Ätna: Anhaltende Aktivität am 15.11.20

Nachdem der Ätna gestern überaus aktiv war, gibt es heute einige neue Fotos der ortsansässigen Fotografen zu bestaunen, die in unserer FB-Gruppe geteilt wurden. Sie dokumentieren die strombolianischen Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Ein Foto fing sogar eine simultane Eruption aus dem NSEC und der BN ein. Der Zentalkrater ist also auch aktiv. Die Aktivität geht heute weiter, allerdings hüllt sich der Vulkan gerade in Wolken, so sind visuelle Observierungen nicht möglich. Für ein Anhalten der Aktivität sprechen die Messdaten. MIROVA registrierte heute Morgen eine Wärmeanomalie mit einer Leistung von 47 MW. Der Tremor fluktuiert und hat den roten Bereich angekratzt. Das LGS registriert viele Signale im Infraschallbereich. Sie können von explosiven Eruptionen stammen, allerdings ist auch eine Verfälschung der Signale durch starken Wind möglich. Die Erdbebenaktivität ist unauffällig.

Merapi: Seismische Aktivität hoch

Am indonesischen Vulkan Merapi ist die seismische Aktivität weiter sehr hoch. Heute wurden innerhalb von 6 Stunden 64 Hybride Erdbeben und 12 vulkanotektonische Erschütterungen aufgezeichnet. Hinzu kommen die üblichen Signale der Abgänge von Schuttlawinen und Steinschlägen, auch Entgasungen hat es gegeben. Die Daten deuten darauf hin, dass der Dom Nachschub an frischer Lava bekommt. Die Gefahr von größeren pyroklastischen Strömen wächst täglich.

Klyuchevskoy mit hoher Thermalstrahlung

In Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter aktiv und fördert einen Lavastrom. MIROVA verzeichnete heute Vormittag eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1162 MW. Aktuell lüfteten sich die Wolken kurz und auf der LiveCam ist eine rote Lichtspur zu erahnen. Gelegentlich sind strombolianische Eruptionen auszumachen.

Suwanose-jima weiter munter

Der Inselvulkan Suwanose-jima ist auch heute strombolianisch aktiv und fördert gelegentlich Aschewolken. Sie steigen bis auf einer Höhe von 1800 m auf und driften in westlicher Richtung. Seit gestern brachte das VAAC 6 VONA-Warnungen heraus. Der knapp 800 m hohe Stratovulkan gehört zum Archipel der Ryukyu-Inseln und liegt südlich von Kagoshima.

Ein Sturm jagt den Anderen

Die (sub) tropischen Gefilden der Erde werden dieser Tage von einer nie dagewesenen Serie starker Stürme heimgesucht, die ihresgleichen sucht. Besonders betroffen sind die Philippinen und die Karibik nebst Florida. Dort wütete in der letzten Woche Sturm Eta, der wegen seiner Langlebigkeit und seinem Zick-Zack-Kurs durch die Karibik und Mittelamerika für Schlagzeilen sorgte. Eta verursachte in Fort Lauderdale die schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Für mehr als 11.000 Haushalten fiel der Strom aus. Zuvor wütete der Sturm als Hurrikan über Mittelamerika. Mehrere Hundert Todesopfer waren zu beklagen. Nun steht bereits der nächste Sturm in den Startlöchern: Iota braut sich in der Karibik zusammen und könnte in den nächsten Tagen zu einem starken Hurrikan heranwachsen. Nach jetzigen Prognosen des Nationalen Hurrikan Zentrums in Miami erreicht er mindestens die Kategorie „3“. Er könnte aber sogar das Zeug für einen Kategorie „5“ Hurrikan haben. Iota folgt in etwa der Bahn von Eta und wird voraussichtlich ebenfalls die bereits gebeutelten Staaten Nicaragua, Honduras und Guatemala treffen. Iota ist bereits der 30. starke Sturm dieser Saison.

