Unwetter und drohender Hurrikan

Norditalien wurde von einer Serie starker Unwetter heimgesucht. Besonders schlimm hat es die nördliche Adria getroffen. Im Badeort Milano Marittima erlitt eine Frau schwere Verletzungen. 200 Bäume wurden entwurzelt. Zwischen Rimini und Pescara wüteten Hagelstürme. 18 Personen wurden verletzt. Die Hagelkörner waren so groß wie Tennisbälle und hüpften auch so, was ihren Flug und die Landung unberechenbar machten. Eine Person wurde vom Blitz getroffen und verstarb. Viele Straßen wurden überflutet, Keller liefen voll. Die Rettungskräfte waren pausenlos im Einsatz. Auch am Bodensee stürmte es heftig.

Diese Häufung von Unwettern mit extremen Hagel ist in der Tat sehr ungewöhnlich und eine besorgniserregende Entwicklung: die extreme Häufung der Unwetter und die enorme Größe der Hagelkörner belegen, dass sich besonders viele „Superzellen“ bilden. Hagelkörner entstehen nur in Gewitterwolken und je größer die Körner sind, desto turbulenter geht es in den Superzellen zu. In den oberen Wolkenteilen können Temperaturen bis zu -80 Grad Celsius herrschen, während es an der Wolkenbasis relativ warm sein kann. Superzellen sind auch die Geburtsorte von Tornados. Die Tornado-Gefahr ist somit ungewöhnlich hoch! Der Hagel verursacht zudem großen Sachschaden und stellt eine besondere Gefahr für Solarzellen dar.

Die extrem niedrigen Temperaturen in den oberen Wolkenschichten belegen auch eine nachhaltige Veränderung des Jetstreams. Es kommt immer häufiger zu Ausbrüchen polarer- und tropischer Luftmassen. Zudem besteht die Gefahr, dass sich während des Sommers dauerhaft Omega-Wetterlagen etablieren. Wir blicken extremen Zeiten entgegen und zwar schneller, als bisher befürchtet wurde.

Tropensturm „Barry“ hält auf die Küste des US-Bundesstaates Louisiana zu. Er wird als Hurrikan der Kategorie 4 eingestuft und könnte sich zu einem „Bombenzyklon“ entwickeln, der ungeheure Regenmengen mit sich bringt. Es drohen starke Überflutungen in den Küstenregionen und könnte bis weit ins Landesinnere vordringen. Wettersimulationen zeigen, dass in der Höhe Temperaturen von bis zu -80 Grad Celsius herrschen, was für die Entwicklung eines Hurrikanes genauso bedeutend ist, wie für die Superzellen des italienischen Sturmtiefs.  Der Landfall „Barry“ könnte wieder bei New Orleans stattfinden: Jene Stadt, die im Jahr 2005 von Hurrikan Katrina heimgesucht und überflutet wurde.

Taiwan: Wandan Schlammvulkan ausgebrochen

In Taiwan ist der Schlammvulkan Wandan ausgebrochen. Er überflutete ein Feld mit Schlamm. Treibende Kraft hinter der Eruption ist Methangas, dass sich zudem entzündete und an einigen Austrittsstellen brennt. Der Schlamm spritzt bis zu 1,5 Meter hoch und speist Schlammströme, die über ein Reisfeld fließen. Zum Leidwesen des betroffenen Farmers wurde bei der letzten Eruption des Schlammvulkans schon ein benachbartes Feld zerstört. Das war im Dezember letzten Jahres.

Der Wandan-Schlammvulkan eruptiert in Abständen zwischen 6 Monaten und 2 Jahren. Er verlagert dabei sein Eruptionszentrum in einem Umkreis von 2 Kilometern. Er liegt in der Region Pingtung zwischen den Städten Wandan und Xinyuan.

Schlammvulkane unterscheiden sich vom normalen Vulkanismus grundlegend: Die treibende Kraft hinter der Eruption von Schlammvulkanen sind organische Gase wie Methan und stehen oft im Zusammenhang mit Erdöl/Erdgas-Lagerstätten. Sie sind keine Zeugnisse des Magmatismus. Insofern gibt es eine Abgrenzung zu vulkanischen Schlammquellen, die oft fälschlich als Schlammvulkane bezeichnet werden. Dennoch können Schlammvulkane Zeugnisse plattentektonischer Prozesse sein und sich in der Nähe von Subduktionszonen bilden.

Anak Krakatau eruptiert Vulkanasche

Nach einer mehrtägigen Pause setzt Anak Krakatau seine Eruptionen fort: das VAAC Darwin warnt vor einer Eruptionswolke, die bis in einer Höhe von 2800 Metern vorgedrungen ist. Die Eruption wurden von Beobachtern am Boden gemeldet. Auf Satellitenfotos konnte keine Vulkanasche entdeckt werden. Dass ist ein bekanntes Phänomen der letzten Monate. Scheinbar wechseln sich phreatische Dampfexplosionen mit phreatomagmatischen Eruptionen ab. während bei letzteren Explosionen relativ viel Vulkanasche gefördert wird, steigt bei phreatischen Eruptionen für gewöhnlich nicht soviel Asche auf.

Nevados de Chillan eruptiert Aschewolke

Der Vulkan Nevados de Chillan liegt in Chile und eruptierte gestern eine Aschewolke. Sie stieg bis auf einer Höhe von 3960 m ü.N.N. auf. Glühende Tephra ging in Kraternähe nieder. Im Krater wächst ein kleiner Lavadom. Dieser wurde bereits öfters durch Serien vergleichbarer Eruptionen zerstört.