Am Ätna auf Sizilien entstand heute Morgen ein Lavastrom, der von einer Öffnung am Fuße des Neuen Südostkraters ausgeht. Gleicher Schlot war wahrscheinlich schon während einer der Paroxysmen tätig. Der Lavastrom entspringt auf gut 3000 m Höhe und fließt in Richtung Südosten. Im Laufe des Tages gab es mehrere explosive Eruptionen, doch ein neuen Paroxysmus hat noch nicht begonnen.
Tag: 31. März 2021
Erdbeben-Nachrichten 31.03.21: Österreich, Deutschland
Die Erdbeben-Nachrichten vom Mittwoch thematisieren ein moderates Erdbeben in Österreich, leichte Erschütterungen in Deutschland und Schwarmbeben in Nevada und auf Hawaii. Mitten im Pazifik gab es einen Erdstoß Mw 5,8.
Österreich: Erdbeben M 4,2
In Österreich ereignete sich gestern Abend, um 18.25 Uhr Ortszeit ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 5 km südwestlich von Wiener Neustadt lokalisiert. Beim EMSC gingen zahlreiche Wahrnehmungsberichte ein. Das Beben konnte bis in die Slowakei hinein gespürt werden. Das ZAMG stufte die Magnitude sogar mit 4,7 ein und teilte mit, dass leichte Gebäudeschäden möglich seien. Augenzeugen nahe des Epizentrums berichteten, dass sie „so etwas noch nie erlebt hätten“. Nachbeben gab es keine.
Deutschland leichte Erdstöße
In den letzten 2 Tagen kam es zu 2 leichten Erdbeben in Deutschland. Heute bebte es mit M 1,4 bei Waldshut-Tiengen. Gestern gab es ein Beben M 1,5 mit einem Epizentrum 14 km nordwestlich von Schaffhausen. Das Besondere hier war die geringe Tiefe des Hypozentrums. Das EMSC gibt diese mit 1 km an.
Hawaii: Schwarmbeben am Mauna Loa
Auf Hawaii ereigneten sich in den letzten 48 Stunden wieder zahlreiche Erschütterungen. Besonders erwähnenswert ist der Schwarm westlich der Mauna-Loa Caldera. Über seine Anfänge berichtete ich hier bereits, doch es gab weitere Erschütterungen. Bis jetzt wurde vom HVO ein Erdbebencluster aus gut 150 Einzelbeben detektiert. Wahrscheinlich stehen die Erschütterungen im Zusammenhang mit Magmenintrusion. Dafür spricht auch die Tiefe der Hypozentren in 5-7 km. Dort wird die oberste Magmenkammer des Vulkans vermutet.
Nevada: Schwarmbeben östlich Monolake
Im US-Bundesstaat Nevada manifestierte sich ein Schwarmbeben östlich des Monolakes. Die Epizentren wurden in einem Bereich 62 km östlich von Hawthorne lokalisiert. Die Tiefen der Erdbebenherde liegen auch hier um 7 km. In der Region kommt es öfters zu Erdbebenschwärmen.
South Pacific Rise: Erdbeben Mw 5,8
Die stärkste Erschütterung der letzten 24 Stunden ereignete sich am South Pacific Rise, genauer, 967 km südlich von Hanga Roa auf der Osterinsel. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe.
Vulkan-News 31.03.21: Fagradalsfjall, Ätna
Die Vulkannachrichten vom 31. März drehen sich um den isländischen Vulkan Fagradalsfjall, der heute viel Lava ausstößt, dem Lavastrom am Pacaya und der Aktivität am sizilianischen Ätna. Der Taal besticht wieder durch hohe Seismizität und der Suwanose-jima dreht auf.
Fagradalsfjall: Lava-Ausstoß hoch
Auf den LiveStreams des isländischen Vulkans Fagradalsfjall sieht man heute, dass scheinbar mehr Lava ausgestoßen wird, als es bisher der Fall war. Die Lavafontänen aus den beiden Förderschloten im Hornito haben zugelegt und werfen glühende Tephra gut 10 Meter hoch aus. Es fließt oberflächlich mehr Lava als in den Vortagen. Das bestätigt auch eine deutlich höhere Thermalstrahlung: MIROVA zeigt eine Leistung von 1136 MW an. Die Seismizität ist allerdings wieder rückläufig. In den letzten 48 Stunden detektierte IMO 146 Erdbeben im Gebiet der Reykjanes-Halbinsel.
Pacaya: The Show goes on
Am Vulkan Pacaya in Guatemala ist weiterhin relativ viel Lava unterwegs. Sie entspringt der Westflanke und fließt auf einer Länge von 2400 m und erreicht Farmland. MIROVA zeigt eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 1417 MW Leistung an. INSIVUMEH weist darauf hin, dass Lavaströme auch auf den anderen Flanken entstehen könnten. Der Tremor ist hoch und in Pulsen erfolgen explosive Eruptionsphasen. Sie stoßen Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe aus.
Taal: Seismizität wieder hoch
Der philippinische Taal-Vulkan sorgt wieder für Schlagzeilen, weil die Seismizität nach einem Rückgang in den letzten Tagen, gestern wieder deutlich anstieg. PHILVOLCS meldete 212 vulkanische Erdbeben, einschließlich 168 Episoden vulkanischen Tremors mit einer Dauer von 1 bis 20 Minuten. 44 niederfrequente vulkanische Erdbeben erschütterten den Vulkan. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg auf 1299 Tonnen am Tag.
Suwanose-jima: Erhöhung der Alarmstufe
Am Inselvulkan Suwanose-jima steigerte sich die Aktivität soweit, dass das JMA die Alarmstufe auf „3“ (von 5) erhöhte. Gestern ereignete sich eine Eruptionsserie, bei der glühende Lavabomben bis auf die Außenflanke des Vulkans geschleudert wurden. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 1800 m. Es kam zu einem sprunghaften Anstieg der Seismizität. Die Livedaten zeigen 148 vulkanotektonische Erschütterungen an. Es kam zu 19 Tremorphasen.
Ätna: Warten auf den Paroxysmus
Am Ätna war es in den vergangenen Tagen relativ ruhig. Zwar gab es eine Reihe kleinere Eruptionen aus dem Zentralkrater und dem Neuen Südostkrater, ein weiterer Paroxysmus blieb bisher aber aus. Aktuell steigt die Tremor-Amplitude etwas, doch das schaut ehr nach normaler Aktivität in den Gipfelkratern aus, denn nach einem beginnenden Paroxysmus. Dafür spricht auch die moderate Thermalstrahlung, die von den Satelliten detektiert wird. So bleibt es weiter ungewiss, ob- und wann es zu einem weiteren Paroxysmus kommen wird.