gibt es nur sporadische Erschütterungen. Anders sieht es im Bereich des Vatnajökulls aus: dort gab es in den letzten Tagen zahlreiche Erdbeben, die sich am Grimsvötn, der Askja und Herdubreid manifestierten.

Fuego strombolianisch aktiv

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Der Fuego spuckt weiter Tephra. INSIVUMEH registrierte gestern zwischen 8-12 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4700 m auf. Glühende Tephra schafft es bis 400 m über Kraterhöhe. Schuttlawinen flossen durch mehrere Schluchten. Die Explosionen ließen in umliegenden Ortschaften Scheiben klirren. Es gab bis zu 2 Minuten lange Gaseruptionen, die laute Geräusche verursachten.

Nevado del Ruiz eruptiert Asche

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

Das VAAC registrierte in einer Höhe von 5800 m eine Aschewolke. Sie stieg vom Nevado del Ruiz in Kolumbien auf und driftete in Richtung Nordwesten. Der Vulkan ist sein einigen Monaten sporadisch aktiv. Man fürchtet, dass sich eine größere Eruption entwickeln könnte.

Ol Doinyo Lengai fördert Lava

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Der Ol Doinyo Lengai ist weiterhin aktiv und füllt stetig seinen Krater auf. Aktuell fließen 2 Intrakrater-Lavaströme, wie man auf Satellitenfotos erkennen kann. Dennoch wird es noch einige Jahre dauern, bis der Kraterboden soweit aufgefüllt ist, dass man ihn wieder betreten kann.

Shiveluch bleibt heiß

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch weiter heiß. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 366 MW Leistung. Heute stieg eine Aschewolke bis auf 5500 m Höhe auf und driftete in südlicher Richtung.

Taal: Daten blieben hoch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am philippinischen Taal-Vulkan bleibt die Situation angespannt. Seismizität und Gasflux bleiben hoch. So meldete PHILVOLCS in den letzten 24 Stunden 142 vulkanisch bedingte Erdbeben. Darunter befanden sich 125 Tremorphasen. Sie dauerten zwischen 1 und 40 Minuten. Der Gasausstoß belief sich auf fast 6000 Tonnen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 2400 m hoch auf. Während Volcano Island weiter langsam absinkt, wurde im restlichen Caldera-Bereich Bodenanhebung registriert.

Erdbeben-News 21.08.21: Hawaii, Nisyros, Marokko

Stärkere Erdbeben blieben in den letzten 2 Tagen aus, trotzdem ereigneten sich interessante Schwarmbeben unter Hawaii und vor Nisyros und Marokko. Auch unter dem Yellowstone rummpelte es.

Hawaii: Erhöhte Erdbebenaktivität

Datum: 21.08.2021 | Zeit: 12:12:35 UTC | Lokation: 19.21 N ; 155.49 W | Tiefe: 41 km | Ml 3,3

In den letzten Tagen steigerte sich die Seismizität unter Big Island Hawaii wieder. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt im unteren Westrift bei Pahala. Dort gab es vor wenigen Stunden eine Erschütterung M 3,3. Das Hypozentrum lag in 41 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 1 km westlich von Pahala lokalisiert. Erdbeben gab es aber auch unter der Gipfelcaldera und am Mauna Loa. Gestern wurden insgesamt fast 60 Beben registriert. Vor 3 Tagen gab es einen Spitzenwert von beinahe 120 täglichen Erschütterungen. Unter dem Gipfelbereich des Vulkans Kilauea steigt weiter Magma auf und es wird Inflation registriert. Sichtbare vulkanische Aktivität gibt es indes nicht.

Nisyros: Schwarmbeben intensivierte sich

Datum: 20.08.2021 | Zeit: 11:45:07 UTC | Lokation: 36.42 N ; 27.08 E | Tiefe: 9 km | Ml 3,6

Südlich der griechischen Vulkaninsel Nisyros ereigneten sich wieder zahlreiche Beben. Sie gehören zu dem Schwarm, der die Region seit Wochen erschüttert. Seit gestern wurden 24 Beben registriert. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 3,6. Das Hypozentrum befand sich in 9 km Tiefe. Das Epizentrum lag 38 km süd-süd-östlich von Kéfalos.

Marokko: Weitere Erdbeben

Datum: 21.08.2021 | Zeit: 01:10:44 UTC | Lokation: 35.47 N ; 3.63 W| Tiefe: 20 km | Ml 3,4

Der Erdbebenschwarm vor der marokkanischen Mittelmeerküste hat sich wieder intensiviert: seit gestern verzeichnete das EMSC 56 Erschütterungen. Die Stärkste brachte es auch M 3,6, mit einem Erdbebenherd in 20 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 37 km nordöstlich von Al Hoceïma verortet.

