Deutschland: Erdbeben Mb 2,2 in der Vulkaneifel

Erdbeben Mb 2,2 in der Vulkaneifel registiert – Epizentrum nahe Ulmener Maar

Datum: 26.10.2025 | Zeit: 09:31:25 UTC | Koordinaten 50.300 ; 6.990 | Tiefe: 10 km | Mb 2,2

In den letzten Wochen gibt es eine Zunahme der Seismizität im Bereich der Vulkaneifel, wobei vor allem die Osteifel im Fokus des Geschehens steht. Doch heute Vormittag manifestierte sich ein Erdstoß Mb 2,5 am Rand der Westeifel. Das Epizentrum wurde 10 Kilometer nördlich von Ulmen mit dem Ulmener Maar registriert. Die Herdtiefe wird beim EMSC mit 10 Kilometern angegeben. Der Laacher-See-Vulkan ist ca. 25 Kilometer entfernt. Somit liegt das Beben eigentlich ziemlich genau im Zentrum der Vulkaneifel. Wahrnehmungsmeldungen gibt es bis jetzt nicht.




Erdbebenn Vulkaneifel. ©, EMSC/Leaflet

Aufgrund seiner Nähe zum Ulmener Maar ist der Erdstoß von besonderem Interesse, denn bei diesem Explosionskrater handelt es sich um das jüngste Maar der Vulkaneifel und es ist sogar Zeugnis des letzten Vulkanausbruchs in Mitteleuropa. Es entstand vor etwa 10.900 Jahren am Ende der letzten Eiszeit durch eine phreatomagmatische Explosion: aufsteigendes Magma traf auf Grundwasser, das schlagartig verdampfte und starke Explosionen erzeugte. Die dabei freigesetzte Energie sprengte einen trichterförmigen Krater in den Boden, der sich später mit Wasser füllte. Das Maar ist rund 86 Meter tief, wobei die Wassertiefe heute rund 39 Meter beträgt. Es wird ausschließlich von Niederschlägen und Grundwasser gespeist und besitzt keinen natürlichen Abfluss. Das Maar misst etwa 500 x 300 Meter im Durchmesser und ist etwa 2000 Jahre jünger als die Laacher-See-Caldera.

Der Kratersee liegt unmittelbar am Rand der Stadt Ulmen und ist von einer bewaldeten Hügellandschaft umgeben, die den vulkanischen Ursprung deutlich erkennen lässt. Oberhalb des Sees thront die Burgruine Ulmen, die im Mittelalter auf dem Kraterrand errichtet wurde und einen eindrucksvollen Blick über das Maar bietet. Unweit des Ulmener Maares liegt das Jungferweiher, ein weiterer Maarsee, der allerdings im 20. Jahrhundert wieder aufgestaut wurde.

Bei dem Erdbeben handelte es sich wahrscheinlich um ein tektonisch bedingtes Beben an einer lokalen Störungszone. Es könnte jedoch aufgrund von Fluidbewegungen ausgelöst worden sein, die mit dem Eifel-Mantelplume in Verbindung stehen und das lokale Spannungsfeld beeinflussen.

Taal: 3 Eruptionen am 26. Oktober

Taal bricht dreimal aus – 2 Eruptionen waren phreatomagmatisch

Dem philippinischen Taal-Vulkan reichte der Druckabbau offenbar nicht, den die phreatische Eruption gestern bewirkt hatte – denn heute kam es gleich zu drei Ausbrüchen. Nach Angaben des Philippine Institute of Volcanology and Seismology (PHILVOLCS) ereigneten sich im Hauptkrater drei kleinere phreatische und phreatomagmatische Eruptionen, bei denen Dampf, Asche und vulkanisches Material ausgestoßen wurden.




