Indonesien: Erdbeben M 7,3

Ein Erdbeben der Magnitude 7,3 erschütterte heute die indonesische Banda-See. Das Epizentrum lag offshore, 321 km südlich der Stadt Ambon. Da sich das Hypozentrum in einer Tiefe von mehr als 200 km befand, blieben die Folgen an der Erdoberfläche gering. Trotzdem zeichnet sich der Erdstoß auf den Seismogrammen vieler indonesischer Vulkan ab. Mit am nächsten gelegen sind die Inselvulkane Paluweh und Batu Tara. Letzterer war bis vor 2 Jahren daueraktiv. Auch der Paluweh machte aufgrund eines aktiven Lavadoms vor einigen Jahren von sich Reden. Es ist nicht auszuschließen, dass sich der Erdstoß mittelfristig auf die Vulkane auswirkt.

Papua: Erdstoß M 6,1

Für Indonesien scheint es heute kein guter Erdbebentag zu sein: Auf Papua gab es einen Erdstoß der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe, in einer relativ entlegenen Region im Nordwesten der Insel. Nächst gelegenen größere Siedlung ist Abepura. Die Stadt liegt 231 km vom Epizentrum entfernt und zählt  mehr als 62.000 Einwohner. Über größere Schäden liegen bisher keine Meldungen vor, können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Es gab zahlreiche Nachbeben mit Magnituden im 5er Bereich. In der Nähe manifestierten sich in der letzten Woche bereits mehrere Erdbeben.

Japan: Erdbeben M 5,4 nahe Tokio

Die japanische Insel Honshu war Schauplatz eines moderaten Erdbebens mit der Magnitude 5,4. Das Epizentrum manifestierte sich kurz vor der Küste und 10 km südöstlich der Stadt Tateyama. Das Brisante: die japanische Hauptstadt liegt nur 120 km entfernt. Sollte sich hier ein starkes Erdbeben ereignen, wäre dies katastrophal. Die meisten Neubauten der Region sind zwar erdbebensicher gebaut, doch es könnte trotzdem große Zerstörungen geben, besonders, falls es einen Tsunami geben sollte, der die Bucht von Tokio hoch läuft. Die Region ist eines der Wirtschaftszentren des Landes. Eine Katastrophe hätte Folgen für die Wirtschaft und könnte sich sogar global auswirken.

USA: Erdbeben Mw 5,6 in Kalifornien

Im US-Bundesstaat Kalifornien bebte heute die Erde mit einer Magnitude von 5,6. Das Hypozentrum lag in 13 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich gut 200 km nordwestlich von San Francisco und 58 km von Eureka entfernt. Dort leben gut 27.000 Menschen. Der Erdstoß konnte weithin gespürt werden.

Seit Jahrzehnten erwartet man ein starkes Erdbeben entlang der San Andreas Fault und den assoziierten Störungszonen. Eine dieser Störungszonen ist ebenfalls auf der Karte sichtbar und liegt vor der Küste des Bundesstaates Oregon. Dort gab es gestern einen kleinen Erdbebenschwarm. Die stärkste Erschütterung hatte die Magnitude 5,1. Es gab auch 2 Beben mit den Magnituden 5,0 und 4,9. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sich hier irgendwo ein sehr starkes Beben ereignen wird, dass große Schäden verursacht.

Italien: Erdbeben bei Rom und den Albaner-Bergen

Die italienische Hauptstadt Rom wurde von ein moderaten Erdbeben der Magnitude 3,7 erschüttert. Der Erdstoß lag in 9 km Tiefe und war im Umland zu spüren. Das Epizentrum lag 24 km östlich von Rom. Das Besondere ist nicht die Nähe zur Hauptstadt, sondern, dass sich das Beben in den vulkanisch geprägten Albaner-Bergen ereignete. Die letzten Eruptionen ereigneten sich hier vor gut 20.000 Jahren. Das Erdbeben muss nun nicht zwangsläufig auf ein Erwachen der Vulkane hindeuten, zeigt aber an, dass die Region zumindest noch seismisch aktiv ist.

