Am Ätna auf Sizilien steigt der Tremor und strombolianische Eruptionen haben eingesetzt. Es sieht so aus, als stünde der Vulkan am Anfang eines weiteren Paroxysmus.
Das Pausenintervall hat sich deutlich verlängert: der letzte Vulkanausbruch ereignete sich vor 11 Tagen.
Update 20:45 Uhr: Die Eruption steigert sich rapide und die Strombolianer folgen so schnell hintereinander, dass sie fast in eine Fontäne übergehen. Der Tremor-Anstieg flaut hingegen etwas ab.
Seit gestern gab es besonders viele Erdbeben. Hier lest ihr ein Auswahl der stärksten Erschütterungen, von denen ein Beben in Peru die Liste anführt.
Peru: Erdbeben Mw 6,1
Datum: 30.07.2021 | Zeit: 17:10:19 UTC | Lokation: 4.93 S ; 80.68 W | Tiefe: 36 km | Mw 6,1
Gestern manifestierte sich im Nordwesten Perus ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 36 km. Das Epizentrum wurde 30 km nord-nord-westlich von Piura lokalisiert.
Der Erdstoß war der Stärkste seit dem Alaska-Erdbeben am Vortag.
Mexiko: Erdbeben Mw 5,5
Datum: 31.07.2021 | Zeit: 15:39:20 UTC | Lokation: 27.51 N ; 111.31 W | Tiefe: 2km | Mw 5,5
Der Golf von Mexiko wurde von einem Erdbeben der Mangitue 5,5 erschüttert. Der Erdbebenherd lag nur 2 km tief. Entsprechend stark dürfte der Erdstoß an der Erdoberfläche gewirkt haben. Das Epizentrum befand sich 61 km süd-süd-westlich von Heroica Guaymas
Japan: Erdbeben Mw 5,0
Datum: 31.07.2021 | Zeit: 05:26:04 UTC | Lokation: 43.37 N ; 141.67 E | Tiefe: 166 km | Mw 5,0
Im Westen der japanischen Insel Hokkaido ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Hypozentrum lag 166 km tief und damit bereits im oberen Erdmantel. Das Epizentrum wurde 20 km nord-nord-westlich von Iwamizawa verortet.
Vanuatu: Erdstoß Mb 5,0
Datum: 31.07.2021 | Zeit: 08:05:20 UTC | Lokation: 15.37 S ; 166.41 E | Tiefe: 40 km | Mb 5,0
Das Archipel von Vanuatu wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,0 gerockt. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 40 km lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 82 km westlich von Luganville auf der Insel Espiritu Santo.
Marokko: Erdebenen-Serie geht weiter
Datum: 30.07.2021 | Zeit: 08:58:50 UTC | Lokation: 35.36 N ; 3.65 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,6
Am Freitag gab es ein neues moderates Erdbeben vor der Nordküste von Marokko. Das EMSC verortete das Beben bei Gibraltar. Es hatte eine Magnitude von 4,6 und war der stärkste Erdstoß der letzten Tage dort. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 29 km nordöstlich von Al Hoceïma. Es gab zahlreiche Vor- und Nachbeben. Seit Wochen gibt es in dieser Region sehr viele Erdbeben, so dass ein beeindruckender Cluster entstanden ist.
Vor 3 Tagen zeigte der Ätna nicht nur ein ungewöhnliches Tremormuster, sondern auch thermische Anomalien in 3 Gipfelkratern. Die Größten fanden sich im Neuen Südostkrater und in der Bocca Nuova. Im Nordostkrater zeigte sich ein kleiner Hot Spot. Von den Schloten ging eine moderate Wärmestrahlung aus. Der Tremor bewegt sich konstant im gelben Bereich. Gestern fingen die Infraschallsensoren nur wenige Signale auf, die von starken Entgasungen herrührten. Eventuell gab es tief sitzende Explosionen.
Wenig positiv stimmen die zahlreichen Brände, die an mehreren Orten auf- und um den Vulkan lodern. Viele der Feuer dürften auf Brandstiftung zurückzuführen sein.
In Papua Neuguinea eruptierte der Bagana Vulkanasche. Sie erreichte einen Höhe von 4600 m und driftete in westlicher Richtung. In Papua Neuguinea sind gerade ungewöhnlich viele Vulkane sporadisch aktiv, allerdings startet bisher keiner richtig durch.