Taal

Der erste Ausbruch trat um 02:55 Uhr auf, war rein phreatischer Natur und dauerte etwa eine Minute. Zwischen 08:13 Uhr und 08:15 Uhr folgte ein weiterer, phreatomagmatischer Ausbruch, der eine Eruptionswolke bis zu 1200 Meter über den Krater aufsteigen ließ. Gegen 08:20 Uhr kam es schließlich zur dritten und stärksten Eruption des Tages, bei der die Auswurfshöhe rund 2100 Meter betrug. Diese löste eine VONA-Meldung vor Aschewolken für den Flugverkehr beim VAAC (Volcanic Ash Advisory Center) in Tokio aus.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte der Vulkan eine erhöhte Aktivität gezeigt. Am 25. Oktober wurde ein dreiminütiger, am 20. Oktober ein einminütiger phreatischer Ausbruch registriert. Solche Eruptionen entstehen, wenn Erdwärme Wasser explosionsartig verdampfen lässt. Die heutigen phreatomagmatischen Ausbrüche dagegen wurden durch den direkten Kontakt zwischen Grundwasser und Magma ausgelöst – ein Prozess, der ebenfalls zu heftigen Explosionen führen kann und dabei neben älteren Ablagerungen auch frisches, teils glühendes Material fördert.

Laut PHILVOLCS wurden innerhalb von 24 Stunden neun vulkanische Erdbeben sowie zwei länger andauernde Tremorphasen aufgezeichnet. Im Oktober summierten sich die Ereignisse bislang auf 229 vulkanotektonische Erdbeben und 13 Tremor-Episoden.

Der Ausstoß von Schwefeldioxid wurde am Samstag mit 436 Tonnen gemessen und lag damit deutlich unter dem üblichen Niveau. Die Dampffahne stieg bis zu 600 Meter hoch.

Der Taal-Vulkan bleibt weiterhin auf Alarmstufe 1, was auf eine geringe vulkanische Unruhe hinweist. Dennoch warnt Phivolcs vor möglichen plötzlichen, dampfgetriebenen Eruptionen sowie gefährlichen Gaskonzentrationen in der Nähe der Vulkaninsel.

Der Taal-Vulkan liegt rund 60 Kilometer südlich von Manila im Batangas-See. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen der Philippinen und brach zuletzt im Januar 2020 heftig aus, was zu massiven Evakuierungen und Ascheregen in der Region führte. Trotz der derzeit niedrigen Alarmstufe bleibt der Vulkan unter intensiver Beobachtung.

Taal: Phreatische Eruption am 25. Oktober

Phreatische Eruption am Taal – VONA-Warnung ausgegeben

Es kommt nicht oft vor, dass phreatische Eruptionen eine VONA-Warnung auslösen – so wie es heute geschehen ist, als eine Dampfexplosion des Taal-Vulkans eine Eruptionswolke erzeugte, die eine Höhe von 1500 m erreichte und nach Südwesten driftete. Obwohl PHIVOLCS die phreatische Eruption als klein bezeichnete, war sie doch einer der stärkeren Vertreter ihrer Art.

Taal

Livecam-Aufnahmen zeigen im Zeitraffer, wie eine schlammige Wasser-Dampf-Fontäne aus dem Kratersee auf Volcano Island aufstieg und eine geschätzte Höhe von gut 100 m erreichte, bevor sie wieder in sich zusammenfiel. Die hauptsächlich aus Dampf mit etwas Asche bestehende Eruptionswolke erreichte die genannte Höhe und wurde auch von Satelliten detektiert.

Die Explosion kam nicht überraschend: In den letzten Tagen gab es kontinuierlichen Tremor und nur einen geringen Gasausstoß, sodass die Vermutung nahe liegt, dass das Fördersystem verstopft war. Wie schon in den letzten Monaten kam es vermutlich durch die Explosion zu einer kurzfristigen Druckentlastung.

Phreatische Explosionen entstehen ohne direkten Kontakt zwischen Grundwasser und Magma – allein durch den hohen geothermischen Gradienten im Vulkaninneren. Dieser wird allerdings durch einen aktiven Magmenkörper unter dem Vulkan erzeugt. Da im Bereich von Volcano Island Inflation festgestellt wurde und sich der Boden hebt, kann man davon ausgehen, dass sich der Magmenkörper in geringer Tiefe befindet und auch magmatische Eruptionen möglich sind. Dennoch belässt PHIVOLCS die Warnstufe auf „1“ und sperrte lediglich den Zugang zur Vulkaninsel.

