Der indonesische Inselvulkan Anak Krakatau steigerte seien eruptive Aktivität deutlich. VONA brachte in den letzten 24 Stunden 4 Meldungen zu Eruptionen heraus und warnt vor Vulkanasche in der Luft. Die Höhe der Aschewolken konnte nicht bestimmt werden. Auf Videoaufnahmen sieht man phreatomagmatische Eruptionen, die Tephra mehrere Hundert Meter aufsteigen lassen. Da die Explosionen aus dem mit Wasser gefüllten Krater kommen, enthält die Tephra wohl nicht soviel fein fragmentierte Vulkanasche, sondern mehr grobes Material, so dass die Aschewolken nicht so hoch aufsteigen. Im Laufe des Tages verlängerten sich die Ausbrüche. Die bisher letzte Eruption von 15.38 UCT, dauerte 195 Sekunden. Auf dem Satelliten-Foto von Mitte Juni erkennt man sehr schön, wie sich die Vegetation auf den 3 benachbarten Inseln von den Tsunamis erholen, die beim Kollaps des Kegels im Dezember 2018 entstanden.
Klyuchevskoy eruptiert weiter
Auf Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiterhin sporadisch aktiv. Heute eruptierte er 2 Mal. Dabei wurde Vulkanasche gefördert, die bis in knapp 6000 Metern Höhe aufstieg. Der Klyuchevskoy ist einer der höchsten und aktivsten Vulkane der sibirischen Halbinsel.
In der mexikanischen Stadt Guadalajara legte ein ungewöhnlich starker Hagelsturm das öffentliche Leben lahm. In der Nacht zum Sonntag kam es zu so einem starken Hagelniederschlag, dass in einigen Stadtbezirken die Straßen von einer mächtigen Eisschicht bedeckt sind. Stellenweise sind die Eisfluten bis zu 1 Meter tief. Autos versanken in den Eismassen, Geschäfte wurden überflutet. Der Zivilschutz kam zum Einsatz.
Im Juni ist es in Guadalajara bis zu 29 Grad warm, allerdings herrscht Regenzeit. Trotzdem sind solche Hagelstürme selten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein Zusammenhang zum anthropogenen Klimawandel besteht. Derzeit wird das Wetter im Westen Mexikos vom tropischen Sturmtief Alvin bestimmt.
Extremtemperaturen und Waldbände in Deutschland und Europa
Dass die Wetterextreme in Europa und Deutschland mit dem anthropogenen Klimawandel zusammenhängen, bezweifeln nur noch wenige Wissenschaftler. So wurde am Wochenende der neue Temperaturrekord vom Mittwoch bereits wieder übertroffen: In Bernburg an der Saale in Sachsen-Anhalt wurden am Sonntag 39,6 Grad gemessen. Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung war es in einem Juni heißer. Noch extremer waren die Temperaturen in Frankreich: Im Ort Gallargues-le-Montueux wurden am 28. Juni 45,8 Grad gemessen. Damit wurde der bisherige Hitzerekord um 1,7 Grad überboten. In 4 Departments wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen. Auch in Spanien herrschten extreme Temperaturen. Dort starben mehrere Personen aufgrund der Hitze.
In Deutschland kam es zu mehreren Wald- und Feldbränden. Besonders schlimm betroffen ist die Region um den Ort Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern. Dort brennen ca. 430 Hektar Wald in einem alten Truppenübungsplatz. Dort wird auch noch alte Munition vermutet, was die Löscharbeiten erschwert. Das Dorf Trebs wurde inzwischen evakuiert. so etwas kam in Deutschland bisher selten vor.
Bei Lübeck wurde die Autobahn A 1 wegen Hitzeschäden gesperrt. Zudem wurde eine Unwetterwarnung für Teile von Nord- und Süddeutschland herausgegeben. Im Hitze geplagten Frankreich entstand eine Superzelle, die schwere Gewitter und evtl. sogar Tornados mit in den Südwesten Deutschlands bringen könnte.
Überflutungen in Russland
In der sibirischen Region um Irkutsk kam es Ende letzter Woche zu schweren Überflutungen: lang anhaltender Regen ließ mehrere Flüsse über die Ufer treten. Es wurden 20 Ortschaften überflutet. 2500 Häuser stehen unter Wasser. Mindestens 5 Menschen starben in den Fluten.
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In Mexiko sorgte der Popocatepetl für Schlagzeilen, da er mehrere starke Explosionen erzeugte. Die Aschewolken erreichten eine Höhe von bis zu 8000 Metern über dem Meersspiegel. Die Vulkanasche driftete in nordöstlicher Richtung. CENAPRED berichtete gestern von 5 Eruptionen. Glühende Pyroklastika wurde bis zu 1000 m weit aus geschleudert und die Fragmente landeten auf der Außenflanke des Vulkans und erzeugten Schuttlawinen. Es wurden 169 Exhalationen registriert, ein vulkanotektonisches Erdbeben mit der Magnitude 2,0 und 89 Minuten Tremor. Der Popocatepetl steigerte seine Aktivität in den letzten Tagen kontinuierlich und steuert auf eine neue Hochphase zu. Meldungen über Domwachstum liegen nicht vor. Webcam und Livedaten gibt es unter dem Link.
Im mexikanischen Guadalajara ging auch ein ungewöhnlich starker Hagelsturm nieder, der Gemeinden mit Eismassen überflutete. Doch dazu mehr in einer späteren Meldung.
Ebeko auf den Kurilen eruptiert
Auf der Kurileninsel Pamushir ist der Ebeko aktiv. In den letzten 48 Stunden verzeichnete das VAAC Tokio 6 Aschewolken des Vulkans. Sie stiegen bis zu 3000 Meter hoch auf. Die Kurilen liegen südlich von Kamtschatka und ziehen sich als vulkanischer Inselbogen bis nach Nordjapan. Zum Archipel gehört auch der Raikoke, der letzte Woche in den Schlagzeilen stand. Hier scheint die Eruption vorbei zu sein. Siehe auch Ebeko live.
Krakatau mit Eruptionen
Vom Anak Krakatau liegen 2 VONA-Meldungen vor, nach denen es zu Ascheeruptionen kommt. Die genaue Höhe der Eruptionswolken konnte nicht ermittelt werden, allerdings die Länge der seismischen Signale, welche von den Eruptionen generiert wurden: Sie dauerten 90 und 99 Sekunden. Vermutlich waren es Explosionen, die unter Wasserdampfeinfluss statt fanden.
Merapi erzeugt Schuttlawine
Auf der indonesischen Insel Java ist der Merapi aktiv und erzeugte am Wochenende eine große Schuttlawine. Sie legte eine Strecke von 850 m zurück und floss durch die Schlucht des Gendol Rivers. In etwa zeitgleich wurden 2 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Genaue Daten zum Domwachstum wurden in den letzten Wochen nicht kommuniziert, aber ich gehe davon aus, dass es sich verlangsamt hat.