Iran: Erdbeben M 4,7

Im Grenzgebiet zwischen dem Iran und Irak bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,7. Das Hypozentrum lag in 46 km Tiefe. In dieser Region kommt es häufig zu mäßig starken Erdbeben, die allerdings schon Zerstörungen an den maroden Gebäuden verursachen können. aufgrund der Tiefe des Hypozentrums gehe ich aber diesmal nicht von Schäden aus.

Spitzbergen: Erdbeben M 4,5

Die norwegische Insel Svalbard liegt im Nordatlantik und wurde von einem Erdstoß der Magnitude 4,5 erschüttert. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Der Erdstoß konnte von den Bewohnern des dünn besiedelten Gebietes gespürt werden. Zum letzten Mal bebte hier die Erde vor 3 Jahren merklich.

Raikoke: Weltuntergangsstimmung auf offener See

Der Vulkanausbruch am Kurilen-Vulkan Raikoke geht weiter, allerdings hat die Stärke der explosiven Eruptionen abgenommen: wurden am Freitag Aschewolken registriert, die bis zu 13700 m aufstiegen, schaffen es die Aktuellen noch bis auf einer Höhe von 4600 m. Das sind dann allerdings noch sehr starke vulcanianische Eruptionen. Eine thermische Anomalie wurde bei MODIS nicht detektiert. Ein Satellitenfilm zeigt die hoch aufgestiegenen Eruptionswolken.

Während die Daten von Satelliten stammen, wurden in unserer FB-Gruppe nun erste seegestützte Bilder veröffentlicht, die von einem Schiff aus aufgenommen wurden. Sie enthüllen eine gespenstische Atmosphäre wie aus einem Horror-Film. Das Schiff fährt auf eine schier undurchdringlich wirkende Aschewand zu. Fehlt nur noch Elmsfeuer am Bug.

Ätna emittiert Vulkanasche

Nach einigen Tagen der Ruhe begannen am Ätna wieder kleine Ascheeruptionen. Diese manifestieren sich aus dem Zentralkrater und steigen einige Hundert Meter hoch auf. Das INGV berichtet, dass die Eruptionen im Vergleich zu den letzten moderat sind. Die Tremor-Amplitude hat sich nicht verstärkt und die Seismik ist unauffällig. Es deutet also nichts auf eine unmittelbar bevorstehende Verstärkung der Eruptionen hin. Allerdings ist Ätna immer für eine Überraschung gut. So können sich die Bedingungen innerhalb weniger Stunden ändern, ohne dass man das vorhersagen könnte.

Kilauea: Inflation hält an

Interferogram des Kilaueas. &copy: HVODas HVO veröffentlichte einen neuen Bericht zum Zustand des Kilaueas auf Hawaii. Demnach wurde anhaltende Inflation unter dem Gipfelbereich des Vulkans registriert. Magma steigt auf und sammelt sich in einem Reservoir gut 1700 m unter dem Krater. Es bleibt spannend zu beobachten, wie lange es dauern wird, bis wieder Lava eruptiert. Die Daten wurden durch die Analyse eines Interferogramms gewonnen. Die farbigen Linien auf dem Satellitenfoto zeigen an, dass sich der Boden um 4,95 cm hob. Nicht berücksichtigt sind Fehlerquellen, wie minimale Flughöhenänderungen des Satelliten, oder wetterbedingte Einflüsse. Man kann davon ausgehen, dass diese Einflüsse gering sind.

Raikoke: Vulkanausbruch auf den Kurilen

Update 22.06.2019: Es wurden weitere Aschewolken vom Raikoke gemeldet und man kann davon ausgehen, dass tatsächlich dieser Vulkan für die Eruptionen verantwortlich ist. Die Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 13.000 Metern auf. Da der Vulkan selbst nur 552 m hoch ist, spiegelt die Höhe der Eruptionswolke über dem Meeresspiegel fast die Höhe über dem Krater wieder. Es ist eine der stärksten explosiven Eruptionen der letzten Monate im Gange. Seit gestern Abend brachte das VAAC Tokio 7 Meldungen heraus.