Vulkanotektonische Erdbeben an 4 philippinschen Vulkanen

Der Taal liegt auf der philippinischen Insel Luzon, unweit der Hauptstadt Manila. Auf der neuen PHIVOLCS-Shakemap zu vulkanotektonischen Erdbeben ist zu erkennen, dass diese Erdbebenart nicht nur am Taal präsent ist, sondern auch am nördlich gelegenen Pinatubo. Eine deutlich höhere vulkanisch bedingte Seismizität gibt es in der Nähe der Vulkane Bulusan und Kanlaon im Süden des Archipels. Hier sind weitere magmatisch bedingte Eruptionen in Bälde wahrscheinlich.

Meakan-dake eruptierte am 25. Oktober

Ausbruch am Meakan-dake: Aktivität in der Akan-Caldera auf Hokkaido nimmt wieder zu

Auf der nördlichsten japanischen Insel Hokkaido ist der Meakan-dake am Samstag erneut ausgebrochen. Das geht aus 2 VONA-Meldungen des VAAC Tokio hervor. Demnach erreichte eine Eruptionwolke eine Höhe von 1500 m über dem Meer und driftete in Richtung Südosten.

Meakan-dake

Das Sapporo Regional Meteorological Observatory bestätigte die Tätigkeit. Demnach begann die Eruption gegen 13:17 Uhr Ortszeit im Ponmachineshiri-Krater und dauerte zum Zeitpunkt der Meldung noch an. Eine grauweiße Aschewolke stieg etwa 200 Meter über den Kraterrand auf und driftete in nordöstliche Richtung ab. Größere ausgeworfene Gesteinsbrocken wurden bislang nicht beobachtet. Die Eruptionswarnstufe 2 – Einschränkungen rund um den Krater – bleibt in Kraft.

Behörden warnen, den Bereich im Umkreis von rund 500 Metern um den Krater zu meiden, da dort jederzeit größere vulkanische Blöcke niedergehen können. Auf der windabgewandten Seite ist mit Aschefall und feiner Schlacke zu rechnen. Das Observatorium kündigte an, die Aktivität weiterhin genau zu beobachten und bei Veränderungen umgehend neue Informationen zu veröffentlichen.

Der aktuelle Ausbruch ist der erste seit Mitte September, als der Meakan-dake bereits durch kleinere explosive Aktivitäten aufgefallen war. In den vergangenen Wochen hatten Messungen eine zunehmende seismische Aktivität und leichte Bodendeformationen im Gipfelbereich gezeigt – Anzeichen für ansteigenden Gasdruck im Vulkanschlot.

Der Meakan-dake ist Teil der Akan-Caldera, eines ausgedehnten Vulkankomplexes im Osten Hokkaidos. Das Gebiet ist für seine heißen Quellen und seine malerischen Kraterseen bekannt, darunter der Akan-See mit der seltenen Alge Marimo. Der Meakan selbst besteht aus mehreren überlappenden Lavadomen und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Region. Seine jüngsten Ausbrüche verliefen meist phreatisch – also dampfgetrieben –, können aber lokale Gefahren für Wanderer und den nahegelegenen Kurort Akanko Onsen darstellen.

Kanlaon mit größerer Eruption am 24. Oktober

Kanlaon stieß Aschewolke aus und generierte einen pyroklastischen Strom

Auf den Philippinen kam es heute zu der erwarteten stärkeren Explosion, die sich in den vergangenen Tagen durch anhaltende vulkanotektonische Erdbeben angekündigt hatte. Laut dem VAAC Tokio stieg die Vulkanasche bis auf etwa 5.500 Meter Höhe auf und wurde vom Wind in nordwestliche Richtung getragen. Unter der Eruptionswolke kam es zu Ascheniederschlag.

Kanlaon

Die VONA-Warnung wurde um 13:46 UTC ausgegeben. Aus einem PHIVOLCS-Bericht geht jedoch hervor, dass sich der Ausbruch bereits gut eine halbe Stunde zuvor ereignete – gegen 20:08 Uhr Lokalzeit. Zu diesem Zeitpunkt war es auf den Philippinen bereits dunkel. Livecam-Aufnahmen zeigten daher nur eingeschränkt das Geschehen, jedoch war eine dichte Aschewolke deutlich zu erkennen. Die Vulkanologen registrierten außerdem einen pyroklastischen Strom, der auf der Südflanke rund einen Kilometer weit hinabfloss.

