Erdbeben am Fagradalsfjall - News vom 09.07.23
Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall gehen die Erdbeben weiter und Magma sucht sich einen Weg an die Erdoberfläche. Gestern Abend wurde gemeldet, dass die Schmelze ca. 1 km unter der Erdoberfläche steht. Zahlreiche Mikrobeben, die so schwach waren, dass sie sich an der Grenze des Messbaren bewegten, zeugten vom Versuch des Magma durchzubrechen. Doch auch wenn isländische Vulkanologen einen Vulkanausbruch in den nächsten Stunden für wahrscheinlich halten, gibt es kein Garant dafür, dass es kurzfristig zu einem Vulkanausbruch kommen wird.Die Seismizität fluktuiert und Hochphasen wechseln sich mit Phasen geringerer Erdbebentätigkeit ab, wobei sie generell hoch bleibt. Das stärkste Einzelbeben der letzten 24 Stunden manifestierte sich gestern Abend. Es hatte eine Magnitude von 4,5 und lag am Kleifarvatn. Dieses Beben wurde höchstwahrscheinlich durch Spannungsänderungen verursacht. Heute Morgen wurde um 07:26 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 4,2 registriert. Es wurde 0,5 km östlich von Keilir verortet. In den sozialen Medien wurden B ilder eines Steinschlags geteilt. IMO warnt davor, dass die Erdbeben Steinschläge und Erdrutsche auslösen können.
Dank des schönen Wetters sind bereits seit Vorgestern viele Touristen in der Gegend des erwarteten Vulkanausbruchs unterwegs. Es gab auch schon eine leicht verletzte Wanderin, die umknickte und den Notruf rief. Sie wurde von der lokalen Bergungstruppe aus dem Gelände getragen. Die Einsatzkräfte sind nach eigenen Angaben gut auf eine Eruption vorbereitet. Die Politik ist, das Gebiet erst zu sperren, wenn der Vulkanausbruch tatsächlich begonnen hat. Hier unterscheidet sich die Strategie des isländischen Katastrophenschutzes von den Behörden anderer Länder, wobei man bei Aktivierung einer Alarmstufe gleich eine Sperrung des Vulkans verhängt. Auf Island kann sich aber eine Eruptionsspalte zwischen zwei Vulkanen öffnen, was die Absperrung eines recht großen Areals nötig machen würde. Sobald es zu einem Vulkanausbruch kommen sollte, wird das Areal zunächst gesperrt. Erst nach Einschätzung der Situation wird die Eruptionsstelle ggf. für Besucher zugänglich gemacht. sollte das der Fall sein, muss man in der Ferienzeit mit einem großen Besucherstrom rechnen.