Auf den Philippinen tobte Mitte der Woche Typhon Vamco. Er hatte die Region um die Hauptstadt Manila besonders stark getroffen und sorgte dort für die schwersten Überschwemmungen der letzten Jahre. Bisher wurden 53 Todesopfer bestätigt. 400.000 Menschen wurden auf Luzon evakuiert. Mehr als 1. Millionen Personen waren vom Strom abgeschnitten. Erst in der Vorwoche wurden die Philippinen von Taifun Molave heimgesucht. In dieser Saison wurden in der Region bereits 21 schwere Stürme gezählt.

Klimaphänomen „La Niña“

Experten sehen einen Zusammenhang zwischen den zahlreichen Stürmen im Westpazifik mit dem Klimaphänomen „La Niña“. „Das Mädchen“ ist das Gegenstück zum bekannteren „El Niño“ („der Junge“). Während dieser für wärmere Wassertemperaturen im sonst kühlen Ostpazifik sorgt, beschert „La Niña“ den gegenteiligen Effekt. Dafür wird das Wasser im Westpazifik umso wärmer, was die zahlreichen Stürme dort verursachen könnte. Selbst bei uns könnte sich „La Niña“ auswirken und uns einen ungewöhnlich kalten und schneereichen Winter bescheren, doch davon ist bisher nichts zu spüren. Im Gegenteil: eine stabile Omega-Wetterlage bringt uns einen sehr ungewöhnlich warmen November. Frühlingshafte Temperaturen von mehr als 15 Grad locken zahlreiche Menschen ins Freie. Was in Bezug auch Corona natürlich gut ist. In Angesicht des sich immer weiter beschleunigenden Klimawandels ist es allerdings ehr negativ zu werten. Die beschriebenen Klimaphänomene sollen prinzipiell natürlichen Ursprungs sein, wobei es Wechselwirkungen mit dem anthropogenen Klimawandel gibt.

Ätna: hohe thermische Anomalie detektiert

Am Ätna auf Sizilien geht es heute heiß her: MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 116 MW. Sie geht vom Neuen Südostkrater auf, wo sich bereits gestern auf Satellitenbildern eine ausgeprägte thermische Anomalie erkennen ließ. In den Tagen zuvor waren auch 2 kleine Hotspots in der Bocca Nuova zu erkennen gewesen. Eine 4. Anomalie machte sich im Nordostkrater breit. Doch zurück zum Neuen Südostkrater: Die Anomalie ist auch auf der Thermalcam auszumachen, und tatsächlich konnte ich einige strombolianische Eruption beobachten, bei denen neben glühender Tephra auch Vulkanasche gefördert wird. Die Wärmestrahlung geht von einer Ansammlung glühender Tephra im Krater aus. Zudem steht das Magma hoch im Fördersystem.

Der Tremor stieg gestern bis an den Rand zum roten Bereich. Die Erdbebentätigkeit bewegt sich auf niedrigem Niveau.

Suwanose-jima weiter aktiv

Der Südjapanischen Inselvulkan Suwanose-jima ist weiterhin aktiv. Seit gestern registrierte das VAAC 6 strombolianische-vulcanianische Eruptionen. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 2200 m über dem Meeresspiegel auf.  Die Wolken drifteten in südwestlicher Richtung. In diesem Jahr lösten bereits 271 Eruptionen des Suwanose-jimas VONA-Warnungen aus. Die tatsächliche Zahl der Ausbrüche dürfte noch um einiges höher liegen, da nicht jede Aschewolke detektiert wird. Zudem lösen kleinere Strombolianer keine Warnmeldung aus.

Klyuchevskoy eruptiert Lavastrom

Im fernen Kamtschatka (Russland) ist der Klyuchevskoy weiter aktiv und eruptiert einen Lavastrom. An seiner Thermalspur auf Satellitenaufnahmen lässt sich ablesen, dass er etwa 2300 m lang ist. MIROVA registrierte letzte Nacht eine Thermalstrahlung mt einer Leistung von 800 MW. Aschewolken wurden seit einigen Tagen keine mehr registriert.

