Die Vulkane Pico del Teide (rechts) und Pico Viejo (links).
Die Entstehung des Pico del Teide lief in mehreren Phasen ab und ist eng mit der Genese Teneriffas assoziiert. Teneriffa ist vulkanischen Ursprungs und besteht im Wesentlichen aus 3 alten Vulkanstrukturen, die die Basis der Insel bilden. Die Entstehung der Vulkane und des Pico del Teide lief in mehreren Phasen ab. Die erste Phase begann vor 8 Millionen Jahren und es entstanden die 3 großen Vulkane: Tengo, Anaga und Adeje. Sie bildeten ein Dreieck, das sich heute noch in der Form der Insel wiederspiegelt. Vor 5 Millionen Jahren erloschen die drei Vulkane und erodierten zum Teil. Vor 4 Millionen Jahren entstand zwischen den 3 Vulkanruinen der Vulkan Cañadas. Es kam zur Bildung einer ersten Caldera, die sich zum größten Teil wieder verfüllte, bevor in den letzten 1,6 Millionen Jahren die aktuelle Caldera Las Cañadas entstand. Diese Depression hat einen Durchmesser von 10 x 17 km und ist im Norden zum Atlantik hin offen, wodurch der Eindruck eines Amphitheaters entsteht. Die Genese von Las Cañadas wird kontrovers diskutiert. Früher nahm man an, dass es sich um eine klassische Caldera handelt, die nach einem großen Vulkanausbruch entstand. Heute gehen einige Wissenschaftler davon aus, dass es sich eher um eine Hangrutsch-Caldera handelt, die dadurch entstand, dass die nördliche Vulkanflanke in den Ozean rutschte. Dieses Ereignis könnte durch einen Vulkanausbruch, oder Erdbeben ausgelöst worden sein und zeigt Ähnlichkeit mit der Entstehung des Valle del Bove am Ätna auf Sizilien.
In den letzten 200.000 Jahren wuchsen in der Caldera Las Cañadas 2 neue Vulkankegel heran: Teide und Viejo. Die beiden Vulkankegel verschmolzen im Laufe der Zeit immer mehr, sodass der 3134 m hohe Pico Viejo heute durch einen Sattel mit dem höheren Pico del Teide verbunden ist. Der Gipfel des Pico del Teide wird El Pitón genannt. Dort befindet sich ein recht kleiner Gipfelkrater.
Vermutlich befand sich der Vulkan in einer eruptiven Phase, als Christoph Kolumbus 1492 auf den Kanaren seine Entdeckungsreise wegen eines Ruderbruches unterbrechen musste. Der letzte Ausbruch innerhalb der Caldera fand 1798 statt. An der Westflanke des Pico Viejo entstanden Parasitärkegel und der Lavastrom der Narices del Teide. Der letzte Ausbruch im Teide-Massiv ereignete sich im November 1909 am Chinyero. Dieser Schlackenkegel entstand 10 km nordwestlich des El Pitón.
Das Gipfelplateau ist so klein, dass die Besteigung der Gipfelregion limitiert ist und nur mit einer kostenlos erhältlichen Genehmigung erfolgen darf. Bis 150 Meter unterhalb des Gipfels führt eine Seilbahn und ein dichtes Netz an Wanderwegen durchzieht die Caldera. Nachts kann es aufgrund der Höhenlage selbst im Sommer empfindlich kalt werden. Im Winter trägt der Teide meistens eine Schneemütze.
Die Vegetation am Vulkan ist entsprechend robust und wird von Pinien und Raublattgewächsen wie dem "Natternkopf" dominiert.
Der Name des Vulkans steht im Zusammenhang mit der Mythologie der Guanchen. Bei den Ureinwohnern der Kanaren war "El Teide" die Wohnung des bösen Dämons Guayota, welcher den Sonnengott Magec gefangen hielt.
Stand 2011