Istanbul: Unwetter richtet Zerstörungen an

Ein starkes Unwetter hat gestern in der türkischen Metropole Istanbul starke Verwüstungen angerichtet. Sintflutartige Regenfälle ließen in kurzer Zeit 124 Liter Regen auf dem Quadratmeter niederprasseln. Dass ist mehr als es in einem durchschnittlichen Wintermonat regnet. Durch einigen Strassen schossen urplötzlich reißende Fluten. Mindestens 1 Mensch kam ums Leben. Bis heute Mittag wurden über 1200 Schäden gemeldet. Schlimm traf es auch das Basarviertel Eminönü. Zahlreiche Läden und Stände wurden zerstört. Ein Auto versank in einer unterspülten Strasse. Zahlreiche Fahrzeuge steckten in den Wassermassen fest.

Unabhängig vom Unwetter stand Istanbul in der letzten Woche aus einem anderen Grund in den Schlagzeilen: Seismologen vom GHZ-Kiel wiesen große Spannungen im Bereich der Nordanatolischen Verwerfung vor Istanbul nach und warnten vor einem starken Erdbeben mit einer Magnitude über 7. Es lässt sich zwar nicht prognostizieren wann sich die Spannungen entladen werden, aber dass sie es tun werden scheint gewiss.

Über 1000 Monsun-Tote in Indien

Der diesjährige Monsun in Südasien fällt -nach einer langen Dürreperiode- besonders stark aus. Seit Beginn der Regenzeit gab es in Indien mindestens 1000 Opfer, die infolge von Überschwemmungen, Hauseinstürzen, oder Erdrutschen ums Leben kamen. Normalerweise dauert der Monsun zwischen Juni und September. Dieses Jahr kam er aber mit 6 Wochen Verspätung. Brunnen waren in der vorangegangenen Trockenzeit bereist ausgetrocknet und die Bevölkerung litt unter Hitzewellen. So wurde der Regen besonders gebraucht, doch jetzt fällt der Niederschlag umso stärker.

Überflutungen in Malaysia

Der Inselstaat Malaysia wurde gestern ebenfalls von schweren Unwetter heimgesucht. In den Orten Usj und Subang Jaya verursachten die Überflutungen Verkehrschaos. Autos blieben in überfluteten Strassen stecken. Von Verletzten wurde nicht berichtet.

Waldbrände in Frankreich und auf Gran Canaria

Während es in einigen Regionen der Erde eindeutig zu nass ist, ist es anderswo zu trocken. In Frankreich und auf Gran Canaria gab es neue Waldbrände. Besonders schlimm ist dies für die Kanareninsel, da hier die Ressourcen besonders begrenzt sind.

Tonga: Schiff gerät in Bimsteppich

Ein Segelschiff geriet vor der Tonga-Insel Vava’u in einem Bimsteppich. Die Segler des Katamarans ROAM berichteten auf facebook von ihrem Erlebnis: Mittags passierten sie eine Gegend ca. 50 Nautische Seemeilen von Vava’u  entfernt, an dem andere Schiffe vor dem Bimsteppich gewarnt hatten. Die Crew sichtete nur vereinzelte Bimsbrocken, rochen aber den Gestank von Schwefelwasserstoff. Vorsichtig segelten sie weitern. Abends hörte es sich auf einmal an, als würde der Katamaran durch Glas fahren. Unbemerkt waren sie in den Bimsteppich geraten, der schneller gedriftet war, als man vermuten würde. Im Licht der Scheinwerfer entdeckten sie eine geschlossene Bimsdecke, in der einzelne Brocken die Größe von Basket-Bällen erreichten. Mit langsamster Fahrt wechselten sie mehrmals den Kurs um wieder freies Wasser zu erreichen. Sie hörten, wie die Bimsbrocken gegen das Ruder schlugen, doch größere Beschädigungen erlitt das Boot nicht. Bereits am 8. August geriet ein anderes Boot in den Bimsteppich, wie das Video zeigt.

Bims ist ein vulkanisches Glas, dass ähnlich dem schwarzen Obsidian, nach der Eruption schnell abgekühlt ist und keine (oder nur kleine) Kristalle bildete. Anders als Obsidian, wird Bims explosiv gefördert und besteht aus Tephra. Ein submariner Vulkan eruptierte also explosiv. Da Bims aus sehr gasreicher Magma entsteht und viele Poren enthält schwimmt das Gestein. Bimssteinteppiche kommen im Bereich der vulkanischen Inselbögen Tonga, Fiji und Samoa öfters vor. Hier war wohl ein namenloser Unterwasservulkan auf dem Vava’u-Rücken aktiv gewesen.

Auf das Geschehen machte mich Anette Selau aufmerksam. Sie managed den Twitter-Account unseres Vulkan-Vereins und ist immer up to date.

Mayotte: weitere Erdbeben

Anders als in der pazifischen Südsee, gibt es vor der Insel Mayotte im Indischen Ozean keine schwimmenden Bimsteppiche, oder ausgeprägte Manifestationen des Vulkanismus an der Wasseroberfläche. Dafür deutet anhaltende Erdbebentätigkeit darauf hin, dass der wohl größte submarine Vulkanausbruch der Neuzeit weiter anhält. Gestern gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,1 in 32 km Tiefe. Das Beben ist Teil eines Schwarmbebens, dass seit letztem Mai anhält und im Zusammenhang mit Magmenaufstieg steht.

Stromboli: Lavastrom fließt wieder

Die Aktivität am Stromboli geht weiter. Webcam-Beobachter meldeten in unserer FB-Gruppe rege explosive Aktivität aus mindestens 6 Förderschloten: Stromboli feuert also aus allen Rohren! Zudem registriert MIROVA heute wieder eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 126 MW. Auf der Thermalcam des LGS erkennt man einen Lavastrom, der recht weit hinab reicht. Das Bild unten zeigt das aktuelle Livecambild.