Am unteren Rand der Sentinel-Aufnahme erkennt man, durch eine schwache thermische Anomalie hervorgehoben, den Domvulkan Bezymianny. Von ihm geht eine Wärmestrahlung mit aktuell nur 2 MW aus. Trotzdem ist der Dom heißer, als etwa am Merapi, von dem keine detektierbare Wärme emittiert wird.

USA: Erdbeben Mw 5,4 in Nevada

Der US-Bundesstaat Nevada wurde heute Mittag von einem Erdstoß der Magnitude 5,4 erschüttert. Das Epizentrum wurde 53 km westlich von Tonopah lokalisiert. Der Erdbebenherd lag nur 7 km tief. Es gab zahlreiche Nachbeben. In der Region östlich des Mono-Lake bebte es vor einigen Monaten öfters. Im Mai ereignete sich dort ein ungewöhnlich starkes Erdbeben mit der Magnitude 6,4. Damals wie heute ereignete sich das Beben an einer Störung, die mit der Südlichen-Walker-Lane-Störungszone assoziiert ist. Sie steht im Zusammenhang mit der Basin and Range Provinz der USA.

Das Gebiet ist vulkanisch geprägt. Am Mono Lake befinden sich die Mono-Inyo Craters. Die große Long-Valley-Caldera liegt weiter südlich. Das ganze Areal ist bekannt für seine Thermalquellen.

Eine weitere Meldung aus den USA betrifft das südliche Idaho. Dort manifestierten sich in den letzten 3 Tagen 20 Erdbeben. Das Stärkste der Serie manifestierte sich heute und hatte die Magnitude 4,3. Da Epizentrum befand sich 77 km westlich von Challis. Der Erdbebenherd lag 17 km tief.

Macquarie Island-Region: Erdbeben M 5,7

An der pazifischen Subduktionszone südlich von Neuseeland bebte es mit der Magnitude 5,7. Das Epizentrum befand sich 935 km südlich von Bluff auf Neuseeland. Das Hypozentrum wurde in 10 km tiefer verortet. Der Ort des Geschehens befand sich fast auf halben Weg zwischen Neuseeland und der Antarktis.

Taiwan: 2 moderate Erdbeben

Nordöstlich von Taiwan bebte es heute gleich 2 Mal. Die Beben hatten die Magnituden 4, 9 und 4,3, mit Hypozentren die 10 km tief lagen. Die Epizentren befanden sich  ca. 185 km östlich von Keelung. Die Beben folgten in nur 6 Minuten Abstand. Zuvor gab es in der Region schon ein vergleichbares Beben.

Mayotte: Erdbeben Mw 3,0

Östlich von Mayotte bebete es mit einer Magnitude von 3,0. Das Epizentrum lag 45 km östlich von Mamoudzou. Der Erdbebenherd wurde in 46 km Tiefe lokalisiert. Das Beben dürfte im Zusammenhang mit der submarinen Eruption dort stehen.

White Island: Erhöhung der Warnstufe am 13.11.2020

Für die neuseeländische Vulkaninsel White Island (Whakaari) wurde der Alarmstatus auf „gelb“ erhöht. Grund hierfür war, dass man in den Dampfwolken des Vulkans Vulkanasche entdeckte. Sie lagerte sich auf den LiveCams ab. Bei einer Observierung vor Ort wurde auch festgestellt, dass die Dampfwolken nicht nur stärker als sonst sind, sondern auch dunkler, was der Asche geschuldet sein soll. Es wurden Proben gesammelt und untersucht. Man kam zu dem Schluss, dass das Material nicht von frischer Lava stammt, sondern aus den Wänden des Fördersystems. Die Asche wird durch die starken Entgasungen mobilisiert. Grund für den erhöhten Dampfausstoß könnte eine Regenphase gewesen sein, die mehrere Tage angehalten hatte. Dadurch wurde dem Hydrothermalsystem mehr Wasser zugeführt, was zu erhöhter Dampfbildung führt. Die sonstigen seismischen und vulkanologischen Parameter bewegen sich auf dem üblichen Niveau.