Originalmeldung 21.06.2019: Auf den Kurilen ist der Inselvulkan Raikoke ausgebrochen. Das VAAC Tokio meldet Vulkanasche in einer Höhe von 10400 m über dem Meeresspiegel. Eine Vorwarnung zur Eruption gab es nicht. Ich vermute, dass der Vulkan nicht systematisch überwacht wird. Eine Wärmeanomalie wird nicht angezeigt.

Raikoke ist ein 552 m hoher Stratovulkan, der eine Insel mit einem Durchmesser von 2,5 km bildet. Die Insel ist unbewohnt und liegt in der Mitte des Inselbogens. Der letzte Ausbruch war 1924 und hatte einen VEI 4. Von gleicher Stärke war der Ausbruch von 1778. Dabei verlor der Vulkan gut 1/3 seiner Höhe. Raikoke liegt nicht weit entfernt von der bekannteren Vulkaninsel Sarychev-Peak, der im letzten Jahr eruptierte. Vom Sarychev Peak stammt auch das bekannte Bild aus dem Jahr 2009. Es wurde von der ISS aus aufgenommen. Ich halte es auch für möglich, dass dieser Vulkan die gemeldete Aschewolke erzeugte.

Popocatepetl in Eruption

Der Popocatepetl in Mexiko ist weiterhin aktiv und schleudert Vulkanasche aus, die bis auf einer Höhe von 7600 m aufsteigt. In den letzten 24 Stunden wurden 3 Aschewolken gemeldet. Auf nächtlichen Livecam-Bildern ist glühende Tephra zu erkennen, die in Kraternähe niedergeht. Gestern meldete CENAPRED 144 Exhalationen, 1 vulkanotektonisches Erdbeben und 21 Minuten Tremor. Es ist also viel Bewegung im Vulkan.

White Island mit seismischen Schwarm

Auf der neuseeländischen Vulkaninsel White Island ereignet sich ein weiteres Schwarmbeben. Es ereigneten sich 3 Beben der Magnituden 4.2, 4.0, 3.7 die man im 50 km entfernten Ort Whakatane spüren konnte. Es folgten 95 schwächere Erdstöße. Die Geologen von GeoNet sehen parallelen zum Erdbebenschwarm im Mai, der wahrscheinlich tektonisch bedingt war.

Neuseeland: Erdbeben Mw 6,2

Update 15.00 Uhr: Laut GeoNet hatte das Erdbeben eine Magnitude von 7,0. Die Erschütterung löste einen kleinen Tsunami auf der Vulkaninsel Raoul Island aus. Die Erdbeben entstehen an der Tonga-Kermadec Subduktionszone, die aus 2 Teilen besteht, die ineinander übergehen. An einem der Teile bewegt sich die abtauchende Platte schneller als der Andere und dadurch entstehen große Spannungen im Gestein. Der schnellere Teil der Platten bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 6 cm pro Jahr.

Original Meldung: Bei den Kermadec-Inseln, die zu Neuseeland gehören, gab es heute Morgen ein weiteres Erdbeben der Magnitude 6,2. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. In den vergangenen Tagen haben sich viele dieser Erdbeben dort ereignet. Zudem ereigneten sich jede Menge schwächere Erdbeben.

Generell kommt es bei den Kermadec-Inseln häufig zu Erdbeben, doch so ein Starkbebenschwarm ist nicht alltäglich. Würde sich die Energie, die sich in den letzten Tagen durch das Schwarmbeben entladen hat, in einem einzigen Beben manifestieren, wäre die Wahrscheinlichkeit eines großen Tsunami hoch.