Nicht nur der Ätna zeigt Hot-Spots in seinen Kratern, sondern auch der Erta Alé. In seinem Südkrater enthüllt ein Sentinel-Foto eine thermische Anomalie. Sie deutet darauf hin, dass sich Lava im Krater ansammelte. Unklar ist, ob es sich um einen echten Lavasee handelt, oder nur um einen Lavastrom. Vergleichbare Phänomene der letzten Monate waren alle sehr kurzlebig, so dass sich kein stabiler Lavasee etablieren konnte.
Fagradalsfjall: Tremor ist unten
Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch
Seit gestern Nachmittag ist der Tremor am Fagradalsfjall niedrig und es gibt praktisch keine sichtbare Aktivität. Behält der Vulkan sein Verhalten der letzten Wochen bei, dann sollte sich das in wenigen Stunden ändern und ein neuer Lavapuls beginnen. Bei so einer Gelegenheit flossen gestern Vormittag Lavaströme ins Meradlir-Tal. Gut möglich, dass wir bald wieder vergleicbhbares sehen können.
Derzeit befinden sich recht viele Touristen auf Island und die Corona-Inzidenzen steigen schnell an. Sehr wahrscheinlich werden in den nächsten Tagen neue Einreise-Restriktionen verhängt.
Katla: Seismizität hoch
Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch
Am Donnerstag Abend gab es unter der Katla 2 Erdbeben mit den Magnituden 3,2. Die Epizentren wurden 7.6 km östlich von Goðabunga lokalisiert. Die Hypozentren befanden sich in nur 100 m Tiefe, wobei mir nicht klar ist, ob man auf Island die Tiefe von der lokalen Oberfläche misst, oder vom Meeresspiegel aus. In einem Artikel von RUV spekuliert MET-Spezialist Bjarki Kaldalón Friis darüber, dass die Erdstöße nicht tektonischer Art waren, sondern durch die sommerliche Eisschmelze hervorgerufen wurden. Das mag zutreffen, wenn die Tiefenangabe ab der Oberfläche gemessen wird. Da aber normalerweise die Meereshöhe als Bezugspunkt seismischer Messungen dient, manifestierten sich die Beben gut 1800 m unter der Eisoberfläche des Gletschers Myrdalsjökull, unter dem die Katla liegt. Da erscheint mir die Eisschmelze als Grund für die Beben ehr unwahrscheinlich zu sein.
Die Serie von wetterbedingten Naturkatastrophen in Europa reißt nicht ab. Aktuelle wüten in Südeuropa unzählige Waldbrände und in der Mitte des Kontinents kam es zu weiteren Flutereignissen.
Türkei: Waldbrände in Urlaubsorten
In mehreren türkischen Urlaubsorten am Mittelmeer sind große Waldbrände ausgebrochen, die nicht nur die Anwohner gefährden, sondern auch die Touristen. Es gab bisher mindestens 3 Todesopfer und mehr als 180 Verletzte. Die Feuer sind bereits auf Wohnhäuser übergesprungen und auch Hotelanlagen sollen betroffen sein. Vielerorts klagen Touristen darüber, dass sie viel zu spät vor den herannahenden Flammen gewarnt worden seien. Betroffen sind beliebte Urlaubsregionen wie Antalya, Bodrum und Marmaris.
Besonders schlimm traf es den Ort Manavgat. Dort loderte es schon im Stadtzentrum. Nach Angaben der türkischen Zeitung „Hürriyet“, wurden 4 Stadtteile und ein Krankenhaus evakuiert.
Die türkischen Einsatzkräfte sind mit 3 Löschflugzeugen und 38 Hubschraubern im Einsatz. Am Boden arbeiten mehrere Tausend Feuerwehrleute. Trotzdem wurde der türkische Außenminister ausgebuht, als er die Katastrophenregion besuchte. Anwohner waren wegen dem mangelnden Einsatz von Löschflugzeugen unzufrieden.
Insgesamt sollen in der Türkei 53 Waldbrände lodern, von denen mittlerweile 38 unter Kontrolle sind. Die Zahlen zeigen aber auch, dass man da mit 3 Löschflugzeugen nicht weit kommt.
Die Polizei vermutet, dass die meisten Waldbrände von Brandstiftern gelegt worden seien. Zudem wird die Türkei seit mehreren Tage von einer Hitzewelle mit Temperaturen von über 40 Grad geplagt. Trockenheit und starke Winde begünstigen die Brände. Ein Ende der Wetterlage ist wohl nicht in Sicht
Nicht nur in der Türkei wüten derzeit Waldbrände. Zahlreiche Feuer werden auch aus Griechenland, Spanien und Italien gemeldet. Selbst am Ätna brennt es und MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung.
