Eisschmelze und Waldbrände

Viele subpolare Regionen der Nordhalbkugel erleben eine noch nie da gewesenen Hitzewelle. Die meisten Klimawissenschaftler sind sich einig, dass die ungewöhnlich warmen Temperaturen Folgen des Klimawandels sind. Dieser schreitet in den polaren Regionen deutlich schneller voran, als bisher angenommen und berechnet wurde. Die Folgen sind im Detail unabsehbar, werden den Klimawandel aber aller Wahrscheinlichkeit nach noch beschleunigen.

Eisschmelze auf Grönland

In den letzten Tagen war es auf Grönland ungewöhnlich warm. Die Grönländer erleben den wärmsten Sommer seit Beginn der Klima-Aufzeichnungen. Ende Juli wurden dort 22 Grad Celsius gemessen! Auf dem Grönländischen Eisberg (Summit) in 3200 m Höhe, wurden noch + 4,7 Grad registriert. Normalerweise sollten in dieser Höhe eisige Temperaturen im Zweistelligen Minus-Bereich herrschen. Auch heute noch werden Temperaturen von bis zu 15 Grad erreicht. Die hohen Temperaturen bedingen eine ungewöhnlich starke Eisschmelze. Während der Hochphase der Hitzewelle schrumpfte der grönländische Eisschild um 12 Milliarde Tonnen Eis pro Tag. An normalen Sommertage sind es ca. 4 Milliarden Tonnen. Das eis schmilzt wesentlich schneller, als es von Klimaforschern berechnet wurde. Die Folgen sind unabsehbar. Das viele Süßwasser könnte im Extremfall den Golfstrom abschwächen, so dass es bei uns tatsächlich kühler werden könnte.

Waldbrände in Sibirien

In der sibirischen Taiga brennen seit Wochen riesige Wald- und Tundrenflächen. Grund für die ungewöhnlich großen Brände sind Hitze und Trockenheit. Bis jetzt sind mehr als 3 Millionen Hektar Wald abgebrannt. Das entspricht der Fläche des 4. größten Bundeslandes Deutschlands: NRW. Lange wurde es versäumt die Brände zu löschen, bis es zu spät war und die Feuer Orte bedrohten. Nun kämpfen Tausende Soldaten und Feuerwehrleute gegen die Brände, doch alle sind sich einig: Helfen kann nur Regen! Die Folgen für das Weltklima sind auch hier unabsehbar. Es werden große Mengen Treibhausgase freigesetzt, was die Klimaerwärmung weiter beschleunigt. Zudem dauert es zwischen 120 und 150 Jahre, bis der Wald nachgewachsen ist. Die Grüne Lunge des Ostens stirbt!

Solch unvorhergesehene Ereignisse wie Flächenbrände und Eisschmelze wird es noch zahlreiche geben. All diese unberechenbaren Faktoren werden den Klimawandel beschleunigen. Sie schädigen das empfindliche Ökosystem auf lange Zeit hinweg und sind auch durch menschliche Maßnahmen wir marginale Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes nicht zu kompensieren!

Sangay: Vulkanasche steigt 3000 m hoch auf

Am Vulkan Sangay gab es eine Eruption, bei der Vulkanasche 3000 m über Kraterhöhe aufstieg. Die Vulkanologen des IGPs riefen darauf hin die Alarmstufe „rot“ für den Flugverkehr aus. Laut dem VAAC Darwin erreichte die Aschewolke nur eine Höhe von 6400 m über Meereshöhe. Dass wären dann 1200 m über dem Krater. Desweiteren ist ein Lavastrom aktiv, der über die Flanke des Vulkans fließt. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mi einer Leistung von 133 MW. Der Sangay liegt im Süden der ecuadorianischen Anden und ist seit Mai aktiv.

Kilauea mit Wasseransammlungen im Krater

Im Halema’uma’u-Krater des Kilaueas auf Hawaii wurden 3 Wasseransammlungen entdeckt. Das Wasser der Teiche ich grün gefärbt und dampft. Messungen ergaben eine Temperatur von 70 Grad Celsius. An den Hängen auf der Krater-Innenseite bildete sich mehrere Fumarolen. Der Heißesten entströmt Dampf mit einer Temperatur von 200 Grad Celsius. Diese Entwicklung überrascht die Vulkanologen, da es ein seltenes Ereignis am Kilauea ist. Zugleich wächst die Besorgnis, dass es zu phreatischen Explosionen kommen könnte. Sollten die Teiche größer werden und zu einem Kratersee werden, könnte die nächste eruptive Phase mit starken phreatomagmatischen Explosionen beginnen.

Die generelle Situation des Vulkans ist unverändert: der Kilauea eruptiert nicht, aber es gibt Anzeichen dafür, dass sich die Magmen-Reservoire wieder auffüllen. Es werden konstante Inflation und leichte Seismik registriert.

Ätna: Nordostkrater aktiv

Der Ätna auf Sizilien gab gestern wieder ein Lebenszeichen von sich. Unser Vereinsmitglied Andreas Brenneke fotografierte eine Aschewolke, die vom Nordostkrater aufging. Der Fotograf befand sich auf einer Wanderung auf der Nordseite des Vulkans. Der Ätna emittierte gestern eine geringe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 6 MW. Die Seismik ist derzeit relativ unauffällig. Trotzdem könnte sich Ätna bereits wieder auf den nächsten Ausbruch vorbereiten. Wann dieser kommt, lässt sich allerdings nicht sagen.