Letzte Nacht wütete ein Tornado in Bocholt am Niederrhein. Der Wirbelwind bildete sich kurz vor Mitternacht und verwüstete mehrere Straßenzüge: Autos wirbelten durch die Luft, Dächer wurden abgedeckt und Bäume entwurzelt. Menschen kamen nach bisherigen Meldungen nicht ernst zu Schaden. Einschätzungen von Meteorologen zufolge muss es sich um einen mittelstarken Tornado der Kategorie F2 gehandelt haben. Windgeschwindigkeiten von 200 km/h sind typisch für Stürme dieser Kategorie.
Bei mir in Oberhausen traten wenige Minuten vor dem tornado sehr starke Windböen auf, die Fenster zuschlugen ließen und Gartenstühle umkippten. Möglicher Weise handelte es sich um ein Begleitphänomen des Tornados, bzw. um Windböen in einer assoziierten Wetterzelle. Bocholt ist ca. 30 km von Oberhausen entfernt.
Das HVO berichtet vom Kilauea auf Hawaii, dass sich die oberste Magmakammer unter dem Gipfel des Vulkans langsam füllt. Seit März wird leichte Inflation registriert. Allerdings ist der Gasausstoß bisher gering und es sieht nicht danach aus, als würde das Magma weiter aufsteigen. Das oberste Magmenreservoir liegt in einer Tiefe zwischen 2 und 1 km. Erst wenn dieses gefüllt ist, wächst die Wahrscheinlichkeit für eine neuer eruptive Phase. Bisher steht der Alarmstatus auf „grün“. Nichtsdestotrotz sind sich die Vulkanologen sicher, dass es wieder zu Eruptionen kommen wird.
Ätna: weiterhin geringe Aktivität
Gestern ebbte die vulkanische Aktivität am Ätna noch nicht ganz ab. Am Fördersystem auf 2850 m Höhe war noch ein Hornito aktiv, aus dem leichtes Lava-Spattering zu beobachten war. Die Lavabrocken wurden ca. 10 m hoch ausgestoßen. Es flossen zwei Lavaströme, deren Fronten bis auf 2300 und 2500 m hinab reichten. Der Tremor stabilisierte sich auf niedrigem Niveau und ist minimal erhöht.
Fuego erzeugte Lahare
Bereits am Wochenende gingen am Fuego auf Guatemala einige Lahare ab. Sie flossen durch 3 verschiedene Schluchten. Schäden wurden nicht angerichtet. Starke Regenfälle verursachten die Schlammlawinen. Derweilen geht die vulkanische Aktivität weiter: INSIVUMEH berichtet von bis zu 20 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche steigt bis zu 4800 m auf. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über Kraterhöhe ausgeworfen. Gaseruptionen verursachten Lärm wie ein startendes Düsenflugzeug.
Schwarmbeben am Torfajökull
Aus Island intensivierte sich das gestern gemeldete Schwarmbeben, bevor es Nachmittags nachließ. Insgesamt wurden 31 Erdstöße aufgezeichnet, die sich am westlichen Calderarand manifestierten. Es ist gut möglich, dass die Erdbeben im Zusammenhang mit der Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund standen. Da der Vulkan zuletzt 1477 eruptierte, fehlen Vergleichsdaten, wie er sich vor einer Eruption verhält. So könnte es sein, dass wir ein frühes Stadium des Aufheizens beobachten. Mittelfristig rechne ich hier allerdings nicht mit einem Vulkanausbruch.