Schweiz: Weitere Sturzfluten
Anders sieht es in der Schweizer Alpenregion aus. Im Tessin fielen innerhalb weniger Stunden bis zu 350 mm Niederschlag. Der Starkregen ließ Flüsse über die Ufer treten und es gab überflutete Straßen. Am Grenzübergang Grandira ging eine Mure ab und die Straße wurde unpassierbar.
Zahlreiche Medien zu den Naturkatastrophen wurde in unserer FB-Gruppe geteilt.
Der Inselvulkan Pagan erwacht und die Bewohner wurden evakuiert. Der Fagradalsfjall macht wie gewohnt weiter und am Lewotolok löste eine stärkere Eruption einen Waldbrand aus.
Pagan: Inselvulkan wird evakuiert
Staat: USA | Koordinaten: 18.13, 145.80 | Eruption: Fumarolisch
Die Vulkaninsel Pagan wird aktuell evakuiert. Grund für die Maßnahme ist eine gestiegene Seismizität. Einige Erdstöße konnten von den Bewohnern gespürt werden. Zudem stößt der Vulkan eine Dampfwolke aus, die auch etwas Vulkanasche enthält. Vulkanologen befürchten einen bevorstehenden Vulkanausbruch.
Pagan ist eine kleine Insel im Pazifik, die zum Archipel der Marianen gehört. Genaugenomen besteht die Insel aus 2 Stratovulkanen, die sich in einer Caldera bildeten. Die Überwachung des Vulkans erfolgt in enger Zusammenarbeit der lokalen Behörden mit dem USGS. Der Alarmstatus wurde auf gelb erhöht. Zur Evakuierung der Bewohner wurden 2 Schiffe losgeschickt.
Fagradalsfjall macht weiter
Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch
Auf Island macht der Fagradalsfjall genauso weiter, wie wir es aus den letzten Wochen kennen. Die Aktivität fluktuiert in einem etwa 12-stündigen Zyklus. Während der Hochphase bildet sich im Krater ein Lavasee, der aufwallt und kleine Fontänen erzeugt. Die Lava läuft über einen Kanal in der Kraterwand ab und erzeugt Lavaströme, die in Richtung Meradalir fließen. Die Seismizität auf Reykjanes war in den letzten Stunden erhöht und es ereigneten sich einige Erdbeben am Fagradalsfjall. Das Video zeigt beeindrucken, wie aktiv der Vulkan ist.
Auf der indonesischen Insel Lembata brennt die Vegetation am Hang des Vulkans Lewotolok. Dieser ist seit Monaten aktiv und eruptiert strombolianisch. Gestern gab es eine etwas größere Eruption, die glühende Tephra bis auf die Hänge hinaus warf. Dort erreichte die Lava die Vegetation und entfachte das Feuer. „Abdul Muhari, Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde sagte in einem Zeitungsinterview: „Die Brandherde befinden sich in schwer zugänglichen und gefährlichen Gebieten, und die Ausrüstung zur Brandbekämpfung ist unzureichend“. So wird man wohl warten müssen, bis die Natur das Feuer löscht. Im Vergleich zu den Vorwochen ist der Vulkan -bis auf die starke Eruption gestern- in den letzten Tagen vergleichsweise ruhig gewesen: Das VSI registrierte insgesamt 3 Eruptionen, 25 Entgasungen, 1 Tremorphase und 8 vulkanotektonische Erdbeben. In der Vorwoche waren die Werte doppelt so hoch.
Über Nacht verabschiedete sich der Ätna von seinem ungewöhnlich gleichmäßigem Tremor-Muster und ging über in ein typischeres Verhalten, mit einem moderaten Tremoranstieg. Die Amplitude bewegt sich nun im gelb-roten Grenzbereich. Das LGS registriert einige schwache Infraschallsignale, die wahrscheinlich von starken Entgasungen stammten. Ob der Tremoranstieg letztendlich in einem Paroxysmus enden wird ist bisher noch nicht klar. Unser Späher vor Ort verbrachte die Nacht am Monte Zorcolano, ohne dass sich was tat. Christoph berichtete gestern von 2 Explosionen, die man noch in Zafferana hören konnte.
Fagradalsfjall: Aktivität fluktuiert
Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch
Am isländischen Fagradalsfjall geht die Aktivität weiter. Nach wie vor kommt es zu Pulsen, die mehrere Stunden andauern. Die Pausen zwischen den Eruptionen sind recht lang und dauern oft 12-17 Stunden. Die Fluktuationen des Tremor spiegeln das Eruptionsgeschehen gut wider. Während der Pulse wallt Lava im Krater und läuft über den Krater hinaus. Es bilden sich Lavaströme, die überwiegend in Richtung Meradalir-Tal fließen. In Richtung Küste ist schon seit mehreren Wochen keine Lava mehr unterwegs gewesen.
