In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sorgte eine grünlich leuchtende Feuerkugel für Aufregung: ein Meteorit der Tauriden drang in die Atmosphäre ein und stürzte glühend Richtung Boden. Das Phänomen war in Ost- und Süddeutschland, in Österreich und Norditalien zu sehen gewesen. Der Meteorit zerbrach in mehrere Teile, denn auf Videos erkennt man mehrere Leuchtspuren. Es kam auch zur Bildung einer Dampfspur, die mehrere Minuten lang sichtbar war. Wahrscheinlich erreichte ein Rest des Meteoriten die Erdoberfläche.
Tag: 20. November 2020
Hurrikan Iota verursachte viele Todesopfer
Mitte der Woche wurden viele Lateinamerikanische Staaten von Hurrikan Iota schwer verwüstet. Besonders schlimm getroffen wurden Nicaragua, Honduras und Guatemala. Aber auch in Panama, Kolumbien und El Salvador kamen Menschen zu Schaden. Bisher wurden 49 Todesopfer bestätigt. Neben den starken Sturmböen eines Hurrikans der Kategorie 4, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h, richteten die Regenmassen große Zerstörungen an. Viele Flüsse traten über die Ufer und überschwemmten ganze Landstriche. Das Wasser übersättigte die Böden und verursachte Erdrutsche. Mehrere Ortschaften sind von der Umwelt abgeschnitten und Helfer versuchen die Versorgung der Menschen aufrecht zu erhalten.
Iota war der 30. starke Sturm der aktuellen Hurrikansaison, der einen Namen bekam. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2005 lag bei 28. Die Hurrikansaison fällt in diesem Jahr besonders stark aus. Mit weiteren Stürmen muss gerechnet werden.
Der vorletzte Hurrikan Eta, der vor 2 Wochen über Mittelamerika herfiel, überquerte als Sturmtief nun den Atlantik und drückt kalte Luftmassen nach Deutschland.
Grönland: Eisschmelze beschleunigt sich
Neue Forschungsergebnisse bestätigen, dass das grönländische Gletschereis viel schneller schmilzt, als es die schlimmsten Szenarien voraussagten. Bereits jetzt sorgten die 3 größten Gletscher Grönlands durch ihr Schmelzen für einen Meeresspiegelanstieg von 8,1 mm. Ein Wert, der ursprünglich erst im Jahr 2100 erreicht sein sollte. In den Prognosen ging man davon aus, dass sich dann die globale Temperatur um 3,7 Grad erhöht hätte. Doch momentan erhöhte sich die globale Temperatur um ca. 1,3 Grad. Allerdings erwärmt sich die Arktis deutlich schneller als der Rest des Planeten. So wurde in der alten Prognose ein Temperaturanstieg in der Arktis von ca. 8 Grad vorausgesagt. Bei diesem Wert ist man bereits jetzt zeitweise fast angelangt. So wurden im Sommer 2017 Temperaturen von 7 Grad über dem langjährigen Mittel gemessen. Dennoch meinen Forscher der aktuellen Studie, dass das grönländische Eis sensibler auf Temperaturerhöhungen reagiert, als man bis dato angenommen hatte. Was das für künftige Klimamodelle bedeutet ist noch nicht geklärt, allerdings gehen die Forscher davon aus, dass der Meeresspiegelanstieg 3-4 Mal so hoch ausfallen könnte, wie man bisher annahm.
Eine globale Wärmekarte für den Monat Oktober zeigt eine Wärmeanomalie von bis zu 8 Grad in der Polarregion und in Teilen Sibiriens. Auf Grönland ist es zwischen 1 und 4 Grad wärmer als normal gewesen. (Quelle der Studie: https://www.nature.com/articles/s41467-020-19580-5)
Klyuchevskoy eruptiert vulcanianisch
Der Klyuchevskoy liegt auf der russischen Halbinsel Kamtschatka und ist weiterhin effusiv und explosiv tätig. Seit 2 Tagen erzeugt er wieder verstärkt strombolianische – und vulcanianische Eruptionen, die glühende Tephra und Vulkanasche fördern. Letztere erreicht dabei Höhen von bis zu 7600 m über dem Meeresspiegel. Somit steigen die Eruptionswolken gut 2800 m über Gipfelhöhe des Vulkans auf. Normalerweise werden die vulcanianischen Eruptionen im Zuge einer paroxysmalen Tätigkeit generiert. Hierbei steigern sich die frequenten strombolianischen Eruptionen innerhalb kurzer Zeit, um dann nach einer Plateauphase recht schnell wieder nachzulassen. Die effusive Tätigkeit hält ebenfalls weiter an. MIROVA registrierte heute Nacht eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 1265 MW. Der Lavastrom hat eine Länge von gut 2 km. an seiner Front scheint er in den letzten Tagen etwas breiter geworden zu sein. Das Foto zeigt eine Phase erhöhter Aktivität und wurde am 18. November vom Leiter des Observatoriums in Klyuchi aufgenommen.
Merapi: Seismische Aktivität auf hohem Niveau
Die Seismizität am indonesischen Vulkan Merapi (Java) ist weiterhin hoch. Gestern wurden insgesamt ca. 430 seismische Ereignisse registriert. Heute waren es innerhalb von 6 Sunden 94 Hybrid-Erdbeben und 11 vulkanotektonische Erschütterungen. In der vorangegangenen Beobachtungsperiode wurden 4 Phasen mit Harmonischen Tremor aufgezeichnet. Zudem gibt es weiterhin Schuttlawinen und Entgasungen. Der Dom wächst, emittiert aber praktisch keine Wärmestrahlung. Das Gefahren-Potenzial für die Anwohner des Vulkans ist hoch.
Karangetang mit Schuttlawinen
Am indonesischen Karangetang (Insel Siau) gehen wieder vermehrt Schuttlawinen ab. Heute Nacht wurden 14 entsprechende seismische Signale aufgefangen. Die Schuttlawinen waren bis zu dreieinhalb Minuten lang unterwegs. Harmonischer Tremor und vulkanotektonische Erdbeben zeugen vom Magmenaufstieg. Der Dom wächst und es fehlt nicht viel bis zur Entstehung von pyroklastischen Strömen. Am Karangetang kommt das alle paar Jahre vor und oft sind Ortschaften gefährdet.