Trotz des gefährlichen Phänomens wurde der Alarmstatus nicht angehoben und bleibt auf Stufe 2. Rund um den Krater gilt weiterhin eine Sperrzone von vier Kilometern, und das Besteigen des Vulkans bleibt verboten.

PHIVOLCS riet Anwohnern, bei Ascheregen Fenster und Türen geschlossen zu halten und Öffnungen mit einem feuchten Tuch abzudichten. Nach einem Ascheregen sollte alles gründlich mit Wasser abgespült werden. Zudem wird empfohlen, Trinkwasser abzukochen – insbesondere, da in ländlichen Gebieten vielerorts noch Wasser aus offenen Brunnen geschöpft wird. Inwiefern das Abkochen gegen vulkanische Verunreinigungen tatsächlich hilft, bleibt allerdings fraglich.

Neben dem Kanlaon zeigt sich auch der Taal-Vulkan weiterhin unruhig: Seit gestern Mittag wird ein kontinuierliches Tremorsignal registriert, während der Kohlendioxid-Ausstoß deutlich zurückging. Bereits am 21. Oktober wurden nur noch 266 Tonnen SO₂ emittiert. Das Fördersystem scheint teilweise verstopft zu sein, wodurch sich im Inneren hoher Druck aufbaut, der sich möglicherweise in naher Zukunft in einer phreatischen Explosion entladen wird.

Krascheninnikow bleibt aktiv und eruptiert Aschewolken

Krascheninnikow auf Kamtschatka bleibt aktiv – Aschewolken und Lavaströme

Der Vulkan Krascheninnikow auf Kamtschatka hat am Donnerstag seine Aktivität deutlich verstärkt. Seine Ascheeruptionen lösten mehrere VONA-Warnungen (Volcano Observatory Notice for Aviation) aus. Die Aschewolken stiegen bis auf eine Höhe von rund 2.700 Metern auf und drifteten in südöstliche Richtung, wobei sich die Partikel über ein großes Offshore-Gebiet verteilten. Laut dem Kamchatka Volcanic Eruption Response Team (KVERT) erstreckt sich die Aschewolke derzeit etwa 130 Kilometer vom Vulkan entfernt. Trotz der orangefarbenen Flugwarnung kam es zu keinen Beeinträchtigungen im Luftverkehr.

Krascheninnikow. © Copernicus

Neben den Ascheeruptionen fördert der Krascheninnikow weiterhin einen zweiarmigen Lavastrom, der an der Ostflanke des Vulkans hinabfließt und aus der Kraterregion stammt. Satellitenaufnahmen deuten darauf hin, dass es sich dabei nicht um einen klassischen Lavaüberlauf aus dem Hauptschlot handelt. Stattdessen hat sich offenbar am Kraterrand ein neuer Eruptionspunkt gebildet – möglicherweise ein Riss oder Nebenschlot.

Besonders bemerkenswert: Es handelt sich um den ersten bekannten Ausbruch des Krascheninnikow in der jüngeren Geschichte. Die Eruptionen begannen Ende Juli, kurz nachdem sich ein starkes Erdbeben vor der Ostküste Kamtschatkas ereignet hatte. Zuvor hatte der Vulkan gut 560 Jahre lang geruht. Frühere Beobachtungen verzeichneten keinerlei Aktivität. Zu Beginn der Eruptionsphase erreichten die Aschesäulen Höhen von bis zu sechs Kilometern über dem Meeresspiegel.

Der Vulkan Krascheninnikow liegt etwa 13 Kilometer südlich des Kronotskoje-Sees und rund 200 Kilometer nordöstlich von Petropawlowsk-Kamtschatski. Mit einer Höhe von 1.856 Metern ist er nach dem russischen Naturforscher Stepan Krascheninnikow benannt, der im 18. Jahrhundert die Geographie und Natur Kamtschatkas umfassend erforschte.

Die Halbinsel Kamtschatka zählt zu den aktivsten Vulkanregionen der Erde: Über 300 Vulkane sind dort verzeichnet, von denen etwa 29 als aktiv gelten. Neben dem Krascheninnikow zeigen derzeit auch drei weitere Vulkane verstärkte Aktivität und stehen unter besonderer Beobachtung – die Domvulkane Bezymianny und Shiveluch sowie der Stratovulkan Klyuchevskoy.

