Update 20:00 Uhr: Ätna-Paroxysmus neigt sich dem Ende zu
Der Paroxysmus ist fast beendet und auf den Cams sieht man noch die Nachwehen, die, obwohl die Lavafontäne zusammengeklappt ist, noch interessant sind: der Lavastrom hat nun die Bresche zischen den Barbagallo–Kratern und dem Monte Frumento Supino erreicht. Weiterhin finden strombolianische Eruptionen statt und es wird Asche emittiert. Diese Nachwehen sind auf dem letzten Bild der Galerie unten zu sehen.
Update 19:00 Uhr: Die Aktivität steigerte sich wie erwartet zum Paroxysmus, der nun seinem Höhepunkt entgegen strebt. Bei schönstem Sonnenschein bekommen wir eine großartige Show geliefert, die sich per LiveCam beobachten lässt. Der Vulkan fährt wieder alles auf, was er bei diesen Vulkanausbrüchen zu bieten hat: eine Lavafontäne, nebst Aschewolke und Lavastrom.
Originalmeldung: Heute Nachmittag begann die Tremor-Amplitude am Ätna stark zu steigen und der Neue Südostkrater erzeugt frequente strombolianische Eruptionen. Es sieht so aus, als würde ein neuer Paroxysmus in den Startlöchern stehen. Stay tuned!
Der USA droht eine weitere Naturkatastrophe in Form eines Hurrikans, der kurz vor dem Landfall im Bundesstaat Louisiana steht. Der Hurrikan bekam den Namen „Ida“ und wurde jüngst auf Kategorie 4 hochgestuft. Damit ist es ein Sturm der 2. höchsten Stufe. Im Inneren des Hurrikans wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 209 km/h gemessen. An der Küste droht eine Sturmflut mit hohen Wellen. Der Pegel könnte auf 4,5 Meter über Normal steigen.
Gouverneur ruft Notstand aus und rät zu Evakuierungen
Der Gouverneur von Louisiana John Bel Edwards, rief die Menschen zur Vorsicht auf und hat zur Evakuierung geraten. Dem Apell folgten zahlreiche Menschen, die nun versuchen die Küstenregion um New Orleans zu verlassen: es bildeten sich lange Staus auf den Autobahnen und den Tankstellen ging zum Teil der Sprit aus. Diejenigen, die dem Sturm trotzen wollen, verbarrikadieren ihre Häuser uns legen Vorräte an. Ursprünglich sehen Evakuierungspläne vor, dass Krankenhäuser geräumt werden und die Patienten auf Einrichtungen weiter im Landesinneren verteilt werden, doch das ist diesmal nicht möglich: aufgrund der Corona-Pandemie gibt es nicht genügend freie Zimmer. Im Südosten des Landes sind die Corona-Zahlen extrem hoch und die Delta-Variante verbreitet sich rasant. Zu viele Impfgegner verweigern die Impfung und auch Geimpfte infizieren sich zusehends wieder mit dem Virus.
Vor genau 16 Jahre wütete der verheerenden Hurrikan Katrina in New Orleans und traumatisierte die Region. Ida ist zwar noch etwas schwächer als Katrina, könnte dennoch ähnlich starke Schäden verursachen. Allerdings wurde in den letzten Jahren viel Geld in den Ausbau des Hochwasserschutzes investiert, der nun vor einer Bewährungsprobe steht.
Hurrikan Ida zog über Kuba hinweg
Vor wenigen Tagen zog Ida bereits über Kuba hinweg. Dort war Ida allerdings noch ein Hurrikan der Kategorie 1 und richtete nur wenige Schäden an. Es kam zu Stromausfällen. Bäume wurden entwurzelt und Dächer abgedeckt. Starkregen sorgte für Überschwemmungen. In Louisiana dürften die Schäden größer ausfallen.
Im Atlantik brauen sich 2 weitere tropische Tiefdruckgebiete zusammen, die sich im Laufe der nächsten Woche zu Hurrikane entwickeln könnten.
Am Ätna ist der Tremor weiter gestiegen und bewegt sich nun an der Grenze zwischen gelb und rot seitwärts. Schlechtes Wetter sabotierte die Messungen von Infraschalltätigkeit und so werden beim LGS keine aktuellen Daten angezeigt. Es bleibt spekulativ, ob der erhöhte Tremor mit Explosionen einhergeht. Gestern wurden einige moderate-bis starke Infraschallsignale registriert, die überwiegend aus Richtung der Zentralkrater kamen, aber auch aus Richtung des Südostkraters. Ich halte es für möglich, dass der Vulkan in einer neuen Phase mit strombolianischer Gipfelaktivität eintritt, oder aber, dass er sich auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet. Die nächsten Stunden werden zeigen, wohin die Reise geht.
Fagradalsfjall: Lava in Richtung Natthagi
Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch
Gestern Mittag endete die bislang jüngste Phase sichtbarer Aktivität am Krater. Gestern abend brach dann Lava an der Kante zum Steilhang Richtung Natthagi-Tal durch. Bis zu diesem Zeitpunkt muss sich die Lava unter dem erstarrten Lavafeld bewegt haben. Vielleicht akkumulierte sich ein unterirdischer Lavapool an den Resten des Schutzwalles, der das Tal vor Lavaströmen schützen sollte. Die Lava floss dann ein gutes Stück den Hang hinab, ohne die Talsohle zu erreichen. Heute Vormittag ist der Tremor weiter niedrig und der Krater ruht seit gut 20 Stunden.
Merapi: Abgänge von Schuttlawinen
Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom
Vom Merapi ging heute eine Aschewolke aus, die bis auf eiern Höhe von 3000 m aufgestiegen ist. Weiterhin gehen recht viele Schuttlawinen von den beiden Domen ab. Gestern registrierte das VSI gut 220 Abgänge. Am 27. August gab es einen Peak in der Seismizität: insgesamt wurden über 800 Signale unterschiedlichen Ursprungs aufgefangen. Die meisten stammten von starken Entgasungen und Schuttlawinenabgängen. Es wurden aber auch Niederfrequenzerdbeben festgestellt. Ein ungewöhnlich gutes Foto gelang dem Fotografen Gunarto Song vom Dom. Zu sehen sind die Glutspuren von abgehenden Lavabrocken.