Yellowstone: Erdbeben M 2,8

Datum: 20.08.2021 | Zeit: 17:00:29 UTC | Lokation: 44.79 N ; 110.93 W | Tiefe: 8 km | Ml 2,8

Im äußersten Nordwesten des Yellowstone Nationalparks bebte es mit M 2.8. Der Erdbebenherd lag 8 km tief. Das Epizentrum wurde 20 km nördlich von West Yellowstone lokalisiert.

Vulkan-News 21.08.21: Fagradalsfjall, Shiveluch

Am Fagradalsfjall steigt die Aktivität. Auf Kamtschatka sind Karymsky und Shiveluch aktiv. Auf den Philippinen dampft der Taal.

Fagradalsfjall: Neuer Puls kommt

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

In den letzten Stunden kam es zu Kollaps-Ereignissen am Krater und die Morphologie änderte sich. Nachdem der Vulkan in den letzten 24 Stunden ruhig geblieben war, steigt heute Vormittag die Aktivität langsam wieder an und ein neuer Lavaschub erreicht den Krater. Der Tremor langsam an und auf der LiveCam erkennt man erstes Lavaspattering. Der Nachmittag dürfte interessant werden. Bis dahin kann ich euch das Video unten empfehlen. Es zeigt den Geldingadalir-Krater im Monat August.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist der Karymsky munter. Das VAAC registrierte gestern 3 Aschewolken, die bis zu 3000 m hoch aufstiegen. Die Asche wurde in südlicher Richtung verfrachtet.

Shiveluch sehr aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka ist nicht nur der Karymsky sehr aktiv, sondern auch der Shiveluch. Das VAAC brachte seit gestern 5 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4900 m auf. Die Asche driftete überwiegend in südöstlicher Richtung. Wahrscheinlich sind die Aschewolken mit Abgängen Pyroklastischer Ströme assoziiert, die vom wachsenden Lavadom abgingen. In einer Newsmeldung ist allerdings ein Foto zu sehen, auf dem eine Aschewolke aus einem Krater am Fuß des Doms aufsteigt. Unklar, ob es sich um ein neues Foto handelt, oder um ein Archivbild.

Taal: Zunahme der Seismizität

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am Taal hat der Ausstoß an Schwefeldioxid wieder abgenommen. PHILVOLCS meldet eine Emission von 4,756 Tonnen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 3000 m hoch auf. Die Seismizität stieg deutlich an: insgesamt wurden gestern 135 seismische Signale registriert. 112 der Signale wurden von Tremor verursacht. Die Phasen dauerten bis zu 110 Sekunden. 23 Erdbeben hatten niedrige Frequenzen und standen im Zusammenhang mit Fluidbewegungen.

Naturkatastrophen-News 20.08.21: Waldbrände Kalifornien

Die Waldbrände im US-Bundesstaat Kalifornien sind nach wie vor außer Kontrolle und vergrößern sich. Die Lage in Südeuropa ist immer noch kritisch, allerdings gibt es einige Erfolgsmeldungen.

USA: Waldbrände in Kalifornien weiter außer Kontrolle

Die Waldbrände in Nordkalifornien sind weiterhin außer Kontrolle. In den vergangenen Tagen vergrößerte sich das sogenannte Caldor-Feuer um das Zehnfache. Auf einer Fläche von mehr als 217 Quadratkilometern kokelt es. Tausende Menschen mussten evakuiert werden. Zahlreiche Häuser sind abgebrannt. Besonders schlimm traf es den Ort Grizzly Flats im Bezirk El Dorado County. Dort brannte u.a. eine Schule ab und es gab 2 Verletzte. Die Lage im Lake County spitzte sich ebenfalls zu. Dort brannten Häuser nieder und Evakuierungen wurden eingeleitet. Das Dixie-Feuer ist bisher nur zum Teil unter Kontrolle gebracht. Im Bereich von Greenville sind rund 2.572 Quadratkilometer Fläche niedergebrannt. Mehr als 1200 Gebäude fielen den Flammen zum Ofer. Es ist das zweitgrößte Feuer in der Geschichte des Bundesstaates Kalifornien.

In Kalifornien kämpfen mehr als 10.000 Einsatzkräfte gegen die seit Wochen wütenden Brände. Eine nachhaltige Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Eine Fotogalerie gibt es hier.