Grund zur Vorsicht ist die fatale Eruption vom 9.Dezember 2019. Vor gut einem Jahr starben bei einem Vulkanausbruch 21 Menschen.

Merapi: Seimik weiter hoch

Auf Java brodelt es am Merapi. Die Seismik ist weiter hoch. In den ersten 6 Tagesstunden registrierte das VSI 72 Hybrid-Erdbeben, 11 vulkanotektonische Erschütterungen und 12 Abgänge von Schuttlawinen. Hinzu kamen 13 seismische Signale, die von starken Entgasungen herrührten. Bilder der Überwachungskamera erwischten gestern ein paar wolkenfreie Blicke auf den Dom. Für den Merapi ist er eigentlich noch relativ klein. Dass es bereits jetzt zum Abgang von Schuttlawinen kommt, ist dem Umstand geschuldet, dass es eine tiefe Bresche in der Kraterwand gibt. Sie entstand bei der Eruption von 2010. Durch diese Bresche geht immer Material ab und der Dom wird klein gehalten. In früheren Jahren musste der Lavadom erst den gesamten Krater auffüllen und diesen überragen, bevor es zu Steinschlägen und Lawinen kommen konnte. Trotzdem, es besteht natürlich die Gefahr pyroklastischer Ströme, wenn es zu Kollaps-Ereignissen am Dom kommt.

Philippinen: Erdbeben Mw 5,3

Der Osten des philippinischen Archipels wurde von einem moderaten Erdbeben der Magnitude 5,3 erschüttert. Das Beben ereignete sich heute Vormittag und wurde von zahlreichen Anwohnern gespürt. Das Epizentrum wurde 36 km nord-nord-östlich von San Benito lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich in 69 km Tiefe. In den letzten Tagen ereigneten sich in der Region mehrere vergleichbare Erdstöße.

Seismik der philippinischen Vulkane

Auf den Philippinen gibt es auch mehrere Vulkane, die als potenziell aktiv eingestuft werden. Der augenblicklich seismisch aktivste ist der Kanalon. Dort wurden gestern 8 vulkanotektonische Beben festgestellt. Der bekanntere Mayon erzeugte vorgestern 2 vulkanotektonische Beben. Gestern wurden dann 12 seismische Signale registriert, die durch Steinschläge verursacht wurden. Der Taal-Vulkan, der Anfang des Jahres für Schlagzeilen sorgte, ist ruhiger geworden und produziert nur 1-2 Beben pro Tag. Noch ruhiger ist es um den Bulusan bestellt: sein Alarmstatus wurde komplette aufgehoben.

Taiwan: Beben Mw 5,0

Im Luzon-Strait zwischen den Philippinen und Taiwan kam es gestern zu einem Beben der Magnitude 5,0. Das Epizentrum lag 126 km östlich von Hengchun, in einer Tiefe von 10 km. Die taiwanische Vulkanregion im Norden der Insel war nicht betroffen.

Nord-Mazedonien: Erdbeben M 4,9

Die Republik Nord-Mazedonien wurde von einen Beben der Magnitude 4,9 heimgesucht. Das Epizentrum lag 19 km südwestlich von Gostivar. Der Erdbebenherd wurde in einer Tiefe von 10 km lokalisiert. Es gab 2 schwächere Nachbeben.

Kuwait: Erdstoß Mb 4,6

In der Grenzregion zwischen Kuwait und Saudi Arabien bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,6. Auch dieses Erdbeben ereignete sich bereits gestern. Das Epizentrum befand sich 43 km südwestlich von Al Aḩmadī. Der Erdbebenherd wurde in 10 km Tiefe lokalisiert.

Kanaren: Drei weitere Beben

Seit gestern gab es vor der Südwestspitze der Kanareninsel El Hierro drei schwache Erdstöße. Sie hatten Magnituden im 2-er Bereich und lagen in Tiefen zwischen 10 und 30 km.