Poás erzeugte am Donnerstag phreatische Eruption

Poás weiterhin aktiv – zweite Eruption in dieser Woche

Der costa-ricanische Vulkan Poás bleibt aktiv und erzeugte gestern eine zweite Eruption in dieser Woche. Wie die Lokalpresse berichtet, wurde am Donnerstag eine phreatische Eruption gesichtet, die eine sedimentreiche Wasser-Dampf-Fontäne gut 40 m hoch aufsteigen ließ. Das Ereignis wurde via Webcam aufgezeichnet und von Touristen bestätigt, die sich zum Zeitpunkt der Eruption auf der Besucherterrasse am Kraterrand aufhielten. Glühende Lava wurde diesmal offenbar nicht ausgestoßen. Die Augenzeugen berichteten aber, dass auch etwas Vulkanasche in der Eruptionswolke enthalten war.

Poás. © OVISCORI UNA

Phreatische Eruptionen entstehen, wenn die Hitze des Magmas auf Grundwasser trifft. Dabei kommt es zu explosionsartigen Ausdehnungen von Dampf und abgelagerten Gesteinsfragmenten, ohne dass zwangsläufig frische Lava eruptiert wird.

Bereits am 21. Oktober hatte der Vulkan eine phreatomagmatische Eruption gezeigt, bei der glühende Blöcke rund 100 Meter weit geschleudert wurden. Damals erfolgte der Ausbruch an Mündung A, wobei die Säule aus Wasserdampf und Gasen bis zu 500 Meter über den Krater aufstieg. Beobachter stellten fest, dass dieser Ausbruch ohne vorherige Anzeichen eintrat, was den plötzlichen Charakter der Eruptionen unterstreicht.

Im heute veröffentlichten OVISCORI-UNA-Update zum Status der Vulkane in Costa Rica heißt es, dass weiterhin Tremor registriert wird, wobei die Amplitude im Frequenzbereich von 3 Hz am stärksten ist. Im Wochenverlauf traten auch langperiodische Erdbeben auf, die wie der Tremor auf Fluidbewegungen im Untergrund hinweisen. Heute Morgen gab es zudem ein vulkanotektonisches Erdbeben. Es sieht nicht so aus, als würde sich der Poás komplett zur Ruhe setzen wollen.

Aufgrund der anhaltenden Aktivität und der bisherigen Geschichte des Vulkans wird der Poás kontinuierlich überwacht, und die Warnstufe bleibt bestehen. Der Nationalpark Vulkan Poás bleibt unter Einhaltung spezieller Sicherheitsprotokolle und ständiger Überwachung für Besucher zugänglich.

Reventador: Vulkan gefährdet Ölpipeline

Vulkan Reventador bedroht wichtige Ölpipeline – Umweltgefahren im Amazonasgebiet nehmen zu

Der ecuadorianische Vulkan Reventador zeigt seit Mitte Oktober 2025 wieder verstärkte Aktivität. Laut dem Geophysikalischen Institut der Nationalen Polytechnischen Schule ereignen sich derzeit regelmäßig explosive Eruptionen, begleitet von Abgängen glühender Schuttlawinen, Lavaströmen, pyroklastischen Strömen und Ascheemissionen, die bis zu 3.500 Meter Höhe aufsteigen. Am 24. Oktober gab es eine VONA-Meldung der Stufe Orange, nachdem eine Aschewolke in westliche Richtung trieb. 

Reventador am 15. Oktober. © B.Bernard/IGPN

Die eruptive Aktivität des seit 2002 daueraktiven Reventadors gefährdet kritische Energieinfrastruktur. Der Vulkan liegt in den östlichen Anden an der Grenze der Provinzen Napo und Sucumbíos – genau dort, wo die Trans-Ecuadorianische Pipeline (SOTE) sowie die Shushufindi–Quito-Pipeline verlaufen. Sie liegen etwa 10 Kilometer südlich des Vulkans und wurden in den 1970er Jahren fertiggestellt, zu einer Zeit, als der Reventador inaktiv war, weshalb man die Bedrohung durch den Vulkan offenbar nicht auf dem Radar hatte. Beide Leitungen transportieren täglich Hunderttausende Barrel Rohöl aus den Ölfeldern des ecuadorianischen Amazonasgebiets („Oriente“) in Richtung Pazifik.

