Stromboli: erneut starke Eruption

Update 22:30 Uhr: Wie nach der ersten Eruption am 3. Juli, so ist auch jetzt relativ viel Lava auf der Sciara del Fuoco unterwegs. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von  3799 MW. Der Lavastrom fließt diesmal im östlichen Bereich der Sciara und ist von der alten Aufstiegsroute aus sichtbar. Die Front des Hauptstrom liegt etwa bei 450 m über dem Meeresspiegel. Von der Front gehen glühende Schuttlawinen ab, die die Küste erreichen. Ob es die Front des Lavastroms auch schaffen wird ist ungewiss. Sollte die Förderrate nicht abnehmen bestehen Chancen dafür. Die strombolianischen Eruptionen sind groß und kommen häufig. Hier gibt es einen Blick auf die Livedaten.

Update 14:30 Uhr: Das Video zeigt die Eruption. Es wurde von der LiveCam am Rand der Cima aufgezeichnet und von Boris Behncke und dem INGV geteilt. Während man am Gipfel sehr wahrscheinlich wieder keine Überlebenschance gehabt hätte, wäre die Eruption auf der Cima evtl. zu überleben gewesen. Zumindest hat es die Kamera überlebt, aber die befindet sich auch in einem Stahlkasten!

Update 14:00 Uhr: In den sozialen Medien tauchen immer mehr Aufnahmen der Eruption auf. Ein beeindruckendes Video zeigt zeigt, wie der pyroklastische Strom auf das Meer hinausgelaufen ist. Dabei floss er mehrere Hundert Meter über das Wasser und verfolgte ein Boot, von wo aus das Video gefilmt wurde. Andere Bilder zeigen, wie die Vegetation im Bereich der neuen Aufstiegsroute brennt. Dort müssen massiv glühende Lavabomben eingeschlagen haben. Dass zeigt, das die Route absolut nicht sicher ist, wovon man im Jahr 2003 ausging, als sie angelegt wurde.

Originalmeldung: Um 12:17 Uhr ereignete sich am Stromboli (Sizilien) eine weitere starke Eruption. Die Explosion erzeugte eine Aschewolke, die mehrere Kilometer hoch aufstieg. Lavabrocken landeten sogar auf der Außenflanke des Kegels, in etwa dort, wo die Aufstiegsroute den Schilfgürtel verlässt. Auf der Seite von Ginostra brannte die Vegetation auf etwa 200 m Höhe. Über der Sciara del Fuoco floss ein pyroklastischer Strom. Die Eruption kündigte sich kurz vorher durch eine deutliche Zunahme der Inflation an. Nach einer ersten Einschätzung war die Explosion nicht ganz so stark wie jene am 3. Juli. Dennoch war das Gefährdungspotenzial sehr hoch. Meldungen über Opfer liegen noch nicht vor, aber es ist durchaus denkbar, dass es welche gab.

Südliche Sandwich-Inseln: Erdbeben Mw 6,6

Gestern Nacht ereignete sich bei den Südlichen-Sandwich-Inseln ein Erdbeben der Magnitude 6,6. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Heute Vormittag gab es dann 2 starke Nachbeben mit Magnituden von 5,6. Deren Erdbebenherde lagen in 10 und 12 km Tiefe. Das Archipel liegt östlich der Drake-Passage zwischen der Antarktis und der Spitze Feuerlands. Das Beben mit der Magnitude 6,6 hatte das Potenzial einen Tsunami auszulösen, doch bis jetzt wurde keiner gemeldet.

Spanien: Unwetterkatastrophe in Madrid

Das Unwetter dauerte nur 10 Minuten, aber es waren 10 Minuten, die es in sich hatten: extremer Starkregen überflutete ganze Straßenzüge, die sich in reißende Bäche verwandelten. Autos, Müllcontainer und anderer Dreck wurden von den Fluten erfasst und weggespült. Große Hagelkörner prasselten gegen Fensterscheiben und bedeckten mancherorts die Strassen Zentimeter hoch. Der Hagel beschädigte zahlreiche Fahrzeuge. Oft erweist sich so ein Hagelschaden als finanzielles Fiasko für die Autobesitzer: ein total verbeultes Fahrzeug ist praktisch ein finanzieller Totalschaden. Dieser ist aber oft durch die Kaskoversicherung abgedeckt. Es kam zu einem Verkehrschaos. Neben Strassen wurden auch U-Bahn-Tunnel überschwemmt und die Metro musste geschlossen werden. Auch am Flughafen von Madrid kam es zu Flugausfällen und Verspätungen.

Augenzeugen berichteten, dass sie noch nie zuvor so ein Unwetter erlebten. Ich vermute, dass der Hagel die Kanalisation verstopfte und es deshalb zu den starken Überflutungen kam. Besonders schlimm traf es die Ortschaft Arganda del Rey im Südosten Madrids. Von Todesopfern wurde bisher nichts berichtet.

Tornados in Spanien

Am Montag entgingen die Bewohner des Ortes Campillos (Malaga) nur knapp einer Katastrophe, als vor den Toren der Stadt 2 Tornados wüteten. Die großen Kleintromben wirbelten eine Menge Staub und Erde von den umliegenden Feldern auf. Es wurden mehr als 70 Ziegen getötet, Stromleitungen und mehrere Scheunen zerstört.

Auffällig ist die ungewöhnlich hohe Anzahl von Tornado-Sichtungen in Europa, die in den letzten Monaten gemeldet wurden. Viele der Erscheinungen richteten große Zerstörungen an. Grund hierfür ist das ungewöhnlich warme Klima mit hoher Luftfeuchte in den unteren Atmosphären-Schichten. So können Superzellen entstehen, die neben Tornados heftige Gewitter, Starkregen und Hagel mit sich bringen. Hinzu kommt, dass die Geschwindigkeit des Jetstreams abnimmt. Dadurch können Luftmassen aus hohen- und niedrigen Breiten bis nach Mitteleuropa vordringen. Diese Luftmassen sind für das Extremwetter mitverantwortlich.