Gorely liegt in einem schönen Teil Kamtschatkas.
Der Gorely blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Der Vulkan wuchs in einer 13,5 x 9 Kilometer großen Caldera heran, die vor ca. 38.000 Jahren entstand, als bei einem großen Vulkanausbruch 100 Kubikkilometer Tephra gefördert wurden. In dieser Caldera entstanden 5 Stratovulkane, die sich im Gorely vereinten. Die heutige Vulkanstruktur besteht aus 11 Kratern im Gipfelbereich und 30 Parasitärkegeln auf der Flanke des Vulkans. Grund für diese Parasitärkegel dürften 3 große Störungszonen sein, die durch das Vulkanmassiv laufen. Entlang dieser Störungen kann Magma aufsteigen. 3 große Krater dominieren den Gipfel. In einem der Krater gibt es einen Kratersee. Bis vor wenigen Jahren gab es einen 2. Kratersee, der heute verschwunden ist. Am Boden dieses Kraters entstand ein rotglühender Förderschlot, der Dampf ausspeit.
Vulkanologen konnten mehrere Tätigkeitszyklen des Vulkans entschlüsseln, die von längeren Ruheperioden unterbrochen wurden. Im Frühstadium der Vulkangenese zeichnete sich die Aktivität durch häufige explosive Ausbrüche aus, die von schwacher bis moderater Stärke waren. Zudem kam es zum effusiven Ausstoß großer Lavaströme, die die Caldera auffüllten. Nach einer längeren Ruhephase setzte vor 2000 Jahren überwiegend explosive Aktivität ein. Vor 650 Jahren begann eine Phase in der wiederum große Lavaströme gefördert wurden. In historischer Zeit gab es überwiegend vulkanische- und phreatische Vulkanausbrüche.
Die jüngsten Ausbrüche ereigneten sich am Gorely zwischen 1980 - 1981 und 1984 - 1986. Seit 2010 zeigt der Vulkan Anzeichen erhöhter Aktivität und der Alarmstatus wurde auf "gelb" gesetzt.
Im Zeichen des wachsenden Tourismus auf Kamtschatka zählt der Gorely zu den meist besuchten Vulkanen der Halbinsel. Er ist durchaus in einer Tagestour von Petrovpavlovsk aus erreichbar und relativ leicht zu besteigen. Ein guter Pfad überwindet die 800 Höhenmeter vom Parkplatz zum Gipfel. Der Aufstieg dauert 1, 5 bis 2 Stunden. Vorsicht bei Regen! Dann wird es im hinteren Kraterbereich sehr rutschig.
Stand 2012