Erdbeben-Update 07.01.21

Heute haben sich wieder ungewöhnlich viele moderate bis starke Erdbeben ereignet. Ein weiterer Erdstoß in Kroatien sorgte für Aufregung. Auf Island gab es 2 Beben mit M 3,0 und größer. Der stärkste Erdstoß manifestierte sich auf Sulawesi.

Sulawesi: Erdbeben Mw 6,2

SulawesiVor der indonesischen Insel Sulawesi bebte es mit einer Magnitude von 6,2. Das Epizentrum wurde 59 km südlich Gorontalo lokalisiert. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 160 km und damit bereits im Erdmantel. Die Karte enthüllt, dass die Seismizität in der gesamten Region sehr hoch ist. Im Untergrund haben sich große Spannungen aufgebaut. Man muss mit weiteren starken Erdbeben rechnen. Auf Sulawesi wurde ich auch bereits von einem Erdbeben im 5-er Bereich durchgerüttelt.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 5,8

Die Bougainville-Region von Papua Neuguinea wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,8 erschüttert. Das Hypozentrum lag 42 km tief. Das Epizentrum befand sich 89 km südlich von Arawa.

Sumatra: Erdstoß Mw 5,5

Sumatra in Indonesien wurde von einem Erdstoß der Magnitude 5,5 heimgesucht. Auch hier lag der Erdbebenherd mit 60 km relativ tief. Das Epizentrum befand sich 66 km südwestlich von Pagar Alam.

Kroatien: Nachbeben Mb 4,9

Ein Nachbeben der Magnitude 4,9 traf die Erdbebenregion um Sisak in Kroatien. Das Hypozentrum lag in nur 8 km Tiefe. Entsprechend stark wirkte es sich an der Erdoberfläche aus und versetzte Menschen in Panik. Die Gefahr stärkerer Erdstöße ist dort nicht gebannt.

Island: Erdbeben auf Reykjanes

Auf Island ereignete sich 2 Erdbeben mit den Magnituden 3,2 und 3,0. Die Epizentren lagen bei Grindavik auf der Reykjanes-Halbinsel. Im vergangenen Jahr sorgten starke Erdbebenschwärme für Aufregung. Sie waren mit Bodenverformungen durch Magmenaufstieg assoziiert. Aktuell registrierte IMO dort 94 Beben innerhalb von 48 Stunden.

Yellowstone Nationalpark: Erdstoß M 2,6

In der Nordwestecke des Yellowstone-Nationalparks (USA) ereigneten sich 2 leichte Erdbeben mit den Magnituden 2,6 und 2,4. Die Hypozentren wurden in nur 5 km Tiefe lokalisiert. Die Epizentren befanden sich 36 km östlich von West Yellowstone.

Eruptions-Update 07.01.21: Kilauea, Soufrière, Merapi

In den letzten 24 Stunden sorgten u.a. die Vulkane Klyuchevskoy und Nyiragongo für Schlagzeilen. Der Lavasee im Kilauea ist weiter gestiegen, der Dom in der Soufrière gewachsen und der Merapi erzeugte einen pyroklastischen Strom.

Kilauea: Lavasee gestiegen

Kilauea
Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavasee weiter aktiv und sein Pegel gestiegen. Letzte Messungen ergaben eine Tiefe von 192 m. Damit stieg er 2 m über seinen Rand der von einer Kruste aus erstarrter Lava definiert wird. Entsprechend erhöht ist die Deflation. Seine Abmessungen betragen 720×560 m. Der Lavasee wird aus 2 Schloten an der Westwand gespeist. Auf dem Oberen hat sich ein Hornito gebildet, der weiter gewachsen ist. Das HVO beschreibt, dass dort strombolianisches Lavaspattering zu beobachten ist. Der untere Schlot befindet sich unter der Seeoberfläche und fördert weitaus mehr Lava. Sie erzeugt eine domartige Aufwölbung in der Seeoberfläche. Die Seismik ist leicht erhöht und es wird Tremor registriert. Täglich werden ca. 3500-6500 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. Das liegt in dem Bereich des Lavasees von 2018. MIROVA registriert eine sehr hohe Wärmestrahlung. Sie liegt meistens über 2000 MW Leistung.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Gestern ging am Merapi auf Java (Indonesien) ein kleiner pyroklastischer Strom ab. Er erzeugte ein seismisches Signal von 155 Sekunden Dauer und mit einer Amplitude von 28 mm. Vulkanasche wurde in 3000 m Höhe detektiert. Die Seismik ist weiter sehr hoch. Gestern wurden ca. 520 Erdstöße registriert. Die Anzahl der rein vulkanotektonischen Erdbeben hat sich gegenüber der Vorwoche halbiert und liegt im 50-iger Bereich.

Soufrière: Dom wächst weiter

Neue Bilder vom Dom im Krater des Vulkans Soufrière (St. Vincent) dokumentieren, dass der Lavadom weiter gewachsen ist. Außerdem entweicht recht viel Gas von seiner Oberfläche. Gelegentlich wird eine schwache Wärmestrahlung registriert. Die Wissenschaftler der UWI bemühen sich ein Netzwerk mit Messgeräten zu installieren. Bisher sind die veröffentlichten Daten sehr spärlich.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolke

Auf Kamtschatka hat der Klyuchevskoy wieder Vulkanasche ausgestoßen. Die Eruptionswolke erreichte einen Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel. Außerdem ist ein Lavastrom aktiv.

Nyiragongo: Hohe Thermalstrahlung

Der Nyiragongo im Kongo emittiert heute eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2028 MW. So hohe Werte deuten darauf hin, dass nicht nur der Lavasee hoch im Pitkrater steht, sondern dass auch Lavaströme auf der unteren Krater-Terrasse unterwegs sind.