Merapi: Seismik bleibt hoch

Die seismische Aktivität am indonesischen Vulkan Merapi (Java) ist weiterhin hoch. Gegenüber der Vorwoche ist allerdings ein leichter Rückgang der Seismizität festzustellen. Dennoch werden täglich mehr als 300 Erschütterungen registriert, die überwiegend im Zusammenhang der vulkanischen Aktivität stehen. Besonders bemerkenswert ist die hohe Anzahl an hybriden- und vulkanotektonischen Erdbeben. Sie deuten darauf hin, dass der Lavadom weiter Nachschub erhält und wächst. Es findet also bereits ein effusive Eruption statt, die schnell gefährlich werden könnte, wenn es zu größeren Kollaps-Ereignissen kommen sollte. Dann drohen pyroklastische Ströme und größere explosive Eruptionen. Bereits jetzt werden täglich mehrere Schuttlawinen generiert und es kommt zu starken Entgasungen. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Sinabung: Rückgang der Aktivität

Am Sinabung hat die Aktivität nachgelassen. Die Seismizität ist deutlich erhöht, hat sich gegenüber dem Monatsanfang aber mehr als halbiert. Es steigt noch Magma auf, aber deutlich weniger als zuvor. Das spiegelt sich in geringerem Domwachstum wieder. In der letzten Woche gingen keine pyroklastischen Ströme ab. Schuttlawinen werden aber nach wie vor generiert. Die Situation könnte allerdings wieder eskalieren. Auch wenn der Dom langsamer wächst, wird er irgendwann eine kritische Größer erreicht haben und es kommt wieder zu Abbrüchen großer Lavapakete und neuen pyroklastischen Strömen.

Semeru eruptiert Aschewolke

Ebenfalls auf Java liegt der Semeru. Er bildet zusammen mit den Vulkanen der Tengger-Caldera ein Vulkanmassiv. In seinem Krater wächst ein flacher Lavadom und es kommt zusätzlich zu zahlreichen kleineren explosiven Eruptionen. Im Schnitt meldet das VSI 50 entsprechende seismische Signale am Tag. Gelegentlich werden auch größere Explosionen generiert, die Vulkanasche aufsteigen lassen. So ein Ereignis gab es heute Nacht. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m über dem Meeresspiegel.

Kilauea: 2 kleine Erdbebenschwärme

Am Kilauea auf Hawaii ereigneten sich gestern 2 kleine Erdbebenschwärme. Das EMSC registrierte seit gestern 19 Erschütterungen mit Magnituden ab 2. Ein Schwarm manifestierte sich im Bereich der Gipfelcadera, ein weitere im unteren Westrift bei Pahala. Das HVO schreibt in seinem monatlichen Update für Oktober, dass 2100 Erdbeben detektiert wurden. Eine Verdoppelung der Erdbebenaktivität gegenüber dem September. Dennoch ist die Inflation rückläufig. Am  Puʻu ʻŌʻō-Krater gab es sogar einen deflationären Trend. Allem Anschein nach wird es noch eine Weile dauern, bis wir auf Hawaii wieder Lava zu sehen bekommen.

Stromboli: größere Eruption am 10.11.20

Gestern Abend ereignete sich um 20:04 Uhr eine größere explosive Eruption am Stromboli. Glühende Tephra deckte den Krater und dessen Südflanke ein. Allerdings ist bisher unklar, ob auch größere Schlacken auf der Cima und dem Pizzo landeten. Ersten Berichten zufolge blieben die Messinstrumente unbeschädigt.

Der Explosion voran ging eine 4 Minütige Inflationsphase. Sie hob das Inklinometer auf der Rina Grande um 1 µrad an. Allerdings wurde der Schwellenwert für die Dauer der Bodenhebung nicht erreicht und so löste das automatische Paroxysmus-Frühwarnsystem keinen Alarm aus. Bei dem Ausbruch handelte es sich auch nicht um einen Paroxysmus, sondern um eine einzelne Explosion. Solche Explosionen kommen immer wieder am Stromboli vor, selbst während relativ ruhigen Phasen, wie wir sie derzeit am Stromboli erleben. Alle Parameter des täglichen Geschehens am Vulkan waren im Vorfeld der Explosion unauffällig. Der Aktivitätsindex steht seit längerem auf „niedrig“.