Das staatliche Unternehmen Petroecuador hat deshalb angekündigt, als Vorsichtsmaßnahme Umgehungsstrecken für beide Pipelines zu bauen. Diese sollen die Sicherheit der Anlagen erhöhen und den Transport von etwa 330.000 Barrel pro Tag gewährleisten. Eine Verzögerung der Arbeiten könnte Einnahmeverluste von bis zu 20 Millionen US-Dollar täglich bedeuten. Erst kürzlich war der Betrieb der SOTE-Pipeline nach einer 23-tägigen Unterbrechung wieder aufgenommen worden.

Doch das Problem geht weit über die aktuelle Vulkanaktivität hinaus. Die Ölförderung im Oriente ist seit Jahrzehnten mit massiven Umwelt- und Sozialkonflikten verbunden. In der Region um Lago Agrio, Shushufindi und Coca kam es immer wieder zu Leckagen, Bodenverschmutzung und Ölunfällen, zuletzt 2020 nach einem Erdrutsch am Río Coca, bei dem Tausende Barrel Rohöl in den Amazonas gelangten.

Zudem führen die Pipelines und Zufahrtsstraßen zu einer fortschreitenden Abholzung des Regenwaldes und öffnen abgelegene Gebiete für illegale Rodung und Wilderei. Kritiker werfen Petroecuador und der Regierung vor, kurzfristige wirtschaftliche Interessen über den Schutz der sensiblen Ökosysteme und der indigenen Bevölkerung zu stellen.

Während der Reventador weiter Lava spuckt, wird deutlich, wie verletzlich Ecuadors Rohölinfrastruktur bleibt – nicht nur durch Naturgefahren, sondern auch durch ein seit Jahrzehnten ungelöstes Spannungsfeld zwischen Energieversorgung, Umweltzerstörung und sozialer Verantwortung.

Costa Rica: Erdbeben Mw 5,8 vor der Westküste

Starker Erdstoß der Magnitude 5,8 vor der Küste von Costa Rica – Supermarktregale leergefegt

Datum: 22.10.2025 | Zeit: 03:57:06 UTC | Koordinaten 9.409 ; -84.166 | Tiefe: 24 km | Mw 5,8

Vor der Pazifikküste Costa Ricas ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,8. Der Erdstoß wurde um 03:57:06 UTC registriert. In Costa Rica war es noch der 21. Oktober, 21:57:06 Uhr Lokalzeit. Die Herdtiefe befand sich laut EMSC-Angaben in 24 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag rund sieben Kilometer vor der Küste von Quepos, etwa 150 Kilometer südwestlich der Hauptstadt San José, in einer Tiefe von 24 Kilometern. Das Beben war in weiten Teilen des Landes sowie im benachbarten Panama zu spüren, richtete aber keine größeren Schäden an. Dafür wurden die Menschen aufgeschreckt.

Costa Rica

Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner berichteten von kurzen, aber deutlich spürbaren Erschütterungen. In Quepos und Parrita kam es zu herabfallenden Gegenständen und Fotos zeigen aus Regalen gestürzte Waren in Supermärkten.  Es kam zu kurzzeitigen Stromausfällen, die jedoch rasch behoben wurden. Die Nationale Notfallkommission bestätigte nach ersten Kontrollen, dass weder Verletzte noch erhebliche Sachschäden zu verzeichnen seien. Auch im panamaischen Grenzgebiet Chiriquí war das Beben zu spüren, ohne Folgen für Menschen oder Infrastruktur.

Das Erdbeben stand mit der Subduktion der Cocos-Platte unter die Karibische Platte entlang des Mittelamerikagrabens in Verbindung. Hier kommt es regelmäßig zu seismischer Aktivität. Das letzte vergleichbare Beben dieser Region ereignete sich 2019.

In Costa Rica und den umliegenden Ländern gibt es zahlreiche aktive Vulkane. Erst vor 2 Tagen gab es eine Eruption am Poás und in der letzten Woche eine phreatische Eruption am Rincón de la Vieja. Gut möglich, dass der Erdstoß heute weitere Eruptionen triggern wird.

Die Geoforscher von OVISCORI-UNA beobachten die Situation an den Vulkanen genaustens.