Vulkane Kamtschatkas
Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom
Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist einiges los und ich fasse die Meldungen in diesem Abschnitt kurz zusammen: der Shiveluch eruptierte 3 Mal und schickte Aschewolken bis auf einer Höhe von 4000 m. Sie driftete in östlicher Richtung. Auch der Karymsky ist aktiv und lässt Aschewolken bis auf 2700 m Höhe aufsteigen. Auf den angrenzenden Kurilen ist der Ebeko wieder ausgebrochen und eruptierte Asche, die in 2100 m Höhe detektiert wurde.
In Papua Neuguinea eruptierte der UlawunVulkanasche. Die Höhe der Wolke wurde nicht bestimmt, da die Meldung von Beobachtern am Boden stammt. Weitere Details sind nicht bekannt. In relativer Nähe zum Vulkan ereignete sich in der letzten Woche ein Erdbeben M 5,8.
Heute Morgen erschütterte ein sehr starkes Erdbeben die zu Alaska gehörenden Aleuten. Im Norden Islands gab es ebenfalls einen recht starken Erdstoß.
Alaska: Erdbeben Mw 8,2
Datum: 29.07.2021 | Zeit: 06:15:50 UTC | Lokation: 55.60 N ; 157.97 W | Tiefe: 40 km | Mw 8,2
Vor der Küste der Aleuten hat sich ein Starkbeben mit der Magnitude 8,2 ereignet. Der Erdbebenherd wurde in 40 km Tiefe verortet. Das Epizentrum befand sich 162 km ost-nord-östlich von Sand Point. Es war das stärkste Erdbeben seit langem und trotz der Tiefe des Hypozentrums könnte Tsunamigefahr bestehen. Bisher gab es 3 starke Nachbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 6,3. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden.
Das zu Alaska gehörende Archipel der Aleuten ist ein vulkanischer Inselbogen, der sich hinter einer Subduktionszone des Zirkumpazifischen Feuerrings bildete. Entsprechend viele aktive Vulkane gibt es in der Region. Aktuell eruptiert der Great Sitkin. Er liegt allerdings fast 1200 km vom Epizentrum entfernt. Doch der Veniaminof liegt in unmittelbarer Nähe zum Epizentrum und könnte von dem starken Erdstoß getriggert werden.
Es wurde eine Tsunamiwarnung für den Pazifik und speziell für die US-Bundesstaaten Alaska und Hawaii herausgegeben. Bei einem Tsunami handelt es sich um besonders langwellige Wellen. Die Distanz zwischen zwei Wellentälern kann mehrere Hundert Kilometer betragen. Auf offener See sind sie relativ ungefährlich, da ihre Wellenhöhe moderat ist. Anders sieht es in flachen Küstenabschnitten aus. Durch den Bremseffekt des Bodens türmen sich Tsunamis zu wahren Monsterwellen auf, die ein großes zerstörerischen Potenzial haben. Sie können mehrere Kilometerweit ins Landesinnere vordringen und große Zerstörungen anrichten. In Alaska kam das schon öfters vor. Aktuell wurde der Tsunami-Alarm aber wieder aufgehoben, die Gefahr scheint gebannt zu sein.
Island: Erdbeben M 5,0
Datum: 29.07.2021 | Zeit: 06:25:11. UTC | Lokation: 66.32 N ; 17.34 W | Tiefe: 1 km | M 5,0
Auf Island gibt es in den letzten Tagen auffallend oft Erdbeben mit Magnitude größer als 3. Heute Morgen erschütterte ein Beben M 5,0 den Norden der Insel. Das Epizentrum lag vor der Küste, genauer, 31 km nördlich von Húsavík und manifestierte sich an der Tjörnes-Fracture-Zone. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit nur 1 km angegeben. Ein Schwarmbeben blieb bisher aus. IMO detektierte das Beben auch und gibt die Magnitude mit 5,0 an. Allerdings wird auf der Karte noch kein grünes Sternchen angezeigt. Das Beben muss noch manuell überprüft werden und die Daten könnten sich noch ändern.
Am Ätna fluktuiert der Tremor stark und erzeugt Peaks bis in den roten Bereich hinein. Der Neue Südostkrater stößt zeitweise Asche aus. Es könnten erste Anzeichen für einen bevorstehenden Paroxysmus sein.