Papua Indonesia: Erdbeben Mw 6,3

Am Mittwoch bebte auf der indonesischen Insel Papua die Erde mit einer Magnitude von 6,3. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Die Tiefe wurde zunächst mit nur 2 km angegeben, später aber korrigiert. Das Epizentrum manifestierte sich mitten im Regenwald, weit entfernt von der nächsten größeren Siedlung. Daher entstanden keine Schäden an Infrastruktur. Es gab einige moderate Nachbeben.

Tonga: Erdstoß M 5,6

Nördlich des Südsee-Archipels Tonga manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe und damit schon im Bereich des oberen Erdmantels. Das Epizentrum lag 115 km nördlich des Ortes Neiafu.

Argentinien: Mantelbeben Mw 5,5

Im Westen Argentiniens ereignete sich ein Mantelbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in 145 km Tiefe. Erdebben in diesen Tiefen sind relativ ungewöhnlich, zumal, wenn sie sich abseits von Subduktionszonen ereignen. Das Epizentrum lag ca. 300 km hinter der Subduktionszone vor der chilenischen Küste und östlich der Anden.

Iran: Erdbeben Mw 4,6

Im Osten des Irans bebte es mit einer Magnitude von 4,6. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Erdbeben hier stehen in Verbindung mit der Kollision der Iranischen Platte mit der Platte Arabiens. Es können durchaus starke Erdbeben mit katastrophalen Folgen auftreten.

Lombok: Beben Mw 4,4

Vor der Nordküste der indonesischen Insel Lombok gab es ein Erdbeben der Magnitude 4,4. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. In den letzten Tagen steigerte sich die seismische Aktivität hier. Es bleibt zu hoffen, dass es sich bei den neuen Beben und Nachbeben der katastrophalen Erdstöße vom letzten Jahr handelt und nicht um neu aufgebaute Spannungen. Allerdings liegen die Epizentren weiter im Nordosten, als jene im letzten Jahr.

Semeru bricht aus

Auf der indonesischen Insel Java ist der Vulkan Semeru ausgebrochen. Das VAAC registriert Vulkanasche in 4300 m Höhe über dem Meeresspiegel. Da der Vulkan selbst über 3670 m hoch ist, stieg die Vulkanasche ca. 600 m über Kraterhöhe auf. Es handelt sich also um eine relativ kleine Eruption. Seit Jahren wächst ein Lavadom im Vulkankrater. Das Wachstum ist relativ gering.

Der Semeru ist ein beliebtes Ausflugsziel der Indonesier. Er ist der höchste Vulkan Javas und hat mittlerweile eine gut Ausgebaute touristische Infrastruktur. Rainer Albiez bestieg ihn erst in der letzten Woche und postete in unserer FB-Gruppe die Bilder unten. Bereits am 11 Juni gab es kleinere Ascheeruptionen.

Anak Krakatau mit thermischen Signal

Ind en letzten Tagen war es relativ still um Anak Krakatau. Heute erkämpfte er sich einen Platz in den News, indem er eine moderate Wärmestrahlung emittiert. Sie hat eine Leistung von 17 MW. Sehr wahrscheinlich geht die Wärme von Fumarolen aus, eine Eruption wurde nicht gemeldet.

Steamboat Geyser verkürzt Sprung-Intervall

Im Yellowstone Nationalpark sorgt der weltgrößte Geysir Steamboat weiterhin für Schlagzeilen. Gestern sprang er erneut und das zum 5. Mal in diesem Monat. Er verkürzte sein Sprungintervall auf 3 Tage und 9 Stunden. So lohnt es sich für Vulkanspotter mittlerweile fast, extra für die Beobachtung des Geysirs in Die USA zu reisen. Bis jetzt heißt es von Seiten der Vulkanologen immer, dass die Eruptionen des Geysirs nur lokale Änderungen im Hydrothermalsystem der Caldera widerspiegeln und nicht im Zusammenhang mit Magmenaufstieg unter dem Vulkan steht.

Ebeko eruptiert erneut

Auf der Kurileninsel Pamushir ist der Ebeko erneut ausgebrochen. Das VAAC veröffentlichte heute 2 Meldungen über Aschewolken. Sie erreichten eine Höhe von 6000 m über dem Meeresspiegel. eine Livecam findet ihr auf der Ebeko-live Seite.

