Vulkan-Update 25.05.21: Nyiragongo

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption | Link

 

Die Situation am Nyiragongo ist noch immer nicht klar. Es gibt 2 Szenarien über die Geschehnisse vom Samstag, bei denen ein schnell fließender Lavastrom gefördert wurde: a) der Lavasee ist durch einen Riss in der Vulkanflanke ausgeflossen, oder b) es ist zu einer davon unabhängigen Flankeneruption gekommen. In diesem Fall stammte das Magma aus einer separaten Quelle, die nicht direkt mit dem Lavasee im Hauptschlot verbunden war. Bei einem Observierungsflug war der Krater in Dunst gehüllt, so dass nicht klar ersichtlich war, ob der Lavasee noch da ist. Aktuelle Sentinel-Fotos stehen noch aus, müssten aber bald verfügbar sein. Klar ist, dass der Lavastrom voluminös war und im unteren Bereich der Vulkanflanke austrat. Innerhalb weniger Stunden erreichte er bewohntes Gebiet und zerstörte zahlreiche Häuser. Dabei wurden auch Menschen getötet. Der Lavastrom stoppte genauso schnell, wie er aufgetreten war. Er floss bis zur Stadtgrenze von Goma und verfehlte den Flughafen um wenige Hundert Meter. Gestern sorgten einige Erdstöße mit Magnituden um 5 für Beunruhigungen. Sie manifestierten sich in Vulkannähe.

Nyiragongo: Lavastrom fordert Menschenleben

Gestern heiß es, dass 15 Menschen durch den Vulkanausbruch starben. Heute berichtet Tom Pfeiffer, dass sich die Opferzahl auf 20 erhöhte, nachdem 5 Personen leblos aufgefunden wurden. Sehr wahrscheinlich erstickten sie in einer Gaswolke. Es gibt Spekulationen, nach denen es sich bei dem Gas um Kohlendioxid handelte.

Die Zustände im Kongo, und speziell in Goma sind auch ohne Vulkanausbruch desolat. Rebellen kontrollieren das Gebiet und das Leben wird von Armut und Korruption bestimmt. Entsprechend schlecht sind die Vulkanologen des Observatoriums von Goma ausgestattet und der Informationsfluss ist schleppend. Ich selbst bereiste den Vulkan im Jahr 2011 und war von dem Land wenig begeistert.

Lavasee fließt periodisch ab

Es wäre nicht das erste Mal, dass der Lavasee abgeflossen ist. Zuletzt floss er in den Jahren 2002 und 1977 ab und richtete dabei große Zerstörungen an. Aufgrund der gewissen Periodizität dieser Ereignisse, hatten Vulkanologen in den letzten Monaten öfters vor so einem Ereignis gewarnt. Die Aktivität des Vulkans scheint aber noch nicht beendet zu sein, denn das VAAC Toulouse registriert Aschewolken in 6100 m Höhe und hat den Alarmstatus auf „rot“ stehen.

Vulkan-Nachrichten 25.05.21: Ätna, Fagradaslfjall, Krakatau

In den Vulkannachrichten geht es heute um einen neuen Paroxysmus am Ätna, dem Lavastrom Am Fagradalsfjall, einer Ascheeruption am Krakatau und der Aktivität des Vulkans Stromboli.

Ätna: Paroxymus No 25

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link

Gestern Abend setzte der Ätna auf Sizilien seine spektakuläre Show fort und erzeugte den 25. Paroxysmus in Serie. Die Aktivität setzte gegen 19 Uhr (UCT) ein. Zuerst gab es die typischen strombolianischen Eruptionen, die sich schnell zu einer Lavafontäne steigerten. Der Vulkanausbruch erreichte seinen Höhepunkt um 21.30 Uhr und nahm dann schnell ab. Die Lavafontäne stieg bis auf einer Höhe von mehr als 1000 m auf, wie aus Augenzeugenberichten hervorgeht. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 7600 m. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 2500 MW Leistung. Das war deutlich weniger, als sonst gemessen wurde. Ein Lavastrom floss in Richtung Süden.

Fagradalsfjall: Neuer Lavaschub

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Gestern Nachmittag intensivierte sich der Lavastrom wieder und es flossen multiple Lavaströme über den Steilhang im Tal Nátthaga. Die Lava floss durch unterirdische Tunnel und trat erst am Hang aus. Heute Vormittag ist es wieder deutlich ruhiger geworden. Unsere Vereinsmitglieder Jochen und Sandra sind vor Ort und berichten von dort. Sie meinen, dass es bei dem aktuellen Lava-Ausstoß noch einige Zeit dauern wird, bis die Lava die Straße erreicht.

Krakatau: Aschewolke detektiert

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch | Link

Viele Monate war es um Anak Krakatau recht still gewesen, heute meldet sich der Vulkan im Sunda Strait mit einer Aschewolke zurück. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 1800 m. Auf Satellitenfotos erkennt man eine große Dampfwolke. Erst vor 2 Tagen gab es zahlreiche Erdbeben im Sunda Strait, ca. 60 km vom Vulkan entfernt. Es ist gut möglich, dass sie die Eruption triggerten.

Stromboli: Lavastrom bleibt aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Auf Stromboli ist weiterhin ein Lavastrom auf der Sciara del Fuoco unterwegs. Er erreicht etwa die Mitte der Feuerrutsche. Die strombolianische Aktivität wird vom LGS als moderat eingestuft. Die Explosionen erreichten gestern einen akustischen Druck von 1,35 bar, was allerdings über dem Durchschnitt liegt. Die Anzahl der VLP-Erdbeben blieb hoch.