Unser Vereinsmitglied Christoph ist vor Ort und hält uns auf dem Laufenden.
Update 17:30 Uhr: Augenzeugen berichten von starken strombolianischen Eruptionen, die Phasenweise generiert werden. Der Tremor ist von einem gleich mäßigen auf-und ab gekennzeichnet und erzeugt ein ungewöhnlich gleichmäßiges Muster. Mirova detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 228 MW. Eine Wärmequelle scheint sich auf der Nordwestflanke zu befinden. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Waldbrand.
Heute Nachmittag ereignete sich am Stromboli eine Explosion, die stärker als üblich war. Das INGV gab eine entsprechende Meldung heraus. Demnach ereignete sich die Explosion um 14.47 Uhr UCT und verteilte glühende Tephra im gesamten Kraterbereich. Die Eruption manifestierte sich im nordöstlichen Kratersektor. Seit 14 Uhr stieg die Tremor-Amplitude an. Lavaspattering (s.u.) scheint mir ein recht zuverlässiger Indikator für bevorstehende größere Ereignisse am Stromboli zu sein. Die Eruption ist in ihrer Stärke allerdings nicht mir den wirklich starken Explosionen zu vergleichen gewesen, in deren Zuge es auch zu Paroxysmen und Pyroklastischen Strömen gekommen war. Dennoch verdeutlicht sie das Gefahrenpotenzial des Vulkans.
Katla: Erdbeben M 3,2
Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch
Unter dem subglazialen Vulkan Katla bebte es heute Mittag mit einer Magnitude von 3,1. Der Erdbebenherd befand sich in nur 100 m Tiefe. Das Epizentrum wurde 8.8 km ost-nord-östlich von Goðabunga lokalisiert. Darüber hinaus manifestierten sich einige schwächere Beben unter dem Vulkan. Die Seismizität ist bereits seit einigen Tagen erhöht.
In den Erdbeben-Nachrichten werden 3 Erdstöße thematisiert, die sich in der Nähe von aktiven Vulkanen ereigneten.
Island: Erdbeben M 4,8 unter dem Bardarbunga
Datum: 27.07.2021 | Zeit: 22:12:13 UTC | Lokation: 64.62 N ; 17.79 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,8
Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga manifestierten sich gestern 2 stärkere Erdbeben. Laut EMSC hatten sie die Magnituden 4,8 und 4,3. Die Hypozentren wurden in 10 km und 2 km Tiefe lokalisiert. Beim IMO wurden die Beben schwächer eingestuft und brachten es auf M 4,5 und M 3,0. Vor einer Korrektur lagen beide Beben im 3-er Bereich. Die Epizentren wurden 119 km südlich von Akureyri verortet.
Japan: Erdbeben M 4,7 bei Volcano Island
Datum: 27.07.2021 | Zeit: 07:39:58 UTC | Lokation: 25.45 N ; 142.92 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,7
Die japanische offshore-Region von Volcano Island wurde von einem Erdstoß der Magnitude 4,7 erschüttert. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 1100 km südlich von Tateyama. Wesentlich näher am Epizentrum befindet sich die Vulkaninsel Nishinoshima. Tatsächlich geht von ihr wieder sporadisch eine moderate Wärmestrahlung aus. Vor einem Jahr war der Inselvulkan sehr aktiv und wuchs ordentlich.
Russland: Erdbeben M 4,7
Datum: 27.07.2021 | Zeit: 00:41:22 UTC | Lokation: 42.82 N ; 46.68 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,7
Der russische Kaukasus wurde von einem moderaten Erdbeben der Magnitude 4,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 15 km nordwestlich von Untsukul festgestellt.
China: Erdstoß M 4,5
Datum: 28.07.2021 | Zeit: 01:40:44 UTC | Lokation: 41.50 N ; 79.34 E | Tiefe: 2 km | Mb 4,5
Die chinesische Provinz Xingjiang war Schauplatz eines Erdstoßes der Magnitude 4,5. Der Erdbebenherd befand sich in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum lag 86 km westlich von Aksu. In China kämpft man zudem gerade gegen einen ungewöhnlich starken Monsun an und es kam zu massiven Überschwemmungen.
Chile: Erdbeben M 4,4
Datum: 28.07.2021 | Zeit: 11:09:50 UTC | Lokation: 18.57 S ; 70.76 W | Tiefe: 40 km | Mb 4,4
Vor der chilenischen Küste bebte es mit einer Magnitude von 4,4. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 40 km. Das Epizentrum lag 50 km westlich von Arica.