Shiveluch weiter aktiv

Nicht weit vom Ebeko entfernt, liegt auf Kamtschatka der Shiveluch. Dieser Vulkan stand in diesem Jahr bereits häufig in den News. Aktuell gab es beim VAAC die 416. Meldung in diesem Jahr, dass eine Aschewolke von diesem Vulkan detektiert wurde. Sie erreichte eine Höhe von 6300 m. MIROVA registrierte gestern ein thermisches Signal mit einer Leistung von 98 MW. Der Dom im Krater wächst weiterhin. Es können auch größere Aschewolken entstehen, die den Flugverkehr gefährden.

Sabancaya und Ubinas in Peru

Der Sabancaya verstärkte seine Eruptionen und fördert wieder größere Aschewolken. Diese regnen über bewohntes Gebiet ab und bereiten den Anwohnern gesundheitliche Probleme. Am Ubinas wurde eine Erhöhung des seismischen Aktivität festgestellt. Diese könnte in einem Vulkanausbruch gipfeln.

Hitzewelle legt Indien lahm

In Teilen von Indien herrscht eine Hitzewelle mit Temperaturen von mehr als 45 Grad Celsius. Vielerorts droht der Hitzekollaps. Innerhalb von 2 Tagen sind mindestens 80 Menschen ums Leben gekommen. Es herrscht Dürre und Wasserknappheit.

Hitzewellen sind auf dem indischen Subkontinent nicht ungewöhnlich, doch in den letzten Jahren werden die Temperaturen immer extremer. Es ist so heiß, dass Asphalt schmilzt. Örtlich wurden Temperaturen von 50,8 Grad gemessen. Die Temperaturen lagen damit nur wenig unter dem bisherigen Hitzerekord von 51 Grad, der vor 3 Jahren eingestellt wurde. Zudem herrscht die schlimmste Dürre seit mehr als 60 Jahren.

In der Hauptstadt Delhi wurden die höchsten Temperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnung gemessen. Am schlimmsten betroffen ist die Region Gaya: Es wurden Ausgangssperren verhängt und die Bewohner dürfen tagsüber nur in Notfällen die Wohnungen verlassen. Mittags dürfen zudem keine anstrengenden Arbeiten im Freien ausgeführt werden. Trinkwasser ist Mangelware und man versorgt die Bevölkerung via Tanklastwagen. An den Ausgabestellen kommt es zu Auseinandersetzungen, einige davon Enden im tödlichen Streit. Daher werden die Tankwagen mittlerweile von der Polizei eskortiert. Von der Wasserknappheit sind gut 600 Millionen Menschen betroffen. Das ist die Hälfte der Bevölkerung. Durch die Dürre drohen zudem Missernten.

Hitzewellen gibt es in Indien regelmäßig. Die heißesten Monate des Jahres sind die kurz vor Beginn des Monsun-Regens. Dann ist auch die Trockenheit am ausgeprägtesten. Doch obwohl Hitzewellen nichts ungewöhnliches sind, werden sie im Zuge des globalen Klimawandels immer extremer: 11 der heißesten Sommer Indiens fanden in den letzten 15 Jahren statt! Dieser Trend deckt sich mit den globalen Beobachtungen.

Die Klimamodelle für zukünftige Entwicklungen sagen nichts Positives voraus: Das Wetter wird immer extremer. Die Hitzewellen werden häufiger auftreten, die Temperaturen weiter steigen. Zudem breiten sie sich weiter in den Süden aus, der bisher weniger betroffen war. Nach der Hitze kommt der Regen. Auch der Monsun wird stärker und es drohen noch mehr Flutkatastrophen. Das Paradoxe daran: obwohl es dann genug Wasser gibt, vermischt es sich bei Überflutungen mit den Fäkalien der Kanalisation. Es drohen Seuchen wie Cholera.

