Long Valley Caldera heißt einer der größten Vulkane des Nordamerikanischen Kontinents. Zugleich handelt es sich um eine der größten Calderen weltweit: sie misst 32 x 17 km bei einer Fläche von 544 Quadratkilometern. Der Grund der Long Valley Caldera liegt zwischen 300 und 1000 m tiefer als die Umgebung.
Die Long Valley Caldera liegt in der USA, genauer, im Osten von Kalifornien an der Grenze zu Nevada. Der bekannte Mono Lake und die Lavadome der Mono-Inyo Craters sind nur 25 km entfernt. In der Nähe liegt auch der Yosemite Nationalpark mit seinen bekannten Granit-Plutone. So verwundert es nicht, dass auch die Laven der Caldera aus ?sauren? Magmen entstanden sind.
Die Ursache für den Vulkanismus der Caldera ist bisher unzureichend erforscht. Es scheint nur fest zustehen, dass es hier weder einen ?hot spot? wie unter der Yellowstone-Caldera gibt, noch dass es sich um Subduktionszonen-Vulkanismus wie am Mount St. Helens handelt. Die Vermutung liegt nahe, dass der Vulkanismus der Long Valley Caldera seinen Ursprung in der Krustendehnung der ?Basin and Range Province? findet: zwischen den Küstengebirgen der Sierra Nevada und Cascade Mountains im Westen, sowie den Rocky Mountains im Osten ist ein großräumiges und komplexes Host und Graben System entstanden, dass sich am besten mit einem Rift vergleichen lässt. In der Provinz ist die Erdkruste besonders dünn.
Die Eruptionsgeschichte der Long Valley Caldera ist komplex. Magma schien sich bereits vor 3,1 Millionen Jahren zu akkumulieren. Vor 2,1 Millionen Jahren begannen Eruptionen die große Mengen an SiO2-reichen Laven förderten. Nach einer Ruhephase entstand eine rhyolithische Vulkangruppe. Ein fast 4000 Quadratkilometer großes Gebiet wurde mit Lava bedeckt. Dann, vor gut 760.000 Jahren kam es zu einer gigantischen Eruption, bei der 600 Kubikkilometer Tephra gefördert wurden. Mindestens die Hälfte des Materials verteilte sich mit Pyroklastischen Strömen über die Gegend und bildete mehrere Hundert Meter mächtige Tuffdecken und Ignimbrite. Diese Eruption war die Geburtsstunde der heutigen Caldera und zerstörte vorherige vulkanische Strukturen.
Nach der Calderabildung kam es alle 200.000 Jahre zu einem neuen Eruptionszyklus. So wurde ein Teil der Caldera aufgefüllt. Die eiszeitliche Erosion überprägte das Gesicht der Caldera zusätzlich. Zeitweise wurde das Becken von einem See überflutet. Heute gibt es nur noch Reste dieses Sees.
In der Nähe der Long Valley Caldera gibt es weitaus jüngeren Vulkanismus, der zum System der Long Valley Caldera gehört: Mammoth Mountain entstand in einer Eruptionsserie die vor 57.000 Jahren endete und die Mono-Inyo Craters eruptierten zuletzt vor gut 600 Jahren.
Die jüngste Aktivität in der Caldera zeugt von Magmatismus im Untergrund. Im Mai 1980 begannen Schwarmbeben, die von einer Magmaintrusion verursacht wurden. Diese führte zu einer 25 cm hohen Bodenaufwölbung im Zentrum der Caldera. Dort hob sich der Boden seit der Calderabildung bereits um 500 m an. 4 der registrierten Erdbeben hatten eine Magnitude größer als 6. Seit dem gibt es immer wieder Phasen mit Schwarmbeben und weiterer Bodendeformation. Aus Angst vor einem Vulkanausbruch wurde eine Evakuierungsstraße angelegt. Die bisher jüngste Episode begann im November 2016.
Unklar ist, ob diese Aktivität zu einer Eruption führen wird. Im Jahr 2006 wurde das Baden im aufgeheizten Fluss Hot Creek untersagt. Die zahlreichen heißen Quellen im Gebiet des Long Valley Caldera-Systems sind für Besucher weiterhin zugänglich. Außer den heißen Quellen zeugt ein Geothermalkraftwerk von dem hohen thermischen Gradienten des Systems.
Stand 2016, Bild: © USGS, Quellen: Wikipedia, USGS, Smithsonian