Pacaya: Lavastrom weiter aktiv

Der guatemaltekische Vulkan Pacaya ist weiterhin fleißig und fördert einen Lavastrom. Er ist auf der Westflanke unterwegs und hat laut INSIVUMEH eine Länge von 800 m erreicht. Auf einem aktuellen Sentinel-Satellitenfoto erkennt man, dass er gegenüber dem letzten Bild vom 05. November ein wenig an Länge dazugewonnen hat. Es gibt aber noch weitere Veränderungen: der Lavastrom ist im oberen Bereich breiter geworden. Die Vulkanologen berichten von anhaltender strombolianischer Aktivität. Wolken verhinderten allerdings die visuelle Beobachtung, so dass die Auswurfhöhe der Schlacken unbekannt ist.

Ebeko mit Ascheeruptionen

Der russische Kurilenvulkan Ebeko ist in den vergangenen Tagen wieder munterer geworden. Heute eruptierte er zwei Aschewolke. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 3700 m auf.

Villarrica erzeugt Explosion

Der chilenische Vulkan Villarrica generierte gestern eine weitere explosive Eruption. Laut dem VAAC stieg Vulkanasche ca. 320 m über Kraterhöhe auf. Die Asche driftete in Richtung Süd-Süd-Ost. Zeitgleich wurde seismischer Tremor registriert. Die letzte Eruption dieser Art gab es am 08. November.

Sakurajima: Update 10.11.20

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima wieder ausgebrochen. Das VAAC detektierte heute mehrere Eruptionen und brachte seit gestern 13 VONA-Warnungen heraus. Zuletzt erreichte die Asche eine Höhe von 2700 m und driftete in südlicher Richtung. Am 8. November gab es einen kleinen Erdbebenschwarm. Aktuell erkennt man auf der LiveCam einen rot illuminierte Nachthimmel über dem Krater. Es steht also glühendes Magma im Fördersystem. Die Aktivität findet aus dem Hauptkrater statt, der Showa-dake ist weiterhin still.

Suwanose-jima ebenfalls aktiv

Der Suwanose-jima ist ein Inselvulkan südlich von Kyushu und ist ebenfalls recht munter. Hier verzeichnete das VAAC 12 Eruptionen seit gestern. Die Aschewolken erreichen eine Höhe von 1800 m über dem Meeresspiegel. Der Wind kommt aus nördlicher Richtung und verfrachtet die Asche nach Süden. Die Seismik ist erhöht und mit weiteren Ausbrüchen muss gerechnet werden.

Nevados de Chillan eruptiert Aschewolke

Am chilenischen Vulkan Nevados de Chillan wurde gestern eine Aschewolke gesichtet. Sie erreichte eine Höhe von 1280 m. Zeitgleich wurde ein langperiodisches Erdbeben registriert.

Rincon de la Vieja eruptiert 3 Mal

In Costa Rica war es der Rincon de la Vieja, der für Schlagzeilen sorgte: seit Sonntag wurden 3 phreatische Eruptionen registriert. Neben Wasserdampf wurde auch etwas Vulkanasche gefördert. Obwohl nur geringe Mengen Asche gefördert wurden, warnt ORVISCOR vor der Möglichkeit, dass starke Regenfälle Lahare erzeugen könnten.

Ätna: weitere Beben am 06. November

Die Anzeige des Schwarmbebens, dass am 05. November begann, scheint nun komplett zu sein. Am 06. November ereigneten sich noch 39 Beben. Neben dem bekannten Schwarm 2 km südlich vom Pizzo Deneri, gab es noch einen weitern Erdbebenschwarm unter der Südwestflanke des Ätnas. Er manifestierte sich am Monte Pecoraro, einen Schlackenkegel auf 2200 m Höhe. In den Folgetagen gab es vereinzelte Beben, einige davon unter dem Zentralkrater.