Wie schon so manche düstere Prognose vorhersagte: die nächsten Kriege werden um sauberes Trinkwasser geführt werden. Dabei muss es nicht einmal zu internationalen Streitigkeiten kommen, sondern zu regionalen Aufständen. Streit ums Wasser gibt es ja bereits jetzt.

Hitzewelle droht Europa

Nicht nur in Indien kann es heiß: Europa und Deutschland geraten unter Einfluss von Hochdruck-Luftströmungen aus der Sahara. Ab Mitte nächster Woche könnte es bei uns Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad Celsius geben. Noch sind die Vorhersagen ungenau, doch in den nächsten Tagen sollte es sich raus stellen, ob die Wettermodelle ins Schwarze treffen.

Tsunamialarm nach Erdbeben vor Japan

Gestern bete die Erde vor der japanischen Insel Honshu. Das Beben hatte die Magnitude 6,5 und lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich kurz vor der Nordostküste, in der Nähe der Stadt Tsuruoka. Dort leben fast 100.000 Menschen. Vorsorglich wurde Tsunami-Alarm gegeben, der aber wenig später wieder aufgehoben wurde. Es entstanden nur kleinere Wellen, die an der Küste von Niigata aufliefen. Größere Schäden wurden nicht gemeldet. Der Erdstoß war noch im 300 km entfernten Tokio zu spüren gewesen. Es gab mehrere moderate Nachbeben mit Magnituden im 4er Bereich.

Kermadec: weitere starke Erdbeben

Bei den Kermadec-Insel im Pazifik ereigneten sich weitere starke Erdbeben mit Magnituden knapp unter 6. Die Erdstöße gehören zu einem Starkbebenschwarm, der seit dem Wochenende aktiv ist. Die Kermadec-Insel gehören zu Neuseeland und liegen fast 1000 km nördlich des Inselstaates.

Fiji: Mantelbeben Mw 5,5

Beim Fiji-Archipel gab es ein Mantelbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in 609 Kilometern Tiefe. So tief gelegene Erdbeben sind relativ selten und entstehen für gewöhnlich an subduzierten Erdkrustenplatten, die bis weit in den Erdmantel hinein reichen. Normales Mantelmaterial ist zu heiß und damit plastisch verformbar. Daher können sich dort keine Erdbeben ereignen, da diese entstehen, wenn Material bricht, oder sich verhakte Plattenelemente lösen. Die meisten Mantelbeben ereignen sich im Bereich der Südsee-Archipele von Fiji und Samoa.

Lombok: Erdbeben M 4,6

Kurz vor der Nordostküste der Insel Lombok kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,6. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Vergangenes Jahren erschütterte eine Serie katastrophaler Erdbeben die Region. Der Vulkan Rinjani zeigte sich von den Erschütterungen unbeeindruckt.

Mayotte: Erdstoß M 4,5

Vor der Südostküste der Insel Mayotte (Indischer Ozean) bebte es mit einer Magnitude von 4,5 in 10 km Tiefe. Die Erdbeben hier stehen im Zusammenhang mit einer der größten submarinen Eruptionen der Geschichte.

Mexiko: Schwarmbeben nahe Vulkan Colima

Wenige Kilometer südwestlich des mexikanischen Vulkans Colima manifestierte sich ein kleiner Erdbebenschwarm. Die 4 Erdstöße hatten Magnituden zwischen 3,5 und 3,2 und lagen in Tiefen um 20 Kilometer. Es könnte sein, dass sie vulkanotektonischen Ursprungs waren. Der Colima zeigt seit einigen Wochen Anzeichen des Erwachens.

Island: Erdstoß M 3,4

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga bebte es mit einer Magnitude von 3,4. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe. Unter dem Calderavulkan gab es mehrere schwache Nachbeben.