Waldbrände in Europa

Auch in vielen Mittelmeerländern lodern immer noch Waldbrände. Vor den Toren der griechischen Hauptstadt Athen kämpfen gut 500 Feuerwehrleute gegen die Flammen beim Dorf Vilia. Dort sieht es so aus, als würde es langsam gelingen den Brand einzudämmen. Doch immer noch ist es in der Region heiß und überwiegend trocken, was die Situation weiter brandgefährlich hält. Starke Winde können im Nu gelöscht geglaubte Brände neu entfachen. So wurde bereits vor 3 Tagen die Rettung von Vilia verkündet, bevor sich das Feuer erneut ausbreitete. Es entstand sogar ein Windhose. Ein Hoffnungsschimmer: in den nächsten Tagen könnte es in Griechenland zu lokalen Regenfällen kommen.

Eine kleine Erfolgsmeldung gibt es aus Südfrankreich. Dort sein die meisten Brandherde unter Kontrolle gebracht worden und eine Ausbreitung der Flammen konnte verhindert werden. Trotzdem richteten die Flammen Zerstörungen in der Nähe von Saint-Tropez an.

Vulkan-News 20.08.21: Fagradalsfjall, Merapi

Am Fagradalsfjall kam es zu einem weiteren Lavapuls. Am Merapi gingen Pyroklastische Ströme ab und der Popocatepetl eruptierte Vulkanasche. Zwei der Liparischen Inseln wurden leicht erschüttert.

Fagradalsfjall: Lavaströme ändern Richtung

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Nachmittag begann der Tremor am Fagradalsfjall zu steigen und kurz darauf setzte wieder sichtbare Aktivität ein. Auf der LiveCam sieht man, dass sich die Morphologie des Kraters in den vergangenen Tagen weiter verändert hat. Der Ablaufkanal im Norden ist teilweise blockiert und ein größerer Teil der Lava fließt nun Richtung Osten. Die Lavafontänen sind heute etwas höher als sonst. Aktuell beginnt der Tremor zu fallen und in den nächsten Stunden wird es eine Pause geben.

Langila eruptiert Aschewolke

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.53, 148.42 | Eruption: Strombolianisch

In Papua Neuguinea eruptierte der Langila eine Aschewolke, die Richtung Nordwesten driftete. Das VAAC registrierte Asche in einer Höhe von 2400 m.

Merapi: 2 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi gingen heute 2 weitere Pyroklastische Ströme ab. Medienberichten zufolge schafften sie eine Gleitstrecke von bis zu 2000 m. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximal-Amplitude von 64 mm und einer Dauer von 158 Sekunden. Außerdem gingen in den ersten 6 Stunden des Tages 95 Schuttlawinen ab. Die seismische Aktivität ist stark rückläufig und ich gehe davon aus, dass sich das Domwachstum drosselt.

Popocatepetl steigerte Aktivität

Staat: Mexiko | Lokation: 54.048; 159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

In den letzten Tagen zeigte sich der mexikanische Vulkan Popocatepetl wieder von seiner aktiven Seite und eruptierte mehrere Aschewolken. Dabei durchlebte der Vulkan einen Peak der Aktivität am 16. und 17. August. Aschewolken stiegen bis zu 6000 m hoch auf. Aktuell meldet CENAPRED 104 Ausdünstungen von Dampfwolken, manchmal von Asche begleitet. Darüber hinaus wurden 342 Minuten Tremor aufgezeichnet. Außerdem wurden um 09:08 und 09:11 Uhr zwei vulkantektonische Erdbeben mit geringen Magnituden aufgezeichnet.

Stromboli: Weiteres Erdbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Vor der Küste von Stromboli manifestierte sich ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 3,2. Das Hypozentrum lag 22 km tief. Sein Epizentrum wurde vom EMSC ca. 18 km nord-nord-östlich des Vulkans verortet. Bereits gestern bebte es im Tyrrhenischen Meer mit einer Magnitude von 4,4 in 200 km Tiefe. Obwohl die Beben nicht im direkten Zusammenhang mit dem Vulkan stehen, signalisieren sie, dass der Untergrund in Vulkannähe in Bewegung ist. Eine Intensivierung der Seismizität um den Vulkan herum, geht nicht selten einer gesteigerten vulkanischen Aktivität des Vulkans voran.

Vulcano: Schwaches Erdbeben

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Unter einer weitern Vulkaninsel des Liparischen Archipel bebte es: Südöstlich der Fossa von Vulcano manifestierte sich ein schwacher Erdstoß der Magnitude 1,5. Das Beben wurde vom INGV in einer Tiefe von 7,2 km lokalisiert. Vulcano brach zuletzt im Jahr 1889 aus. Damit zählt er neben Stromboli und Ätna zu den aktivsten Vulkanen Europas, zumindest, wenn man Island außer Betracht lässt.