Stromausfall in Südamerika und eine Anomalie des Erdmagnetfeldes

Am Sonntag gab es einen noch nie dagewesenen Blackout in großen Teilen des südamerikanischen Stromnetzes:  In ganz Uruguay und in weiten Teilen von  Argentinien, Brasilien, Chile und Paraguay kam es zu massiven Stromausfällen. Als Ursache wurde ein Fehler im argentinischen elektrischen Verbindungssystem ermittelt, der nach einigen Stunden behoben werden konnte. Doch der Grund für den Ausfall des Systems ist weiterhin unklar.

Es war 7.07 Uhr Ortszeit, als der Strom kurz vor Sonnenaufgang ausfiel. Für mehr als 48 Millionen Bewohner Südamerikas war es, als würde die Zivilisation abrupt enden: kurz vor Sonnenaufgang war es noch kalt und die Heizungen gingen aus. Auf der Südhalbkugel beginnt nun der Winter und vielerorts wird mit Strom geheizt. Das Licht ging aus, Aufzüge blieben stecken, Züge und U-Bahnen blieben abrupt stehen, Verkehrsampeln streikten, ebenso die Zapfsäulen der Tankstellen. Zum Glück ereignete sich der Blackout an einem Sonntag, und nicht während des Berufsverkehrs an einem Werktag. Das Chaos wäre perfekt gewesen! Es dauerte bis zum Abend, bis der Strom wieder floss. Bemerkenswert ist, dass das chilenische Stromnetz unabhängig von dem Verbundsystem der anderen Länder ausfiel und zwar etwas früher als anderswo. Somit waren von der Störung 2 Systeme gleichzeitig betroffen und die Störung schien sich von Westen nach Osten auszubreiten.

Südatlantische Anomalie des Erdmagnetfeldes als Ursache des Blackouts?

Nun wäre es kein Thema für diesen Blog, wenn nicht eine natürliche Ursache als Auslöser der staatenübergreifenden Störung möglich gewesen wäre. In vielen Medien wurde bisher darüber spekuliert, ob das Stromnetz durch einen Hacker-Angriff lahm gelegt wurde, oder ob es einfach der maroden Infrastruktur und Überlastung des Stromnetzes geschuldet war. Natürlich bedingte Phänomene können allerdings auch zu einem so gigantischen Blackout führen. Sie gehen einher mit der Störung des Erdmagnetfeldes, was zu Überspannungen führen kann. Ein massiver Solarsturm löst nicht nur Polarlichter aus, sondern könnte das Erdmagnetfeld stark beeinträchtigen und hat in der Vergangenheit bereits kleinere Blackouts hervorgerufen. Allerdings wurde in den letzten Tagen kein massiver Solarsturm ausgemacht. Auf der Sonne war soweit alles ruhig und den letzten größeren geomagnetischen Sturm gab es vor einem Monat. Trotzdem ist die betroffene Region Südamerikas besonders Anfällig für solche Störungen, denn sie liegt mitten in der Südatlantischen Anomalie des Erdmagnetfeldes. Seit Jahren wird über teilen Südamerikas und dem Atlantik eine signifikante Abschwächung der Feldstärke des Magnetfeldes beobachtet. Es kommt zu zahlreichen Störungen der Satelliten, sobald die Sonnenaktivität hoch ist. Bisher wird es unter Wissenschaftlern kontrovers diskutiert, ob die Anomalie des Erdmagnetfeldes eine Anzeichen eines bevorstehenden Polsprungs ist. Einige Studien weisen darauf hin, dass es auch früher bereits Abschwächungen des Erdmagnetfeldes gab, ohne dass es zwingend zu einem Polsprung kam. Dieses Phänomen wird Laschamp-Ereignis genannt. Bei einem Polsprung kehrt sich die Polarität des Erdmagnetfeldes um. In der Übergangszeit könnte es komplett kollabieren, so dass die Erdoberfläche vermehrt mit kosmischer Strahlung bombardiert wird. Allerdings gab es am Sonntag offenbar keinen stärkeren Solarsturm, so dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Abschwächung des Erdmagnetfeldes über Südamerika und dem Blackout nicht nachgewiesen werden kann. Es bleibt also weiterhin Raum für Spekulationen.